
Die teuersten Filme aller Zeiten – und wie erfolgreich sie waren
Action, große Explosionen und atemberaubende Spezialeffekte: Hollywoods Filmproduktionen lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen, um noch mehr Zuschauer in die Kinos zu locken. Doch der Aufwand hat seinen Preis – und rentiert sich nicht immer. Das sind die Top 10 der teuersten Filme aller Zeiten.
Etwas Wichtiges vorweg: Wie viel ein Film tatsächlich kostet, lässt sich nur schwer planen. Und selbst wenn die letzte Szene im Kasten ist, fallen noch Kosten an. Schließlich kommt heute kaum noch ein Blockbuster ohne aufwändige Computeranimationen aus, die in der Postproduktion das Budget belasten. Zusätzlich sind die Posten für Marketing und Promotion in den meisten Finanzplänen gar nicht enthalten.
Wann gilt ein Film als erfolgreich?
Neben der Frage nach den teuersten Filmen aller Zeiten steht natürlich auch die Frage nach dem Erfolg. Denn nicht immer interessiert sich das Publikum so sehr für einen Blockbuster und seine Fortsetzung, wie Hollywood annimmt. Grob gesagt gilt ein Film für die großen Studios dann als Erfolg, wenn er das Doppelte bis Dreifache seines Budgets eingespielt hat. Dazu zählen neben den Kinoeintritten auch die Verkäufe von DVDs, Blue-Rays und Merchandising, aber auch die Verleihrechte, die Streaming-Anbieter bezahlen. Unsere Top 10 der teuersten Filme aller Zeiten zeigt aber auch: Einige der größten Produktionen waren finanzielle Flops.
Platz 1: Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015)
An der Spitze der teuersten Blockbuster steht eines der beliebtesten Franchises. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Episode 6 sollte „Star Wars“ ein beeindruckendes Comeback feiern. Dafür haben die Walt Disney Studios 533 Millionen US-Dollar in die Hand genommen.

Um das Sci-Fi-Spektakel angemessen in Szene zu setzen, wurde vor allem auf Handarbeit gesetzt. So wurden unter anderem Filmsets in Schottland, Abu Dhabi und Island errichtet. Für die bekannten Filmhelden Chewbacca und R2-D2 wurden zudem originalgetreue Kostüme angefertigt. Allein die Kosten für alle Kostüme beliefen sich auf über 18 Millionen Dollar. Der Aufwand kam beim Publikum gut an. Insgesamt spielte „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ 2,05 Milliarden Dollar ein – das macht ihn zum teuersten Film aller Zeiten.
Platz 2: Avatar: The Way of Water
„Avatar: The Way of Water“ besitzt die zweithöchsten Produktionskosten aller Zeiten. Nach dem Erfolg des ersten Teils bekam die vom Regisseur James Cameron erdachte Saga ein Budget von 410 Millionen US-Dollar.

Kostspielig waren vor allem die Wasserszenen, für die Cameron und sein Team eigene Kameratechniken entwickelten. Gleichzeitig wurden während der Dreharbeiten schon Szenen für die bereits geplante Fortsetzung „Avatar: Fire and Ash“ gedreht. Inklusive Marketing könnten sich die Ausgaben aus diesen Gründen sogar im Milliardenbereich bewegen. Auch wenn „The Way of Water“ nicht ganz an das Einspielergebnis seines Vorgängers anknüpfen konnte, kann sich das Einspielergebnis von 2,3 Milliarden US-Dollar durchaus sehen lassen.
Platz 3: Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (2011)
Die „Fluch der Karibik“-Reihe schafft es ein zweites Mal unter die teuersten Filme aller Zeiten. Dem vierten Teil standen dabei 410 Millionen Dollar an Produktionskosten zur Verfügung.

Besonders aufwändig waren die Computeranimationen. Rund 1.100 Aufnahmen wurden am Computer nachbearbeitet. Aber auch Johnny Depp ließ sich seinen erneuten Auftritt als Captain Jack Sparrow gut bezahlen: Er erhielt eine Gage von rund 55 Millionen Dollar. Den Einnahmen hat das nicht geschadet. Insgesamt spielte „Fremde Gezeiten“ 1,04 Milliarden Dollar ein – mehr als sein Vorgänger.
Platz 4: Avengers: Endgame (2019)
Die „Avengers“-Reihe ist gleich zweimal auf der Liste der teuersten Kinofilme vertreten. Auf Platz vier mit dem Finale der Reihe. Für einen gebührenden Abschied bekam „Avengers: Endgame“ ein Budget von rund 400 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

Besonders kostspielig waren die aufwändigen Schlachten – allein der Endkampf dauert 20 Minuten. Diese wurden wie viele andere Szenen zusätzlich mit Computeranimationen und Spezialeffekten verbessert, teilweise wurden die Superheldenanzüge erst am Computer auf die Körper der Schauspielerinnen und Schauspieler gesetzt.
Marvel Studios – eine Tochterfirma der Walt Disney Studios – unternahm zudem einen aufwändigen Versuch, das Ende des Films geheim zu halten. Nebenbei wurden falsche Enden und Szenen gedreht, die die Dreharbeiten in die Länge zogen. Der Aufwand hat sich gelohnt: „Avengers: Endgame“ spielte an den internationalen Kinokassen knapp 2,8 Milliarden US-Dollar ein und ist damit nicht nur der viertteuerste Blockbuster, sondern auch der dritterfolgreichste Film weltweit.
Platz 5: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023)
Rund 15 Jahre nach dem letzten „Indiana Jones“-Film führte es den beliebten Action-Helden wieder auf die Leinwand – mit einem Budget von 387 Millionen US-Dollar. Auf Platz fünf der teuersten Filme aller Zeiten steht „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ vor allem wegen seiner Computeranimationen. Hauptdarsteller Harrison Ford, zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits über 80 Jahre alt, musste für mehrere Rückblenden verjüngt werden. Dies erforderte zum Teil völlig neue Technologien, an denen insgesamt drei Jahre gearbeitet wurde.

