Die 5 schönsten Berghotels
Mit Blick auf die Bergwelt gelegen und fern ab der Hektik des Alltags – mit anderen Worten: die perfekten Orte zum Ausspannen. Wir zeigen Ihnen die schönsten Berghotels.
Berghotel Zirmerhof, Südtirol, auf 1.650 Meter
Der Blick schweift über 100 Berggipfel und grüne Wiesen, fernab aller Zivilisation. Auf 1.600 Metern liegt der Zirmerhof im pittoresken Örtchen Radein, zwischen den Dolomiten und den Fleimstaler Alpen, am Rande des Naturparks Trudner Horn. Wer Ruhe und Idylle sucht, ist hier goldrichtig. Der Physiker Max Planck hat sich hier oben erholt, ebenso Eugen Roth, Richard von Weizsäcker und viele andere Politiker, Künstler, Dichter, Denker und Wissenschaftler seit 130 Jahren.
Im 12. Jahrhundert war der Zirmerhof noch ein Bauernsitz. Das Berghotel, wie wir es heute kennen, existiert seit 1890 und ist größtenteils so erhalten, wie es einmal war. Später kamen die „Häuser der Wiese“ hinzu, die der Star-Architekten Michele de Lucchi fertigte. Er nutzte dafür Tannen- und Lärchenholz aus dem Schaden, den der Sturm Vala 2018 anrichtete. Der Zirmerhof ist alles zugleich: Hotelbetrieb mit 35 Zimmern, Suiten und drei Berghütten, Bauernhof und Weingut. Die Südtiroler Familie Perwanger leitet das Haus in fünfter Generation und achtet dabei auf die perfekte Mischung aus Komfort, Tradition und rustikalem Ambiente mit holzgetäfelten Bauernstuben am Ende der Welt. Minibar, Fernseher und Telefon gibt es nach wie vor nicht auf den Zimmern. Zum Essen wird mit der Kuhglocke geläutet, im alten Speisesaal essen die Gäste gemeinsam, und zwar das gleiche Menü, eine Auswahl gibt es nicht.
Natürlich stammen alle in der Küche verarbeiteten Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft und der Region. Nachhaltig und klimaneutral ist der gesamte Hotelbetrieb – mit Strom aus den Photovoltaikanlagen auf dem Dach und Wärme aus dem eigenen Wald.
Eine Übernachtung mit Halbpension in diesem edlen Berghotel kostet ab 178 Euro.
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Bellevue des Alpes – ein Grandhotel aus dem 19. Jahrhundert
Draußen rattert und schnauft die Wengernalpbahn, Skifahrer fegen über die Pisten. Aber drinnen herrscht Stille. Wer durch die Drehtür das Bellevue des Alpes betritt, landet in einer anderen Zeit. Sofas und Lehnsessel, zum Versinken weich, gruppieren sich vor dem knisternden Kaminfeuer. Die Familie Almen führt das Berghotel in fünfter Generation und hat Renovierungen so vorgenommen, dass man sie nicht als solche wahrnimmt. Denn dieses auf der Kleinen Scheidegg liegende Grandhotel ist immer noch herrlich altmodisch und verströmt eine Aura aus Fin de-Siècle und Zwanziger Jahren. Wer noch nicht hier gewesen ist, kennt das Haus vielleicht aus dem Film „Nordwand“ mit Benno Führmann und Ulrich Tukur (2008). Der Film erzählt die Geschichte von vier Bergsteigern, die im Jahr 1936 beim Versuch, die Eiger Nordwand zu erklettern verunglückt waren. Die Nordwand ist allgegenwärtig im Haus, Fotos berühmter Bergsteiger zieren noch heute die Wände.
Zu den Zimmern gelangt man über eine knarrende Holztreppe. Retrocharme, auch hier. Die Mustertapeten passen zu den Lampenschirmen und den Vorhängen. Der Blick aus dem Fenster ist atemberaubend – im Sommer ergießt sich hier ein grünes Wiesenmeer, im Winter schauen die Gäste auf schneebestäubte Berge. Altmodische Schnurtelefone ruhen auf Nachtkästchen – und dass es sie gibt, ist gut. Denn Handyempfang und W-Lan funktionieren nur in der Lobby. Und wer den Speisesaal betritt, natürlich in angemessener Bekleidung, wird gebeten, Handy und Tablett auszuschalten.
Die Kleine Scheidegg liegt auf einer Passhöhe von 2061 Metern und ist autofrei. Das bedeutet, dass man das Hotel nur mit der Wengernalpbahn, zu Fuß oder auf Skiern erreichen kann.
Für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Halbpension zahlt man ab 365 Euro.
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Grand Hotel Refuge du Montenvers
Luxus ist relativ. Dass es sich beim Grand Hotel Refuge du Montenvers um eine feine Adresse handelt, sieht man diesem Gebäude erst einmal nicht an. Seit 1880 ruht das Haus auf seinem Logenplatz auf 2000 Meter Höhe am Felssporn Montenvers im Mont-Blanc-Gebirge. Wer mit der kleinen Bahn mit der Zahnradbahn „Chemin de fer du Montenvers“ von Chamonix aus anreist – anders ist das Berghotel nicht zu erreichen – erblickt erst einmal nur diesen etwas abweisenden grauen Riegel, dem allein die weiß-roten Fensterläden etwas Freundliches verleihen.
