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Das Haus der Sowjets in Kaliningrad wurde 20 Jahre lang errichtet, stand 30 Jahre lang leer und soll nun womöglich abgerissen werden. Foto: AdobeStock
Das Haus der Sowjets in Kaliningrad wurde 20 Jahre lang errichtet, stand 30 Jahre lang leer und soll nun womöglich abgerissen werden. Foto: AdobeStock

6 spektakuläre Bauruinen und Architekturflops

Architektur kann auch spektakulär scheitern. Wir blicken auf 6 beeindruckende Bauruinen und spannende Architekturflops.

Je größer ein Projekt wird, umso größer ist auch das Risiko, dass es scheitert. Gerade die Welt der Architektur ist reich an spannenden Geschichten von Misserfolgen. Wenn Investoren während dem Bau das Geld ausgeht, werden Prachtimmobilien zu Millionengräbern. Wieder andere sind schlecht geplant, oder schon vor ihrer Fertigstellung nicht mehr zeitgemäß. Wir stellen 6 spektakuläre Bauruinen vor.

1 Milliarden Euro-Ruine: Ryugyong-Hotel, Pjöngjang, Nordkorea

Das Ryugyong-Hotel in Pjöngjang (Nordkorea) hat 3.000 Zimmer. Eröffnet wurde es nie. Foto: AdobeStock
Das Ryugyong-Hotel in Pjöngjang (Nordkorea) hat 3.000 Zimmer. Eröffnet wurde es nie. Foto: AdobeStock

Manchmal schaffen es Bauruinen zum (traurigen) Wahrzeichen eines ganzen Landes zu werden. So geschehen im Fall des Ryugyong-Hotel-Towers. Der 105-stöckige Skyscrapper in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ist ein Musterbeispiel dafür, wie verschwenderisch und verantwortungslos staatliche Politik mit Ressourcen umgehen  kann, obschon ein Großteil des Volkes unter Armut leidet.

Seit Baubeginn im Jahre 1987 hat die gigantische Immobilie umgerechnet 1,07 Milliarden Euro verschlungen. Aber selbst bei solch einer gewaltigen Investitionssumme war es bisher nicht möglich, das 3.000-Zimmer-Hotel überhaupt in Betrieb zu nehmen. Die Eröffnung im Jahre 2012 musste abgesagt werden, da die mangelhafte Qualität der Baumaterialien und massive Probleme mit der Stromversorgung die Inbetriebnahme unmöglich machten.

Zuletzt wurden 2019 Erweiterungspläne des Hotels vorgestellt, deren Umsetzung eine Folgeinvestition von weiteren 2 Milliarden Euro bedeuten würden.

Aus der Traum vom neuen Disneyland: Wonderland Amusement, Chenzhuang, China

  • Wonderland Amusement in Chenzhuang sollte Asiens größter Themenpark werden. Doch dazu ist es niemals gekommen. Foto: Imago
    Wonderland Amusement in Chenzhuang sollte Asiens größter Themenpark werden. Doch dazu ist es niemals gekommen. Foto: Imago
  • Der Bau hatte zwar begonnen, wurde aber niemals fertiggestellt. Von der geplanten gigantischen Touristenattraktion blieb einzig der Rohbau des Märchenschlosses übrig.  Foto: Imago
    Der Bau hatte zwar begonnen, wurde aber niemals fertiggestellt. Von der geplanten gigantischen Touristenattraktion blieb einzig der Rohbau des Märchenschlosses übrig. Foto: Imago

Auf einer großen Fläche am Rande Pekings sollte in den 1990er-Jahren Asiens größter Themenpark entstehen. Nach dem US-amerikanischen Vorbild von Disneyland war eine gigantische Touristenattraktion geplant. Als Investor dafür trat die thailändische Reignwood Group auf den Plan. Den lokalen Bauern wurden ihre Felder abgekauft, die das Areal des Bauprojekts bilden sollten. Dieses Vorhaben ging aber nur etappenweise voran, sodass zum Baustart noch nicht alle Bereiche des Gesamtgrundstücks erworben waren.

In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre entstanden auf rund 50 Hektar Baufläche die ersten Gebäude des Freizeitparks, doch dann gerieten die Bauern mit den lokalen Behörden in Streit über die Grundstückspreise. Auch dem Investor ging das Geld aus, sodass 1998 der Großteil der fertiggestellten Parkteile wieder abgebaut wurde. Nur der Rohbau eines Märchenschlosses blieb stehen.

Freizeitpark im Kernkraftwerk, Kalkar, Deutschland

  • Karussell-Spaß im Kernkraftwerk? Das gibt es im niederrheinischen Kalkar. Hier wurde ein Kernkraftwerk gebaut, das nie in Betrieb ging. Foto: AdobeStock
    Karussell-Spaß im Kernkraftwerk? Das gibt es im niederrheinischen Kalkar. Hier wurde ein Kernkraftwerk gebaut, das nie in Betrieb ging. Foto: AdobeStock
  • Seit 1994 wird das Kernkraftwerk, das niemals in Betrieb ging, als Familienfreizeitpark „Wunderland Kalkar“ genutzt. Foto: AdobeStock
    Seit 1994 wird das Kernkraftwerk, das niemals in Betrieb ging, als Familienfreizeitpark „Wunderland Kalkar“ genutzt. Foto: AdobeStock

Bis zum Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahre 1986 galten Atomkraftwerke als sicher und als zukunftsweisend bei der Energiegewinnung. Zwischen 1960 und 1980 wurde in vielen Ländern der Bau von Atomkraftwerken staatlich gefördert. So auch im Falle des Reaktors, der im niederrheinischen Kalkar ab 1973 gebaut wurde.

