
Expo 2025 in Osaka: Weltausstellung der Zukunft
Die Expo 2025 in Osaka ist eröffnet. Noch bis zum 13. Oktober 2025 präsentieren Länder und Organisationen aus aller Welt neue Technologien und nachhaltige Entwicklungen. Welche Pavillons sind besonders spektakulär?
Die Weltausstellung in Osaka steht unter dem Motto „Die zukünftige Gesellschaft für unser Leben gestalten”. Rund 150 Länder, Regionen und internationale Organisationen stellen Ideen und Visionen vor, die das menschliche Leben verbessern sollen. Im Mittelpunkt stehen dabei Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Grand Ring: Die größte Holzkonstruktion der Welt
Das architektonische Herzstück der Expo 2025 ist der Grand Ring. Die monumentale Holzkonstruktion umrundet das Ausstellungsgelände auf der künstlichen Insel Yumeshima im Hafen von Osaka. Mit einer Breite von ca. 30 Metern, einer Höhe von bis zu 20 Metern und einer Länge von etwa 2 Kilometern ist das kreisförmige Bauwerk die größte Holzkonstruktion der Welt.

Besucher können wettergeschützt darunter flanieren und die Weltausstellung erkunden. Das begrünte Dach ist ebenfalls begehbar und bietet spektakuläre Ausblicke auf das Ausstellungsgelände und den Hafen. Bei der Konstruktion wurden traditionelle japanische Holzbautechniken, wie sie auch in buddhistischen Tempeln und Schreinen zu finden sind, mit modernen Ingenieurmethoden kombiniert. Das Bauwerk soll das Konzept der Weltausstellung in Osaka – Vielfalt und Einheit – symbolisieren.
Im Fokus: Mensch, Technologie und Nachhaltigkeit
Die Expo 2025 möchte Denkanstöße geben, wie Technologie und gesellschaftlicher Wandel genutzt werden können, um globale Herausforderungen zu meistern. Insbesondere soll die Weltausstellung in Osaka die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen vorantreiben. Diese Ziele wurden von den UN-Mitgliedstaaten definiert, um Armut und Hunger zu bekämpfen, Ungleichheiten reduzieren und den Planeten zu schützen.

Gastgeber Japan will zudem seine Fortschritte auf dem Weg in die sogenannte „Society 5.0” aufzeigen. So bezeichnet das Land sein Konzept einer menschenzentrierten, wissensbasierten und datengesteuerten Gesellschaft, die soziale Probleme mithilfe von künstlicher Intelligenz, Robotik, Big Data und Biotechnologie lösen kann.
Wa! Germany: Der deutsche Pavillon auf der Expo 2025
Der deutsche Pavillon auf der Expo 2025 in Osaka trägt den Titel „Wa! Germany“ und stellt in sieben zylindrischen Holzbauten das Konzept der Kreislaufwirtschaft vor. Der japanische Begriff „Wa“ steht für „Kreis“, „Harmonie“, aber auch für „Wow!“ und damit programmatisch auch für die Inhalte des deutschen Pavillons: Das Konzept einer Wirtschaft, in der Rohstoffe nicht verschwendet, sondern wiederverwendet werden, soll Besucher begeistern und inspirieren.

Alle Zylinder bestehen aus recycelbaren oder wiederverwendbaren Materialien wie Fichtenholz, Lehm oder Stroh. Auch der begrünte Außenbereich ist als Ökosystem Teil des Gesamtkonzepts: Die Pflanzen binden CO₂, filtern Schadstoffe aus der Luft, produzieren Sauerstoff und speichern Wasser.

Die Ausstellung ist interaktiv gestaltet. Besucher:innen können etwa an der Stadt der Zukunft tüfteln, innovative Textilmaterialien testen und Upcycling-Methoden kennenlernen. Unterstützt werden sie dabei von den Circulars, tropfenförmigen Maskottchen, die als Audioguide und Wegweiser dienen. Wer will, kann den deutschen Pavillon der Expo 2025 auch bequem von zu Hause aus virtuell besuchen.
Internationale Pavillons: Globale Vielfalt trifft Zukunftsvisionen
Neben Deutschland zeigen zahlreiche Nationen in ihren internationalen Pavillons zukunftsgerichtete Konzepte – etwa zu Bildung, Gesundheit, urbanem Leben oder Klimaschutz. In vielen Pavillons bekommen Gäste aber auch einen Einblick in die Kunst und Kultur des Landes und können sich durch typische kulinarische Spezialitäten futtern. Oft ist schon die Architektur der einzelnen Gebäude aufsehenerregend. Wir stellen 6 spektakuläre Pavillons vor.
Pavillon Portugal: Der Ozean als Energiequelle