Der Aufwand überzeugte das Publikum nicht: Der Film spielte an den Kinokassen nur 384 Millionen Dollar ein. Damit gehört der Titel nicht nur zu den teuersten Blockbustern, sondern auch zu den größten Flops des Filmstudios Disney.
Platz 6: Avengers: Age of Ultron (2015)
Mit „Avengers: Age of Ultron“ steht ein Titel aus dem Marvel-Universum auf Platz sechs der teuersten Filme aller Zeiten. Nach dem Erfolg des ersten Avengers-Films sollte die Fortsetzung noch spektakulärer werden und erhielt dafür ein Budget von 365 Millionen Dollar.

Während die neuen Marvel-Blockbuster größtenteils vor dem Greenscreen gefilmt werden, führte „Age of Ultron“ die Schauspielerinnen und Schauspieler an verschiedene Drehorte in Italien, Großbritannien und Südafrika. Auch die nachträglich eingefügten Computeranimationen trugen zum Preis bei. „Avengers: Age of Ultron“ konnte zwar nicht an den Erfolg des ersten Films anknüpfen, steht aber mit einem Einspielergebnis von 1,4 Milliarden US-Dollar auf Platz 15 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Platz 7: Fast & Furious 10 (2023)
Auch auf Platz sieben der teuersten Filme aller Zeiten steht eine Produktion aus einer Filmreihe. Der zehnte Teil der „Fast and Furious“-Saga soll gleichzeitig auch ihr Ende einleiten – inklusive fulminanter Autorennen um die ganze Welt und einem Budget von rund 340 Millionen US-Dollar.

Schnelle und teure Autos sind das Aushängeschild der Filmreihe, das teuerste im Film kostet mehr als 6,5 Millionen Dollar. Aber auch Stars wie Jason Statham, Brie Larson und Charlize Theron ließen sich ihre Schauspielkünste mit circa 100 Millionen Dollar bezahlen, von denen 20 Millionen allein an den Hauptdarsteller Vin Diesel gingen. Weltweit spielte der Film 705 Millionen Dollar ein, konnte damit womöglich nur die laufenden Kosten für Produktion und Marketing decken.
Platz 8: Solo: A Star Wars Story (2018)
Dass ein Film aus dem Star-Wars-Universum zu den teuersten Filmen aller Zeiten gehört, überrascht kaum. „Solo: A Star Wars Story“ zeigt als Weltraum-Western die Anfänge der Figur und des Fanlieblings Han Solo – mit einem geschätzten Budget von rund 330 Millionen Dollar.

Ein plötzlicher Regiewechsel führte dazu, dass während der Produktion mehrere Szenen neu gedreht werden mussten. Am Ende konnte „Solo: A Star Wars Story“ an den Kinokassen jedoch nicht überzeugen und spielte nur 393 Millionen Dollar ein: das niedrigste Einspielergebnis eines Star-Wars-Films und damit ein hoher Verlust für Disney.
Platz 9: Pirates Of The Caribbean – Am Ende der Welt (2007)
An neunter Stelle der teuersten Filme aller Zeiten steht der dritte Teil der beliebten „Fluch der Karibik“-Reihe. Das Erfolgsrezept aus Action auf hoher See, skurrilem Humor und einem torkelnden Johnny Depp sollte mit der Fortsetzung noch einmal getoppt werden. Dafür stellten die Walt Disney Studios 300 Millionen US-Dollar zur Verfügung, was den Film lange Zeit zur teuersten Produktion aller Zeiten machte.

Kostspielig waren vor allem die entlegenen Drehorte auf den Bahamas, aber auch die Effekte schlugen zu Buche. Schiffe wie die Black Pearl wurden maßstabsgetreu nachgebaut und mit gigantischen Regen- und Windmaschinen bespielt. Trotz gemischter Kritiken konnte Disney mit einem weltweiten Einspielergebnis von 960 Millionen Dollar einen Erfolg feiern.
Platz 10: Justice League (2017)
Mit Justice League wollten DC Comics und Warner Bros. Studios eine Antwort auf die erfolgreiche Avengers-Serie von Marvel geben. Dafür stellte Warner rund 300 Millionen US-Dollar zur Verfügung – Platz 10 auf der Liste der teuersten Filme aller Zeiten.

Doch noch während der Dreharbeiten zog sich Regisseur Jack Snyder wegen des Todes seiner Tochter aus dem Projekt zurück. Sein Nachfolger Joss Whedon übernahm die Postproduktion, doch der Film erhielt von den Kritikern ein gemischtes Feedback. Weltweit spielte Justice League rund 660 Millionen Dollar ein. Nicht genug, um die Produktionsprobleme finanziell auszugleichen, und letztlich ein finanzieller Misserfolg für Warner Bros.