Social Distancing: Serviceroboter im Hotel
Serviceroboter können weitaus mehr als wischen und saugen. In Hotels entlasten sie das Personal und bedienen selbständig Aufzüge. Mit dem sozialen Abstand klappt es allerdings nicht immer.
Social Distancing mal richtig: In Zürich unterstützen mittlerweile Roboter das Personal im Hotel Radisson Blu am Flughafen. Denn weil die maschinellen Helfer zeitaufwändige und sich wiederholende Aufgaben übernehmen, kann sich das Hotelpersonal besser auf die Gäste konzentrieren. So ist der knapp 1,25 Meter hohe Roboter-Butler „Jeeves“ im Radisson Blu Hotel unterwegs: Er bringt den Gästen Getränke, Snacks oder Toilettenartikel direkt vor die Tür.
Serviceroboter werden immer beliebter
Tatsächlich erfreuen sich Serviceroboter wachsender Beliebtheit bei Hotelmanagern. Denn die wollen Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Gäste durch die soziale Berührungslosigkeit schützen. „Jeeves“ wurde von dem Münchner Technologieunternehmen Robotise entwickelt. Seit Februar 2021 ist der Roboter im Hotel im Einsatz.
Das Besondere an „Jeeves“: Ohne mechanischen Arm kann er selbständig die Aufzüge des Hotels bedienen. Dafür musste der Aufzughersteller Schindler allerdings die Aufzüge des Hotels so aufrüsten, dass die Anlage und der Roboter miteinander kommunizieren können. „Sobald der Roboter eine Serviceanforderung erhält, begibt er sich in die Aufzugslobby und ruft den Aufzug per Funk“, erklärt Christian Studer, Leiter Neue Technologien bei Schindler. „Die Aufzugssteuerung sorgt dann für ein sicheres und effizientes Einsteigen des Roboters in den Aufzug.“ So gelangt „Jeeves“ autonom zu den 330 Zimmern und Suiten auf den sieben Etagen des Hotels.
KI-gesteuerte Roboter in Singapur
Der Aufzughersteller hat bereits viel Erfahrung mit der Robotertechnik. So helfen Maschinen beim Bau und bei der Montage von Aufzügen, wie wir an dieser Stelle gezeigt haben. Und in Singapur übernehmen zwei Roboter-Concierges namens Yoji und Airabella den Service: Sie sind in den 130 Zimmern des Yotelair-Hotels am Changi-Flughafen unterwegs. Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass die Maschinen dabei keinen Unfug anstellen. Auch hier bedienen die beiden Roboter die Schindler-Aufzüge autonom über eine digitale Schnittstelle.
Allerdings klappt es mit der sozialen Distanz anders als erwartet. Denn: „Manche Gäste bleiben nur im Hotel, um die Roboter zu erleben und das perfekte Instagram-Foto zu machen“, sagt Hotelmanager Nick Cheesman. „Dank Yoji und Airabella kann sich unser Hotelpersonal voll und ganz auf unsere Gäste konzentrieren. Und seien wir mal ehrlich: Roboter sind immer ein guter Gesprächsanlass!“