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Luftaufnahme eines allein fahrenden Radfahrers mit gelbem Trikot auf gerader Straße durch grüne Landschaft
Im Burgenland soll man bald auf klimafreundlichem Asphalt Radfahren können. Foto: Getty Images/Westend61

Grüner Asphalt: Das Burgenland baut den ersten CO₂-speichernden Radweg

Mit dem „grünen Asphalt“ – einem Radweg aus Pflanzenkohle-Asphalt – setzt das österreichische Burgenland auf klimafreundliche Mobilität. Ein Pilotprojekt zeigt, dass Asphalt nicht nur Infrastruktur ist, sondern aktiv CO₂ binden kann – und das mit regionaler Schöpfungskette.

Wer Fahrrad fährt, entscheidet sich gleichzeitig für eine klimaschonende Transportform. Der Asphalt, auf dem das Fahrrad rollt, ist aber meist alles andere als klimafreundlich. Die Gemeinde Pamhagen im österreichischen Burgenland will das nun ändern: Hier trägt ein asphaltierter Fahrradweg zum Klimaschutz bei.

Bis zu fünf Prozent Pflanzenkohle, hergestellt aus Altschilf, werden in den Asphalt gemischt. Rund 60 Tonnen CO₂ werden so pro Kilometer dauerhaft gespeichert – deutlich mehr, als eine einfache Straße bislang leisten konnte. Sollte dieses Modell auf ganz Österreich ausgerollt werden, könnten jährlich über eine Million Tonnen CO₂ gebunden werden. 

Regional gedacht, langfristig wirksam 

Alle Zutaten stammen aus der Region: Verwendet werden regionale landwirtschaftliche Reststoffe und Altschilf aus dem Neusiedler See, die Pyrolyse und die Asphaltproduktion erfolgen bei PORR, einem ansässigen Unternehmen in Pamhagen. Unterstützt wird das Projekt von der Wirtschaftsagentur Burgenland, der Montanuniversität Leoben sowie dem Unternehmen Sonnenerde aus Riedlingsdorf, das auf die Herstellung von Pflanzenkohle spezialisiert ist. So entsteht nicht nur ein Radweg, sondern ein Kreislaufmodell, das lokale Ressourcen nutzt und Wertschöpfung in der Region hält. 

Der neue Radweg ist vorerst noch ein Experiment. Ein Jahr lang wird beobachtet, wie der Asphalt auf Sommerhitze, Frost und wechselnde Witterung reagiert. Bleibt er belastbar und rissfrei? Je besser er diese Tests besteht, desto größer sind die Chancen für einen Einsatz in größerem Maßstab – von weiteren Radwegen über Ortsdurchfahrten bis hin zu Landstraßen. 

Fünf Männer stehen mit Kisten voller Saatgut und Stroh neben einem „Burgenland radelt“-Schild auf Landstraße____
Bei der Einweihung des klimafreundlichen Radwegs im Burgenland. Foto: Landesmedienservice Burgenland

Herausforderungen auf dem Weg zur breiten Anwendung 

So verheißungsvoll die Technologie klingt, sie bringt auch offene Fragen mit sich. Die Herstellung von Pflanzenkohle erfordert Energie und eine funktionierende regionale Logistik – vom Material über den Transport bis zur Pyrolyse. Zudem müssen Bauunternehmen Erfahrungen sammeln, wie sich der neue Asphalt bei extremen Wetterverhältnissen oder unter höherer Verkehrsbelastung verhält.  

Auch die Kosten sind ein Faktor: Während Pilotprojekte oft gefördert werden, bleibt abzuwarten, ob der „grüne Asphalt“ bei großflächigem Einsatz wirtschaftlich konkurrenzfähig ist. Hinzu kommt die Frage der Rohstoffverfügbarkeit: Nicht überall stehen ausreichend geeignete Pflanzenreste wie Altschilf zur Verfügung. 

Ein Blick über die Grenzen: Weltweite Projekte 

Doch das Burgenland ist nicht allein. In Basel wurde bereits ein Straßenbelag mit Biokohle erfolgreich getestet – dort gilt der „grüne Asphalt“ als besonders temperaturbeständig und langlebig. In Deutschland arbeitet das Unternehmen Novocarbo mit Asphaltmischungen, die pro Tonne bis zu 75 Kilogramm CO₂ dauerhaft binden können. Auch in Skandinavien wird mit biogenen Zuschlägen in Straßenbelägen experimentiert, vor allem um Emissionen im Infrastrukturbau zu senken. Diese Beispiele zeigen, dass der Pamhagener Radweg ein Teil einer internationalen Bewegung ist, die versucht, Straßenbau zum CO₂-Speicher zu transformieren. 

Geplante nächste Schritte sind ebenfalls in Sicht: wasserdurchlässiger Asphalt, der Regen besser versickern lässt, ein höherer Anteil von Recyclingmaterialien und eine Ausweitung auf weitere Infrastrukturbereiche. Das Pilotprojekt zeigt, wie Klimaschutz, Regionalität und Innovation Hand in Hand gehen können – und dass selbst etwas so Alltägliches wie Asphalt eine grundlegende Rolle in der Klimawende spielen kann.  

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