Bautrends 2025: Was die Architektur in diesem Jahr ausmacht
Das neue Jahr wird smart, nachhaltig und hoch – zumindest in Sachen Architektur. Wir verraten, welche Bautrends 2025 den Ton angeben.
Mehr Sport zu treiben, zählt zu den beliebtesten Neujahrsvorsätzen der Deutschen. Wer nach einem langen Arbeitstag aber noch den Umweg ins Fitnessstudio auf sich nehmen muss, gibt sein Vorhaben wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit wieder auf. Viel praktischer wäre es doch, wenn zwischen Job, Wohnung und Freizeitgestaltung bloß ein paar Stockwerke liegen würden. Genau deshalb werden Mixed-Use-Konzepte immer beliebter. Sie sind aber nur einer von mehreren richtungsweisenden Bautrends 2025, sich neuen sowie längst bekannten Herausforderungen annehmen.
1. Mixed-Use-Konzepte: Lebensräume neu gedacht
Mixed-Use-Konzepte kombinieren Wohnen, Arbeiten und Freizeit auf eine völlig neue Art. Sie sorgen für kürzere Wege und eine nachhaltigere Nutzung von Flächen. Das spart Platz und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Besonders in urbanen Gebieten sind Gebäude mit Büros, Wohnungen, Restaurants und anders genutzten Räumlichkeiten unter einem Dach schon seit einigen Jahren gefragt – und auch 2025 zählt Mixed-Use wieder zu den wichtigsten Bautrends. Gebäude wie das CapitaSpring in Singapur, das mit dem Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 ausgezeichnet wurde, oder der Varso Tower in Warschau zeigen, wie es gehen kann.
2. Holz und Co.: Nachhaltige Baustoffe gefragt wie nie
Nachhaltigkeit ist und bleibt ein zentrales Thema im Bauwesen – und Holz erlebt als Baumaterial ein beeindruckendes Comeback. Es überzeugt vor allem durch seinen geringen CO₂-Fußabdruck. Gleichzeitig ist Holz dank moderner Verarbeitungstechnologien stabil, langlebig und vielseitig einsetzbar, selbst für Hochhäuser. 20 Prozent der Neubauten in Deutschland sind mittlerweile Holzhäuser – wenn das mal nicht Indiz für einen der bestimmenden Bautrends 2025 ist.
Im Übrigen werden auch immer mehr Aufzugschächte aus Holz nachgefragt. Diese sorgen unter anderem für eine einfachere Planung, eine schnellere Montage und weniger Schmutz auf der Baustelle.
3. Smart Building: Intelligentes Wohnen und Arbeiten wird Standard
Zu den wichtigsten Bautrends 2025 zählt mehr denn je die smarte Gebäudevernetzung. „Früher haben wir Gebäude als physische Hülle irgendwo hingestellt, in der sich Menschen zurechtfinden mussten. Heute planen wir vorher, wie alle dynamischen Prozesse in Gebäuden optimal ablaufen“, verrät Dr. Pau-y Chow, LeadSmart Buildings & Smart Cities bei Schindler. Das reicht von einer effizienten Abwicklung der Reinigungsprozesse bis hin zur Steuerung von Besucherströmen. Bei letzterer hilft auch die PORT Technologie von Schindler, die den gesamten Verkehrsfluss im Gebäude revolutioniert.
Smart Buildings sind dadurch effizienter, sicherer und komfortabler als herkömmliche Gebäude. Und es geht noch weiter: Durch strukturierte Daten sind intelligente Gebäude in der Lage ihre Energieflüsse selbst zu regulieren und zu optimieren. Das hilft dabei, Betriebskosten zu senken und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
4. Zirkuläre Bauweisen: Mehr als ein Trend
Wiederverwenden ist besser als wegschmeißen – das gilt auch im Bauwesen. Wie das hervorragend gelingen kann, bewies der Quay Quarter Tower in Sydney, bei dessen Bau etwa zwei Drittel der Tragstruktur seines Vorgänger-Büroturms genutzt wurden. Dafür gab es den Internationalen Hochhaus Preis 2022/23. Noch viel einfacher wird es aber, wenn der Kreislaufgedanke in der Gebäudeplanung von Anfang an eine Rolle spielt. Zirkuläre Bauweisen zielen darauf ab, Gebäude so zu planen, dass ihre Materialien am Ende des Lebenszyklus wiederverwendet oder recycelt werden können. Sie sind wesentlich ressourcenschonender und damit zukunftssicherer als herkömmliche Bauweisen. Ein Ansatz sind zum Beispiel modulare Bauten, bei denen einzelne Bauelemente einfach demontiert und für neue Projekte genutzt werden können. Längst hat sich gezeigt, dass das nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Logisch also, dass auch zirkuläres Bauen zu den zentralen Bautrends 2025 zählt.
5. Vertikale Architektur: Der Hochhausbau boomt
Wer denkt, dass das Burj Khalifa schon das Ende der Fahnenstange ist, liegt falsch. Der technologische Fortschritt und immer weiter steigende Ambitionen lassen die Grenzen des Möglichen verschwimmen. In diesem Jahr nimmt zum Beispiel der Bau des Jeddah Towers in Saudi-Arabien, der zum zukünftig höchsten Gebäude der Welt heranwachsen soll, wieder an Fahrt auf. Doch auch abseits der Weltrekordjagd boomt der Hochhausbau – angesichts steigender Bodenpreise und der zunehmenden Urbanisierung ist das kein Wunder. In Berlin etwa, das mit dem Estrel Tower seinen ersten waschechten Wolkenkratzer vorweisen kann, schießen immer mehr Hochhäuser aus dem Boden. Vertikale Architektur gehört damit unbestritten zu den wichtigsten Bautrends 2025.