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Dunkle Partyatmosphäre mit leuchtenden Lichteffekten, ein Mann trägt eine leuchtende Cyberpunk-Brille.
Virtuelle Konzerte ermöglichen es Menschen weltweit, Megastars live zu erleben. Bild: picture alliance/imageBROKER | Unai Huizi

Virtuelle Konzerte: Eine digitale Revolution der Musikindustrie?

Virtuelle Konzerte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dank innovativer Technologien eröffnen sie Künstlern neue kreative Möglichkeiten und bringen Musikfans weltweit zusammen. Doch können sie physische Live-Konzerte wirklich ersetzen?

Mit Freunden im Chat statt im Park quatschen? Alltag. Mit einer VR-Brille den Blick vom Eiffelturm genießen? Kein Problem. Ein Konzert der Lieblingssängerin in „Fortnite“ statt in einer echten Arena erleben? Auch das geht – dank der fortschrittlichen Technologie virtueller Konzerte.

Digitale Events, bei denen Künstler live oder aufgezeichnet in virtuellen Welten performen, etablieren sich als fester Bestandteil der Musikbranche. Erst kürzlich traten die Rapper Snoop Dogg, Eminem und Ice Spice im Onlinevideospiel „Fortnite“ vor 14 Millionen Menschen auf – ein Rekord für die Plattform.

Magie des virtuellen Raums

Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) oder interaktive Plattformen wie Wave und MelodyVR ermöglichen es Zuschauern, in faszinierende Konzertwelten einzutauchen. Diese Events sind mehr als nur Musik – sie verbinden Kunst, Technologie und Entertainment zu einer immersiven Erfahrung.

Ein Mann mit VR-Headset hebt begeistert die Arme, während eine Konzertszene eingeblendet wird.____
In den Genuss von Konzerten kann man dank modernster Technik auch kommen, ohne das Haus zu verlassen. Bild: Getty Images/Emilija Manevska

Der große Vorteil: Es gibt keine räumlichen Begrenzungen. Millionen von Menschen können gleichzeitig teilnehmen, unabhängig von ihrem Standort. Fans in ländlichen Gegenden oder Regionen, in denen ihre Lieblingskünstler selten auftreten, sind plötzlich mittendrin. Auch Menschen, die aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen keine Live-Konzerte besuchen können, erhalten so Zugang zu einzigartigen Musikerlebnissen. Diese Barrierefreiheit macht virtuelle Konzerte zu einem zukunftsweisenden Modell der Branche.

Der Einfluss der Pandemie

Besonders in der Corona-Pandemie wurde die Bedeutung virtueller Konzerte deutlich. Als klassische Live-Events ausfielen, suchten Künstler und Veranstalter nach Alternativen. Plattformen wie YouTube, Facebook Live sowie spezialisierte Dienste wie MelodyVR und Wave brachten Konzerte direkt ins Wohnzimmer der Zuschauer.

Ein herausragendes Beispiel war das virtuelle Konzert von Travis Scott im April 2020 in „Fortnite“. Der spektakuläre Auftritt setzte neue Maßstäbe und zeigte, wie Gaming und Musik miteinander verschmelzen können. Mehr als 12 Millionen Menschen feierten online mit – zu einer Zeit, in der physische Großveranstaltungen undenkbar waren.

Virtuelle Stars und digitale Bühnen

Neben Travis Scott, Snoop Dogg, Ice Spice und Eminem haben auch Billie Eilish, Ariana Grande und Justin Bieber virtuelle Konzerte veranstaltet. Die isländische Sängerin Björk setzt sogar gezielt auf VR-Performances, die als immersive Videos auf YouTube veröffentlicht werden. Damit zeigt sie, wie Technologie neue Dimensionen für Musik und Fan-Erlebnisse eröffnet.

Auch ABBA beweisen, dass sich moderne Technik kreativ nutzen lässt. Bei ihrer „ABBA Voyage“-Tour stehen nicht die echten Bandmitglieder auf der Bühne, sondern digitale Avatare – die sogenannten „ABBAtars“. Diese virtuellen Versionen zeigen die Band, wie sie 1979 aussah, während eine echte Instrumentalband für die musikalische Begleitung sorgt.

Noch weiter geht das Konzept bei Hatsune Miku. Im Gegensatz zu den ABBAtars, die reale Künstler digital nachbilden, existiert sie ausschließlich als virtuelle Sängerin. Die japanische Künstlerin hat weltweite Bekanntheit erlangt und war 2014 sogar Vorband auf Lady Gagas „Artpop“-Tour. Im Sommer 2024 trat sie auf dem legendären Coachella-Festival auf – ein Beweis dafür, dass virtuelle Künstler längst im Mainstream angekommen sind.

Zukunftsaussichten: Koexistenz statt Ersatz

Keine Frage: virtuelle Konzerte bieten zahlreiche Vorteile. Neben der globalen Reichweite und den niedrigeren Zugangshürden, spielt dabei auch Nachhaltigkeit eine Rolle. Denn wo keine Reisen zu Konzerten stattfinden, und keine aufwendigen Bühnenproduktionen ausgerichtet werden, entstehen auch weniger klimaschädliche CO₂-Emissionen. Virtuelle Konzerte schonen also die Umwelt – doch können digitale Erlebnisse die Magie eines Live-Konzerts wirklich ersetzen?

Menschen jubeln vor einer Bühne, während ein Musiker mit Gitarre im Scheinwerferlicht spielt.____
Wer die Atmosphäre von Live-Konzerten liebt, wird sich vermutlich in Zukunft nicht mit virtuellen Konzerten zufriedengeben. Bild: Getty Images/Anton Vierietin

Die Energie einer jubelnden Menge, das gemeinsame Mitsingen, die spürbaren Bässe – all das macht physische Konzerte einzigartig. Die emotionale Intensität eines Live-Auftritts lässt sich nur schwer digital nachbilden. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass virtuelle Konzerte klassische Events verdrängen. Vielmehr werden beide Formate nebeneinander existieren und sich gegenseitig bereichern.

Für Musikfans bedeutet das: Die Wahl liegt bei ihnen. Wer möchte, kann seinen Lieblingskünstler sowohl virtuell als auch live erleben – und auf beide Arten unvergessliche Momente sammeln.

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