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Sportlicher Mann in schwarzer Jacke läuft mit Kopfhörern, Bewegung und Entschlossenheit sichtbar.
Er dehnt die Grenzen der Musikindustrie nicht nur aus – er überschreitet sie. Valentin Hansen ist ein unkonventioneller Ausnahmekünstler der Gegenwart. Bild: Tom Funk

KI-Musik: Valentin Hansen kreiert unendliches Album

Mit seinem Projekt „Max“ sprengt der Berliner Künstler Valentin Hansen die Grenzen der Musikproduktion – und stellt die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Musik grundlegend infrage.

Am 1. Januar, pünktlich um Mitternacht, als überall im Land die Sektkorken knallten, startete Valentin Hansen sein innovatives Projekt „Max“. Seitdem entsteht alle zwei Minuten ein neuer Song. Mittlerweile sind es bereits mehr als 49.000 Titel (Stand 17.03.25) Die gesamte aktuelle Playlist abzuspielen, würde mehr als 60 Tage dauern – und ein Ende ist nicht in Sicht.

Doch Valentin Hansen komponiert diese Musik nicht selbst: Eine KI übernimmt die kreative Arbeit. Auf seiner Website Max Live werden die Tracks in Echtzeit hochgeladen, ein Countdown zeigt an, wann der nächste Song erscheint. Noch dichter kann man der KI-gestützten Musikproduktion wohl kaum kommen.

Gegen die Konvention: Valentin Hansens Debütalbum

Valentin Hansen ist bekannt für seine unkonventionellen Ansätze in der Musik. Bereits mit seinem Debütalbum „Crisis (The Worthless Album)“ aus dem Jahr 2021 stellte er seine kritische Haltung zur Musikindustrie unter Beweis und setze ein Statement gegen die Bezahlpolitik der bekannten Streaming-Plattform Spotify.

Mann mit Kopfhörern in schwarzer Jacke, fokussierter Blick, möglicherweise beim Sport oder Training.____
Welcher Musiker verzichtet freiwillig auf die Einnahmen, die er durch seine Lieder machen könnte? Valentin Hansen tut genau das – mit Vorsatz. Bild: Tom Funk

Damals zerschnitt er seine Songs in 29-Sekunden-Clips – genau eine Sekunde zu kurz, um von Spotify als vollständiger Stream gezählt zu werden. Damit verzichtete er bewusst auf Einnahmen durch Streaming und machte seine Musik im kommerziellen Sinne „wertlos“. Mit „Max“ geht Valentin Hansen noch einen Schritt weiter: Die KI analysiert seine musikalischen Muster und erzeugt eigenständig neue Tracks – ein radikaler Ansatz, der traditionelle Kompositionsprozesse infrage stellt.

Die künstlerische Vision hinter „Max“

Das Herzstück von „Max“ ist ein Algorithmus, der Hansens Musik analysiert und auf dieser Grundlage eigenständig neue Kompositionen erzeugt. Jeden Tag entstehen so Hunderte neuer Songs, die sich in ein ständig wachsendes Album einfügen. Auch wenn die Songtitel, die aus scheinbar zufällig aneinandergereihten Nomen bestehen und zum Beispiel „Desire Night Memory Journey“ oder „Fear Wind Laugh“ heißen, es nicht vermuten lassen: Die Lieder klingen tatsächlich authentisch. Wäre inmitten der Musikmasse ein Lied, das tatsächlich von Valentin Hansen im Studio aufgenommen wurde – man würde es nicht erkennen.

Nahaufnahme eines Mischpults mit Metall-Fadern, professionelles Audio-Equipment im Tonstudio.____
Am Mischpult sitzen und die Songs perfektionieren? Das macht Valentin Hansen beim Projekt „Max“ nicht selbst. Bild: Getty Images / Aleksandr Zubkov

Besonders bemerkenswert: Jede dieser Aufnahmen wird parallel auf analogen Kassetten gespeichert – ein bewusster Gegensatz zur digitalen Natur des Projekts. Hansen spielt damit auf die Vergänglichkeit digitaler Daten und die haptische Qualität physischer Medien an.

KI-Musik: Hype oder Zukunft?

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Musik ist längst Realität. Schon heute gibt es KI-gestützte Tools, die Komponisten bei der Produktion unterstützen oder komplett eigenständige Werke erschaffen.

Ein Beispiel ist AIVA (Artificial Intelligence Virtual Artist) – ein Algorithmus, der klassische Musikstücke komponiert und sogar offiziell als Komponist anerkannt wurde. In der Popmusik experimentieren Künstler mit KI-generierten Stimmen und Texten, wie etwa der fiktive Musiker Suno Taris, dessen Songs und Erscheinungsbild vollständig von einer KI entworfen wurden.

Roboterhände spielen auf einer Klaviertastatur, symbolisieren Künstliche Intelligenz in der Musik.____
Was bedeutet Authentizität in Zeiten von KI? Wer ist der wahre Urheber von „Max“? Valentin Hansen wirft genau diese Fragen auf – und lässt sie unbeantwortet. Bild: Getty Images / Emma Farrer

Diese Entwicklung erzeugt in der Musikindustrie einen tiefgreifenden Wandel. Zudem wirft sie Fragen auf über den Wert von Kunst, die durch KI erstellt wurde und nicht zuletzt über die Rechte an diesen Werken. Denn wer ist der Urheber dieser Werke: Valentin Hansen oder die KI?

Eine neue Ära der Kreativität?

Projekte wie „Max“ zeigen, dass Künstliche Intelligenz nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein eigenständiger Akteur in der Kunst sein kann. KI kann Musik unendlich und in Echtzeit generieren – doch was bedeutet das für menschliche Künstler? Wird die Musik der Zukunft von Maschinen dominiert, oder bleibt sie ein Produkt menschlicher Emotionen und Erfahrungen?

Das Projekt „Max“ gibt darauf keine endgültige Antwort. Aber es fordert uns auf, die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Musik neu zu denken.

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