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Erfahrene Bergsteiger wissen: Bei Expeditionen im Hochgebirge droht die Hoehenkrankheit. Foto: Adobe Stock
Erfahrene Bergsteiger wissen: Bei Expeditionen im Hochgebirge droht die Hoehenkrankheit. Foto: Adobe Stock

Höhenkrankheit: die unsichtbare Gefahr

Menschen sind verrückt nach Höhe – und wir vom Senkrechtstarter ganz besonders. Bei aller Faszination sollte man aber nicht vergessen, dass die Gipfel dieser Welt nicht unbedingt die lebensfreundlichsten Orte sind. Eine gern übersehene Gefahr: die sogenannte Höhenkrankheit.

Bergsport ist so beliebt wie nie. Immer mehr Menschen folgen dem Ruf der Berge und wollen die höchsten Gipfel der Welt erklimmen. Dass das nicht ungefährlich ist, steht außer Frage. Statistisch drückt sich der Boom deshalb auch so aus: In Oberbayern wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 30 tödliche Unfälle am Berg registriert – und damit mehr als je zuvor. Bayerns Innenminister Joachim Hermann warnte aus diesem Grund vor Selbstüberschätzung und mahnte dazu, die Gefahren der Alpen ernst zu nehmen. 

Wovor man sich in den deutschen Alpen kaum fürchten muss, ist die Höhe selbst. Warum auch, wird sich der ein oder andere fragen. Wer allerdings mit längeren Touren im Hochgebirge liebäugelt, sollte sich bewusst sein, dass extreme Wetterbedingungen und unsicheres Terrain nicht die einzigen Gefahren darstellen. Wer zu schnell aufsteigt, riskiert höhenkrank zu werden.

Höhenkrankheit: kein unbekanntes Phänomen

Bereits Alexander von Humboldt berichtet nach seiner Expedition am Chimborazo ausführlich von den Auswirkungen der Höhenkrankheit. Die Besteigung war mehr oder weniger ein Selbstversuch, um die Reaktionen des eigenen Körpers in extremer Höhe zu ergründen.

Eindrücklich schildert auch der Journalist Jon Krakauer seine Erfahrungen mit der Höhenkrankheit in seinem Buch „In eisigen Höhen“. Darin berichtet er von seinem Aufstieg zum Gipfel des Mount Everests im Mai 1996. Die Teilnehmer der Expedition wurden damals von einem Unwetter überrascht – es ereignete sich eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Bergsteigens.

Vielen kommt beim Gedanken an die Höhenkrankheit auch Reinhold Messners jüngerer Bruder Günther in den Sinn. Dieser litt während einer gemeinsamen Expedition am Nanga Parbat im Himalaya an der Höhenkrankheit, bevor sich die beiden aus den Augen verloren. Günther Messner ist seitdem verschollen. 

Ursache Höhenkrankheit: Sauerstoffmangel

Das Auftreten der Höhenkrankheit bzw. Bergkrankheit ist vor allem dem abfallenden Sauerstoffgehalt der Luft in zunehmender Höhe geschuldet. Dieser führt zu einem Sauerstoffmangel im Blut. Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen höhenbedingten Krankheitsbildern. Bereits in tieferen Lagen tritt die sogenannte akute Höhenkrankheit auf. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit, Schwindel oder allgemeinem Unwohlsein.

Steigen wir noch höher, können außerdem lebensgefährliche Höhenlungenödeme oder Höhenhirnödeme auftreten. Dabei sammelt sich Gewebsflüssigkeit in der Lunge bzw. im Hirngewebe. Das Höhenlungenödem äußert sich in der Regel durch einen rapiden Leistungsabfall. Durch die Flüssigkeit in der Lunge fängt bei Betroffenen die Atmung an zu rasseln. Es folgen Atemnot, ein blutiger Husten und unbehandelt der Tod. Bei einem Höhenhirnödem treten mitunter Bewusstseinsstörungen und Halluzinationen auf. Die Betroffenen handeln zum Teil entgegen jeder Vernunft. Wird nicht schnellstmöglich reagiert, drohen Koma und ebenso Tod.

Erste Hilfe gegen Höhenkrankheit: Abstieg

Anzeichen wie Kopfschmerzen lassen sich medikamentös behandeln. Das beste Mittel gegen die Höhenkrankheit sind aber tiefere Lagen. Wer bereits Symptome der akuten Höhenkrankheit entwickelt, sollte nicht höher steigen. Wer Symptome eines Höhenlungenödems oder eines Höhenhirnödem aufweist, muss umgehend in tiefere Lagen abtransportiert werden.

Das beste Mittel gegen die Hoehenkrankheit ist der schnelle Abstransport in tiefere Lagen. Foto: Adobe Stock____
Das beste Mittel gegen die Hoehenkrankheit ist der schnelle Abstransport in tiefere Lagen. Foto: Adobe Stock

Die Höhenkrankheit kann jeden treffen

Manche Menschen sind anfälliger für die Höhenkrankheit als andere. Woran das genau liegt, ist noch immer ein Rätsel in der Medizin. Fest steht jedoch: Sie kann jeden treffen. Wer sich für längere Zeit im Tiefland aufhält, muss damit rechnen, bei zu schnellem Aufstieg ins Hochgebirge höhenkrank zu werden (wer so schnell wie möglich den Mount Everest besteigen will, versucht sich vielleicht lieber am Mt. Everest Treppenmarathon). Das gilt für Vollblutalpinisten ebenso wie für abenteuerlustige Großstädter ohne Bergerfahrung. Doch ab wann wird es richtig gefährlich?

Welche Höhen sind besonders gefährlich?

Ab 3.000 Metern über dem Meeresspiegel treten bei bis zu 25 % der nicht vorbereiteten Gipfelstürmer Symptome der Höhenkrankheit auf, ab 4.500 Metern bei bis zu 80 %.

Ab 5.500 Metern wird es für uns Menschen richtig unangenehm. Selbst erfahrene Bergsteiger überleben hier nur für ein paar Wochen. Nicht ohne Grund befinden sich die zwei Basislager des Mount Everests unter dieser Schwelle auf 5.364 Metern (South Base Camp,Nepal) bzw. 5.150 Metern (North Base Camp, Tibet).

Ab 7.500 Metern beginnt die sogenannte Todeszone – ihr Name kommt nicht von ungefähr: Früher oder später wird ab dieser Höhe jeder höhenkrank. Genau deshalb ist die Besteigung eines Achttausenders ein recht kurzer Spaß. Nachdem die Bezwinger sich für einige Minuten an der Aussicht ergötzt haben, müssen sie schnellstmöglich den Rückweg in Angriff nehmen und die Todeszone wieder verlassen.

Wie gut, dass der Mount Everest mit 8.848 Metern der höchste Berg ist. Forscher gehen nicht davon aus, dass der menschliche Körper mehr als 9.000 Meter Höhe aushalten könnte.

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