In der Lobby empfängt ein knisterndes Kaminfeuer die Gäste, Musik ertönt aus den Lautsprechern. 2016 wurde das Haus von der Kette Sibuet gekauft und modernisiert. Eine mit einem roten Läufer bedeckte Treppe führt durch ein mit Holz vertäfeltes Treppenhaus in die Zimmer, die nach bekannten Gästen benannt wurden, die hier einmal übernachtet haben: Charles Dickens, Mary Shelley und Franz Liszt. Urig sind die Zimmer, dunkel und gemütlich. Wer braucht schon einen Fernseher, bei der Aussicht? Die genießt man ganz besonders vom Restaurant aus, das in einem gigantischen Wintergarten untergebracht ist. Gegessen wird an einfachen Holztischen, die sind wie die Alpenküche: zünftig und authentisch.
Unzählige Aufnahmen aus alten Zeiten von Bergsteigern in Gletscherspalten und Eisspaziergänger dekorieren das Treppenhaus. Was aber auch auffällt: Der Gletscher Mer de Glace (Eismeer) lag früher einmal direkt vor dem Hotel. Heute muss man, wenn man den Gletscher besichtigen will, mit der Seilbahn ins Tal fahren. Nun geht es noch weiter hinab, über abenteuerliche Stiegen. Obwohl das Eismeer von Jahr zu Jahr immer weniger wird, ist er noch der längste Gletscher Frankreichs.
Die Übernachtung im Refuge du Montenvers kostet im kleinsten Zimmer mit Halbpension 190 Euro pro Person.
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Haus Hirt in Bad Gastein – das Designhotel am Hang hat Familiensinn
Bad Gastein ist ein spezieller Ort. Ob es nun an den Radon-Thermalquellen liegt, an den mondänen Hotels der Belle Epoche, oder am Riesenwasserfall, der über 341 Meter durch das Zentrum bis zur Talsohle tost. Irgendwann kam der Kurort aus der Mode. Nun ist es wohl dieser Charme des Morbiden, der immer mehr Großstädter in den wachgeküssten Kurort lockt.
Das Haus Hirt ist Salon und Landhaus in Einem. Thomas Mann hat schon die Gastfreundschaft des Hauses genossen, Stefan Zweig und Somerset Maugham.
Wie so viele Gastgeber im neuen Bad Gastein sind die Hotelfachfrau Evelyn und Architekt Ike Ikrath Zugezogene, die aus einem schmucken Berghotel der 20er-Jahre ihren perfekten Ort geschaffen haben. Die behaglichen Zimmer sind in einem bunten Stilmix aus Alt und Neu gestaltet. Star im Haus Hirt ist natürlich die Landschaft, die quasi überall gegenwärtig ist. Im Speiseraum, der wie eine Loge am Hang klebt, fühlt man sich gleich als ein Teil der Bergwelt.
Das Hotel ist ein offenes Haus, in dem der Austausch unter den Gästen ausdrücklich erwünscht ist. So wird jeden Tag ein Programm angeboten, das die Gäste wahrnehmen können, aber nicht müssen. Hallenbad, Aveda Spa und Anti-Stress-Programme, ein Yoga-Lehrer ist auch immer da. So ist es eigentlich genauso schön, die Kinder in der Betreuung zu wissen und mit einem Glas Wein und einem Haselnussstriezel auf der Sonnendeckterrasse zu sitzen und den Panoramablick auf Bad Gastein oder das Tal zu genießen. Das ist übrigens eine weitere Besonderheit des Hotels: Rund um die Uhr gibt es etwas zu essen – Frühstück bis 11 Uhr, ab 12 wird das Mittagsbuffet aufgebaut, das bis 17 Uhr zur Verfügung steht und ab 18 Uhr kommt auch schon das Abendessen – alles auch vegetarisch, vegan, gluten- oder laktosefrei – das ist in den Alpen ja nicht überall selbstverständlich. Tipp: Das Haus Hirt ist sehr kinderfreundlich und eignet sich perfekt für einen Familienurlaub.
Das Doppelzimmer mit Vollverpflegung kostet ab 138 Euro pro Person.
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Berghotel Grawand in Italien – das höchstgelegene Hotel Europas
Es muss herrlich sein, gleich beim Aufwachen die schneebestäubten Dreitausender im Blick zu haben, oder von der Milchstraße zu träumen, die sich in endloser Weite über dem Alpenhimmel wölbt. Doch leider wird die erste Nacht im auf 3.200 Meter Höhe gelegenen Berghotel Grawand im Schnalstal oft schlaflos verbracht. Im höchstgelegenen Hotel Europas ist die Luft so dünn, dass die meisten Menschen höhenkrank werden und sich zunächst akklimatisieren müssen. Sportler*innen, die dort übrigens regelmäßig zu Gast sind, nutzen die Höhenluft, um ihre Leistung zu steigern. Tatsächlich wird das Hotel in den Wintermonaten gern von Leistungssportlern besucht. Hungrig vom Tag auf der Piste bedienen sie sich im Self-Service Restaurant. Im Sommer werden die feinen und regionalen Speisen am Tisch des Panoramarestaurants serviert – oder auf der Sonnenterrasse. Der Sommer hat zudem eine echte Attraktion zu bieten: die Transhumans. So heißt der traditionelle Schafübertrieb, der inzwischen zum immateriellen UNESCO Welterbe gehört.
Schon die Ankunft ist ein Erlebnis: Das Berghotel ist lediglich per Seilbahn vom Skiort Kurzras zu erreichen. Da kann man nur auf eine windstille Fahrt hoffen. Oben wird man jedoch mit einer grandiosen Aussicht belohnt: Umringt von 124 Dreitausendern rund um den Schnalstaler Gletscher und dem Piz Bernina, dem einzigen Viertausender der Region, kann man bei gutem Wetter schon mal bis zum Gardasee gucken. Von der Grawand-Spitze aus, die man in einem zehnminutigen Gang direkt vom Hotel aus erreichen kann, liegt einem die gesamte Bergkette der Dolomiten zu Füßen.
Eine Nacht im Doppelzimmer mit Panoramablick kostet ab 102 Euro pro Person.
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