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Das NKZ in Kreuzberg gilt als eine der größten Berliner Bausünden aus den 1970er-Jahren. Foto: bildagentur-online / picture alliance
Das NKZ in Kreuzberg gilt als eine der größten Berliner Bausünden aus den 1970er-Jahren. Foto: bildagentur-online / picture alliance

Die größten Bausünden – 5 schauderhaft charmante Bauwerke aus deutschen Innenstädten

Sie wirken wie aus einem 70er Jahre Sci-Fi-Movie, extrem kitschig oder plump, lieblos oder erdrückend. Sogenannte Bausünden zeichnen unsere Städte und sorgen für den ein oder anderen verwunderten Blick. Wir präsentieren einige Beispiele, die besonders originell sind und in Erinnerung bleiben.

Architektur umgibt uns und prägt unsere Erfahrungen und Empfindungen. In der Baukultur manifestiert sich unsere Kultur, unser Miteinander, unsere Geschichte und unsere Werte. Wir wollen die folgenden Werke mit einem wohlwollenden Auge betrachten und vor allem auf ihre Entstehung und die Menschen, die Stadt oder die Umstände eingehen.

1. Happy Rizzi in Braunschweig 

Das 2001 fertiggestellte Happy Rizzi House wird vom zugehörigen Verein als fröhlicher Kontrast zu den alten Fachwerkbauten und Nachkriegsbebauungen in der Braunschweiger Stadtmitte bezeichnet. Das sehen bei weitem nicht alle Braunschweiger so. Während James Rizzis Pop-Art großen Anklang findet, wird diese Übersetzung seiner Kunst in die Wirklichkeit von vielen kritisch beäugt und als Bausünde bewertet. Dieses Werk in einer deutschen, mittelgroßen Stadt zu verstehen, fällt eben auch schwer. Man sucht in diesem Kontext nach Erklärungen und fragt sich: Ist das ein Kindergarten mit zu viel Budget? Was wollen diese derart laut gestalteten Fassaden mir sagen? Die bunten Welten von Rizzi lassen sich nicht einfach in unsere übertragen – nicht in einem einzigen Gebäude. Dennoch gibt es bestimmt einige, denen das Happy Rizzi ein Lächeln oder Schmunzeln auf’s Gesicht zaubert.

Schade ist es, wenn Farbe in der Architektur zum No-Go wird – wie beispielsweise vor kurzem in Berlin beschlossen wurde: Ein bunt gestrichenes und mit Smileys verziertes Hostel soll an die umliegenden Gebäude angepasst werden. Die Farbvorgabe: Grau oder Beige. Was schön ist und was nicht mag im Auge des Betrachtenden liegen – der Wert von Individualität sollte aber auch Anerkennung bekommen.

Die bunte Fassade macht das Happy Rizzi einzigartig – gefällt aber nicht jedem. Foto: imageBROKER / picture alliance____
Die bunte Fassade macht das Happy Rizzi einzigartig – gefällt aber nicht jedem. Foto: imageBROKER / picture alliance

2. Pallasseum und NKZ in Berlin

Sogenannte Mega-Wohnblocks wie das Pallasseum im Ortsteil Schöneberg zeichnen Berlin und haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen unsere Hauptstadt als hässlich zu degradieren. Ähnliche straßenüberquerende und mächtige Gebäude finden sich am bekannten Kottbusser Tor: das Neue Kreuzberger Zentrum (NKZ). Diese Bausünden sind typische Beispiele für den rabiaten Umbau Westberlins mit der Stadterneuerung der 1960er Jahre. Ganze Wohnblöcke aus der Gründerzeit wichen durch die absurde Förderungspolitik des Sozialen Wohnungsbaus den Neubauten.

Das Pallasseum galt in den Jahren nach der Errichtung noch als Musterbeispiel für modernes Wohnen. Aufgrund der hohen Wohnungsdichte und der prekären Situation der Bewohner entwickelte es sich jedoch zum sozialen Brennpunkt und bekam den Spitznamen „Sozialpalast“. Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Lage derart verschlimmert, dass ein vollständiger Abriss diskutiert wurde. Zum Glück setzte sich aber der Vorschlag durch, mit Sozialarbeitern und einem gezielten Quartiersmanagement die Lage zu verbessern.

Durch den Bau über die Straße und die fast schon mauerartige Wirkung, die einem das Gefühl gibt eingekesselt zu sein, schafft das Pallasseum ein Gefühl der Enge. Der brutalistische Baustil mit dem freiliegenden Sichtbeton und seiner Rohheit war in den Siebzigern sehr modern und angesagt. Mit Ausnahme von Architekturbegeisterten sehen ihn die Meisten mittlerweile eher als hässlich und lieblosan. So ist das halt mit Trends in der Architektur: Nicht immer sind sie zeitlos. Was heute als schick und modern gilt, stört das Auge eventuell in wenigen Jahrzehnten – und so manches auch schon von Beginn an.

