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Windrad
Das größte Windrad der Welt wird normale Windräder mit einer Gesamthöhe von 300 Metern deutlich überragen. Foto: Adobe Stock

Das größte Windrad der Welt in Schipkau

In Brandenburg sind Windräder mittlerweile ein gewohnter Anblick am Horizont. Sie sind ein Sinnbild für die Energiewende und signalisieren: Hier passiert etwas. In einem Windpark bei Schipkau wird nun ein Windrad gebaut, das alle anderen überragen soll.

Welche Bedeutung hat Windkraft für die Energiewende in Brandenburg?

Energieerzeugung ist in Brandenburg wahrlich kein Fremdwort. Schließlich befindet sich in der Lausitz das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands. Dort wird bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts Braunkohle gefördert, auch wenn der fossile Brennstoff hierzulande erst nach dem Ersten Weltkrieg richtig an Bedeutung als Energieträger gewann. In den darauffolgenden 100 Jahren war Braunkohle unentbehrlich für die deutsche Energieversorgung. Damit soll bald Schluss sein. Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir umdenken. An die Stelle von herkömmlichen Energieträgern sollen regenerative treten. Allen voran die Windkraft. So verlangt es auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) der Bundesregierung.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die Energiewende unabdingbar. Und in Brandenburg scheint man die Kurve besser zu kriegen als andererorts. Während viele das Bundesland immer noch haupsächlich mit der Kohleverstromung in Verbindung bringen, hat es sich zum zweitstärksten Windenergieland der Bundesrepublik gemausert. Bis zum Jahr 2021 wurden hier 3.900 Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 7.800 Megawatt installiert. Überbieten kann das nur Niedersachsen. Zu den vielen Windrädern gesellen sich 55.500 Photovoltaikanlagen sowie über 500 Biomasseanlagen. Insgesamt ergibt das die höchste installierte elektrische Leistung aus erneuerbaren Energien pro Einwohner in ganz Deutschland. Rein rechnerisch werden damit heute 95 % des Stromverbrauchs in Brandenburg gedeckt.

Windpark____
Windparks sind mittlerweile ein gewohnter Anblick in Brandenburg. Foto: Adobe Stock

Und auch als Arbeitgeber taugt die Windenergie. Mittlerweile sind in Brandenburg 8.600 Menschen in der Branche tätig. Demgegenüber stehen 4.500 Beschäftigte in der Braunkohlewirtschaft. Ausgerechnet dort, wo letztere ihr Herz hat, soll bald das größte Windrad der Welt errichtet werden: in Schipkau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Warum wird in Schipkau das größte Windrad der Welt gebaut?

Auf den ersten Blick ist Schipkau recht unscheinbar. Knapp 8.000 Menschen leben in der Kleinstadt – normal für Brandenburger Verhältnisse. Allenfalls der im Gemeindeteil Klettwitz gelegene Lausitzring, eine Rennstrecke mit Kapazitäten für 15-mal so viele Zuschauer wie Schipkau Einwohner hat, sticht heraus. Sie ist die jüngste und modernste Rennstrecke Deutschlands und bald nicht mehr das einzige Bauwerk der Superlative, das die Gemeinde zu bieten hat. Ab dem kommenden Jahr wird im Schipkauer Windpark das größte Windrad der Welt errichtet. Mit einer Gesamthöhe von 300 Metern wird es genauso hoch sein, wie die Spitze des Commerzbank Towers in Frankfurt am Main, immerhin das höchste Hochhaus innerhalb der Europäischen Union. Die Nabenhöhe wird bei etwa 240 Meter liegen, der Durchmesser des Rotors bei 120 Metern.

Das größte Windrad der Welt im Größenvergleich____
Das größte Windrad der Welt im Größenvergleich mit bekannten deutschen Bauwerken. Abbildung: raufeld

Doch wozu die gigantischen Ausmaße? Ganz einfach: Mit zunehmender Höhe weht der Wind stärker und beständiger. Man geht in der bisher unerreichten Höhe des Windrads von einer 40 Prozent höheren Windausbeute als bei normalen Windkraftanlagen aus. Um das zu überprüfen, wird zunächst ein 300 Meter hoher Windmessturm gebaut. Insgesamt soll das größte Windrad der Welt 15 Millionen Euro kosten – ein durchaus preisintensiver Zuwachs für den Schipkauer Windpark. 

Wie hoch ist ein Windrad normalerweise? 

Das Schipkauer Windrad ist die neueste Stufe einer Entwicklung, die ohnehin steil nach oben geht. Wortwörtlich, denn Windräder sind im Laufe der letzten 30 Jahre immer größer geworden. Während die durchschnittliche Nabenhöhe von Windrädern in Deutschland im Jahr 1990 noch 31 Meter betrug, waren es im Jahr 2010 bereits 99 Meter. Die 2021 in Deutschland neu installierten Anlagen haben sogar eine durchschnittliche Nabenhöhe von 140 Metern – bei einer durchschnittlichen Gesamthöhe von 206 Metern.

Wann wurde das Windrad erfunden?

An solche Ausmaße war nicht mal im Ansatz zu denken, als der Däne Poul La Cour im Jahr 1891 die erste Windkraftanlage zur Stromerzeugung baute. Die Grundlage zur Nutzung der Windkraft lieferte zuvor die Windmühlentechnik. Es dauert eine Weile bis der Einsatz von Windenergie für unsere Stromversorgung in Mode kam. In der DDR etwa, zu der bekanntlich auch Brandenburg gehörte, gab es lediglich eine Windkraftanlage – allerdings nicht in Brandenburg, sondern in Mecklenburg-Vorpommern. Der Siegeszug der Windenergie in Deutschland begann erst so richtig mit dem 1991 in Kraft getretenen Stromeinspeisungsgesetz, das Energieunternehmen dazu verpflichtete, Strom aus regenerativer Energiegewinnung in ihre Netze einzuspeisen. Das EEG brachte im Jahr 2000 zusätzlich Fahrt in die Sache.

Wie funktioniert ein Windrad?

Im Gegensatz zu Braunkohle und Co. ist Wind unbegrenzt verfügbar und dabei auch noch kostenlos. Stellt man ihm Windräder in den Weg, treibt er deren Rotorblätter an. Es entsteht Rotationsenergie, die mithilfe eines Generators in elektrische Energie umgewandelt und damit nutzbar gemacht wird. So kann sie in Deutschlands Stromnetze eingespeist werden. Dort stammten im Jahr 2021 insgesamt 21,5 % des erzeugten Stromes aus Windenergie. Dazu, dass dieser Anteil weiter steigt, wird zukünftig auch das größte Windrad der Welt in Schipkau beitragen.

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