Der portugiesische Pavillon auf der Expo 2025 in Osaka steht unter dem Motto „Ozean – Der blaue Dialog“ und verbindet die maritime Geschichte Portugals mit aktuellen Umweltfragen. Die Architektur mit schwebenden Seilen und recycelten Fischernetzen erinnert an eine Welle und symbolisiert die Bewegung des Ozeans. Die Gestaltung steht auch für das Engagement von Portugal in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Portugal deckt einen großen Teil seines Strombedarfs mit erneuerbaren Quellen wie Wind-, Wasser- und Solarenergie.
Pavillon Niederlande: Danke, liebe Sonne
Das zentrale Element des niederländischen Pavillons auf der Expo 2025 ist von weitem sichtbar: eine große, weiße, leuchtende Kugel. Der Sonnenball steht für menschengemachte Energie, die wellenförmige Fassade des Pavillons erinnert an Wasser. Der aufsehenerregende Beitrag zur Weltausstellung in Osaka steht unter dem Titel: „Common Ground: Creating a New Dawn Together“. In den Ausstellungsräumen werden unter anderem neue Technologien vorgestellt, die mithilfe von Wasser emissionsfreie Energie erzeugen können.
Pavillon Singapur: Roter Riesenball

Der Singapur-Pavillon auf der Expo 2025 trägt den Titel „Dream Sphere“ und besticht durch seine außergewöhnliche Architektur: eine 17 Meter hohe Kugel, die aus Tausenden Scheiben in leuchtenden Rottönen besteht. Alle Scheiben sind aus recyceltem Material gefertigt. Die futuristisch anmutende Gestaltung wurde durch die japanischen „ema“ inspiriert. Das sind bedruckte Holztäfelchen, auf deren Rückseite Menschen ihre Wünsche und Bitten schreiben und die dann in Tempeln oder Schreinen aufgehängt werden.
Im Pavillons erfahren Besucher mehr über Singapurs Engagement für den Umweltschutz und darüber, wie moderne urbane Lebensräume im Einklang mit der Natur existieren können.
Pavillon Österreich: Musik gibt den Ton an
Er sieht aus wie ein überdimensionales Notenband: Der österreichische Pavillon „Sounds of Austria“ auf der Weltausstellung in Osaka ist eine beeindruckende, 16,5 Meter hohe Spiralskulptur aus Holz. Sie symbolisiert Österreichs musikalisches Erbe und dient gleichzeitig als visuelles Leitmotiv für die Ausstellung. Die einzelnen Holzlamellen lassen sich vollständig demontieren und wiederverwenden. Im Inneren des Pavillons erleben Besucher eine interaktive Reise durch Österreichs Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wobei Musik als verbindendes Element dient.
Pavillon Katar: Ein Schiff wird kommen

Der katarische Pavillon „From the Coastline, wie progress“ auf der Expo 2025 ist eine Hommage an den traditionellen Bootsbau Katars und an die Holzbaukunst Japans. Das zeltartige Dach erinnert an die trapezförmigen Segel der arabischen Dau-Boote, wie sie auch heute noch vor Katars Küste zu sehen sind. Für die Fassade wurde eine klassische japanische Holzverbindungstechnik verwendet, die ohne Nägel und Schrauben auskommt. Ein Wasserbecken am Eingang und offene Durchgänge unterstreichen die Bedeutung des Meeres als Ressource und Handelsweg.
Pavillon Malaysia: Schimmerndes Bambuskleid
Der malaysische Pavillon auf der Expo 2025 in Osaka trägt den Titel „Weaving a Future in Harmony“. Seine Fassade aus Bambus stellt ein kunstvolles Muster ineinandergreifender Bänder dar, inspiriert vom traditionellen malaysischen Stoff „Songket“. Nachts erstrahlt der Pavillon in einem schimmernden Licht, das an die goldenen und silbernen Fäden des Songket erinnert. Im Inneren erwartet die Besucher eine interaktive Reise durch Malaysias vielfältige Kulturen, innovative Technologien und nachhaltige Initiativen.
Wie oft gibt es Weltausstellungen und warum?
Universelle Weltausstellungen finden alle fünf Jahre statt. Seit 1928 ist für die Vergabe das Bureau International des Expositions (BIE) zuständig.
Die erste Weltausstellung gab es 1851 in London. Sie hatte das Ziel, den Handel zwischen den Staaten zu fördern. Während der Industrialisierung dienten diese Länder-Leistungsschauen in erster Linie dazu, Fortschritte in Technik und Wirtschaft zu präsentieren und bahnbrechende Erfindungen vorzustellen, wie beispielsweise das erste Telefon auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia, das Riesenrad 1893 in Chicago oder den das Luftkissenfahrzeug auf der Weltausstellung in Montreal im Jahr 1967.
Bis heute erinnern spektakuläre Bauwerke und Sehenswürdigkeiten an Weltausstellungen, zum Beispiel der 1889 erbaute Eiffelturm oder das Atomium, das zur Expo 1958 in Brüssel errichtet wurde.
Seit dem späten 20. Jahrhundert hat sich der Fokus von Weltausstellungen jedoch gewandelt. Globale Herausforderungen wie Umweltprobleme, soziale Ungleichheit und nachhaltige Stadtentwicklung stehen nun im Mittelpunkt. In einer Welt voller Krisen und Konfliktherde wollen Weltausstellungen ein Forum für internationale Zusammenarbeit und friedlichen Austausch sein und Lösungen für weltweite Probleme aufzeigen.
Nach der Expo in Osaka findet die nächste Weltausstellung 2030 im saudi-arabischen Riad statt.