Das Pallasseum polarisiert nicht nur wegen seines Aussehens. Im Volksmund wird es auch „Sozialpalast“ genannt. Foto: Alamy Stock Photo____
Das Pallasseum polarisiert nicht nur wegen seines Aussehens. Im Volksmund wird es auch „Sozialpalast“ genannt. Foto: Alamy Stock Photo

3. Der Schwabenlandtower in Fellbach

In Fellbach, einem Städtchen vor den Toren Stuttgarts, befindet sich der Schwabenlandtower. Dieses Hochhaus ist, oder besser gesagt wird, das höchste Wohngebäude in Baden-Württemberg. Falls es dazu noch kommen sollte. Es befindet sich seit 2016 im Rohbau und wurde nie fertig gebaut. Seitdem thront dieser schiefe Riese als markante Bausünde über der grünen Hügellandschaft des Schwabenlandes und dem kleinen, ansonsten niedrig bebauten Fellbach. Als hätte er sich hierhin verlaufen. 

Nach der Insolvenz des Bauunternehmens folgten mehrere Eigentumswechsel – aktuell scheint der Tower wieder zum Verkauf zu stehen. Verderben hier viele Köche den Brei?   

Etwas Schönes hat dieser Roh-Koloss dennoch: Durch den langen Baustillstand haben im Tower einige Wildvögel ein Zuhause gefunden.

Aufgrund seiner Höhe ist der Schwabenlandtower (leider) nicht zu übersehen. Foto: Marijan Murat / picture alliance____
Aufgrund seiner Höhe ist der Schwabenlandtower (leider) nicht zu übersehen. Foto: Marijan Murat / picture alliance

4. Alexa Berlin 

Architektur beeinflusst auch, wie wir unsere Umgebung erleben. Eine kalte, hektische Umgebung, kein Platz für urbanes Leben, kein Ort, an dem man sich gerne aufhalten möchte: So sehen viele Berlinerinnen und Berliner das Einkaufszentrum am Alexanderplatz. Im Inneren des fensterlosen Riesen fühlt man sich wie im Escape Room, zumindest will man auch hier – vor allem am Wochenende – nach möglichst kurzer Zeit wieder das Weite suchen.  

Dieses Gefühl untermauern Vorkommnisse bei der Eröffnung im September 2007: Durch spektakuläre Sonderangebote von MediaMarkt in der Eröffnungsnacht kam es zu Tumulten, bei denen 15 Menschen verletzt wurden. Glastüren und Rolltreppengeländer wurden zerstört und Diebstahlsicherungen demoliert. Schließlich war die Berliner Polizei mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort. Das klingt eher nach einer konsumkritischen schwarzen Komödie als der Eröffnung eines neuen Konsumtempels.

Seit der Eröffnung muss das Alexa viel Spott einstecken: Neben „rosaroter Bunker“ und „Pharaonengrab“ entstand vor dem Hintergrund, dass auf dem Alexa-Gelände früher das Polizeipräsidium und spätere Hauptquartier der Gestapo stand, da im doppelten Wortsinn passend, die Bezeichnung „die rote Zwingburg“.

Man liebt es oder man hasst es: das Alexa am Berliner Alexanderplatz. Foto: Alamy Stock Photo____
Man liebt es oder man hasst es: das Alexa am Berliner Alexanderplatz. Foto: Alamy Stock Photo

5. Gothaer Haus in Offenbach 

Das Gothaer Haus in Offenbach ist ebenso dominant wie eigenwillig. Dabei erzählt es sehr deutlich seine eigene Geschichte. Die mehrfachen Änderungen scheinen dem Bauwerk aus den 70er Jahren geradezu ins Gesicht geschrieben: Wellblechverkleidete Balkone, eine verspiegelte Fassade, auf einer anderen Seite eine verblichene mintgrüne Verkleidung, die Fenster scheinen überall unterschiedlich zu sein, uns begegnen die unterschiedlichsten Formen, im Treppenhaus finden wir Steinböden und Rauchglas. Wenn man sich durch die Fotos klickt, kann man schlicht nicht begreifen, dass diese alle das gleiche Gebäude ablichten. Es kommt als Sammelsurium daher, das alles und nichts von dem ist, was es mal sein sollte. Stattdessen ist das Gothaer Haus heute wohl eine der größten Bausünden Deutschlands.

Das Gothaer Haus hat viele Gesichter. Vielleicht zu viele. Foto: Tobias Fink
Das Gothaer Haus hat viele Gesichter. Vielleicht zu viele. Foto: Tobias Fink

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