Per Aufzug auf die Bergspitze
Wer hoch hinaus will, muss sich anstrengen. Oder doch nicht? Hier kommt man ganz entspannt per Aufzug auf die Gipfel der Welt!
Hammetschwand-Lift (Schweiz): Mit Europas höchstem Freiluft-Lift auf den Bürgenberg
Phänomenal ist am Schweizer Bürgenberg nicht nur das Panorama vom 1.132 Meter hohen Gipfel, sondern auch der Weg dorthin. In Luzern steht Europas höchster Freiluft-Aufzug: der Hammetschwand-Lift. Entlang der Felswand überwindet der Fahrstuhl 152,8 Meter Höhenunterschied zum gleichnamigen Aussichtspunkt Hammetschwand, der aussieht wie eine Rakete. Ganz so schnell werden Gäste allerdings nicht befördert, schließlich will man die aussichtsreiche Fahrt genießen. In etwa 50 Sekunden ist der Gipfel erreicht und der Vierwaldstättersee und die Stadt Luzern liegt den Ausflüglern zu Füßen.
Der Aufzug wurde zwischen 1903 und 1905 mit hölzernen Kabinen gebaut. Ab 1936 wurde das Pionierwerk immer wieder modernisiert. Das ermöglicht, dass Besucher mit der heute dreiseitig verglasten Panoramakabine auf spektakuläre Weise am Bürgenberg hochsteigen.
Kehlsteinlift (Bayern): Mit dem Fahrstuhl in die Geschichte
Was entlang der Bergwände schon einen gewissen Reiz ausübt, geht auch im Innern des mächtigen Gesteins. Wir sind in Berchtesgaden in Bayern. Hier thront das Kehlsteinhaus auf 1.834 Metern – ein Zeitzeugnis, von dem aus man nicht nur aufgrund seiner Höhe in tiefe Abgründe blicken kann. Schließlich ließen die Nazis für ihren Führer das Bauwerk samt Lift errichten, das den Spitznamen Eagle’s Nest, also Adlerhorst, erhielt. Seit 1952 wird das Kehlsteinhaus als Berggasthaus geführt, mit überragender Aussicht auf den Königssee.
Bevor die Fahrt in 124 Metern Höhe beginnt, tritt man zunächst durch ein Tor aus Granitquadern und folgt einem mehr als hundert Meter langen Tunnel in den Felsen. Im Berginnern steigen wir in die weitgehend original erhaltene Kabine, die mit Messing verkleidet und verspiegelt ist. Nach nur 41 Sekunden öffnet sich der pompöse Aufzug.
Zu empfehlen ist die Ausstellung auf der Sonnenterrasse: Hier wird die Geschichte des Kehlsteinhauses auf 14 originell gestalteten Infotafeln mit historischen Fotografien und begleitenden Texten erzählt.
Mönchsbergaufzug (Österreich): Über den Dächern von Salzburg per Lift
Idyllischer geht es dagegen in Salzburg zu. Mitten in der Mozartstadt erhebt sich der Mönchsberg, der nach den Mönchen des nahegelegenen Benediktinerklosters St. Peter benannt wurde. Die 485 Meter, die uns der Mönchsbergaufzug in 30 Sekunden in die Höhe bringt, sind sicher zu überbieten. Doch oben angekommen lädt der Stadtberg zu schönen Spaziergängen im Naturschutzgebiet ein, mit Waldwegen, alten Schlösschen, imposanten Villen, historischen Wehrbauten – und natürlich tollen Aussichtspunkten über den Dächern von Salzburg.
Kunstinteressierte steuern direkt in das Museum der Moderne. Wer einfach nur die Sonne und eine Melange mit den landestypisch stark gerösteten Kaffeebohnen genießen möchte, macht es sich auf der Sonnenterasse des Restaurants gemütlich.
Hundert-Drachen-Aufzug (China): Der weltweit höchste Außenaufzug
Ein ganz anderes Kaliber ist der Bailong-Aufzug, auch genannt „Hundert-Drachen-Aufzug“ in China. In drei gläsernen Kabinen mit jeweils Platz für bis zu 50 Personen steigt der weltweit höchste Außenfahrstuhl in 326 Metern Höhe eine steile Klippe empor. Binnen einer Minute und 42 Sekunden! Mit diesen Zahlen hat es der Outdoor-Aufzug in das Guinnessbuch der Rekorde geschafft.
An der Endstation erwartet die Fahrgäste die faszinierende Aussicht auf hohe Felsstein-Säulen aus Quarzsandstein. Fast surreal wirkt die Landschaft des „Zhangjiajie National Forest Park“, der zum UNESCO-Welterbe zählt. Kein Wunder, dass sich James Cameron hier für seinen Science-Fiction-Film „Avatar“ inspirieren ließ und Teile des Blockbusters vor Ort drehte.
Da die massive Stahlkonstruktion auf einem für Erdbeben bekanntem Gebiet steht, sind in dem Fahrstuhl Erdbebensensoren installiert. Bei Erschütterungen schaltet sich der Aufzug ab. Es klingt nicht nur nach einem Abenteuer, es ist eines.