Der Reaktortyp SNR-300 sollte Deutschlands Energiegewinnung revolutionieren, mehr spaltbares Material erzeugen als verbrauchen. Als Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Belgien und den Niederlanden gestartet, zogen sich nach zahlreichen Protesten gegen den Bau und sicherheitstechnischer sowie politischer Bedenken die Bauherren nach und nach zurück.

Zwar wurde das 7 Milliarden D-Mark teure Kernkraftwerk 1985 fertiggestellt, aber ging nie in Betrieb. Seit 1994 beheimatet das gesamte Areal den Familienfreizeitpark Wunderland Kalkar, die Wände des Reaktorkühlturms dienen heute als Kletterwand für Kinder.

Seit 11 Jahren eine Vision: Das Hansa Center, Bottrop, Deutschland

Büros, Geschäfte, ein Kino, Restaurants und, und, und. Die Pläne für das "Hansa Center" in Bottrop sind fertig. Das Immobilie ist jedoch seit mehr als 10 Jahren eine Dauerbaustelle. Foto: imago____
Büros, Geschäfte, ein Kino, Restaurants und, und, und. Die Pläne für das "Hansa Center" in Bottrop sind fertig. Das Immobilie ist jedoch seit mehr als 10 Jahren eine Dauerbaustelle. Foto: imago

Einen besonders ärgerlichen Bau-Flop in der Kategorie „unvollendete Visionen“ kann auch die Ruhrgebietsstadt Bottrop für sich beanspruchen. Und dabei war das Anfang der 1980er-Jahre gebaute Shoppingcenter „Hansa Zentrum“ im Innenstadtkern knappe drei Jahrzehnte lang ein Erfolgsmodell. Als allerdings immer mehr Mieter auszogen und die Architektur ein Make-Over verpasst und den neuen Namen „Hansa Center“ bekommen sollte, begannen die Probleme.

Seit 2011 ist die Immobilie eine Dauerbaustelle, die Eigentumsverhältnisse wechselten seither mehrfach. Von den ursprünglich geplanten Büros, Geschäften, einem Hotel, dem Kino, Restaurants und einer Open-Air-Beach-Dachfläche ist auch elf Jahre später noch nichts zu sehen.

Seit 1870 unvollendet: Woodchester Mansion, Gloucester, England

Was passiert, wenn man zu perfektionistisch plant, zeigt sich in Gloucestershire, England. Was William Leigh haben wollte, konnten die Bauarbeiter bis zum Tod des Großgrundbesitzer nicht umsetzen. Foto: Woodchester Mansion____
Was passiert, wenn man zu perfektionistisch plant, zeigt sich in Gloucestershire, England. Was William Leigh haben wollte, konnten die Bauarbeiter bis zum Tod des Großgrundbesitzer nicht umsetzen. Foto: Woodchester Mansion

Die „Woodchester Mansion“ in der südwestenglischen Grafschaft Gloucestershire ist ein weltweit einzigartiges Herrenhaus, das seit 1870 unvollendet ist.

Das im neugotischen Stil entworfene Anwesen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem relativ wohlhabenden Großgrundbesitzer William Leigh als Wohnsitz für sich und seine Familie in Auftrag gegeben und von dem Architekten Benjamin Bucknall geplant. Bei seinen Entwürfen orientierte sich Bucknall stark an den sakralen Bauten des französischen Architekten Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc. Aufgrund der Perfektion, die Bauherr Leigh beim Bau des Hauses erwartete, gingen die Arbeiten daran nur sehr schleppend voran. Bis zu seinem Tod wurde daher einzig die äußere Hülle des Hauses fertiggestellt, in dem jedoch Fußböden, Putz und ganze Räume fehlten.

Weil die Nachfahren Leighs nicht mehr über die finanziellen Mittel zur Fertigstellung verfügten, wurde das gesamte Bauvorhaben später aufgegeben. Heute ist das unvollendete Herrenhaus ein touristischer Hotspot der Region.

20 Jahre Bauzeit, 30 Jahre Leerstand und nun womöglich der Abriss: Das Haus der Sowjets, Kaliningrad, Russland 

Das Haus der Sowjets im russischen Kaliningrad wurde niemals fertig. Den Komplex zu einem Geschäftszentrum umzubauen, scheiterte ebenfalls. Foto: AdobeStock
Das Haus der Sowjets im russischen Kaliningrad wurde niemals fertig. Den Komplex zu einem Geschäftszentrum umzubauen, scheiterte ebenfalls. Foto: AdobeStock

Nachdem Königsberg 1945 der Sowjetunion zugefallen war, bemühten sich die Machthaber in den Folgejahren darum, das verhasste architektonische Erbe der Preußen zu beseitigen. Infolgedessen verschwand auch die Ruine des Königsberger Schlosses im Jahr 1967. Wo einst die Preußen residiert hatten, entstand ein 16-stöckiger Bau als Amtssitz der Stadt- und Gebietsräte. Allerdings litt der Neubau unter gravierenden Problemen bei der Gebäudestatik. Weil die einfach nicht in den Griff zu bekommen waren, wurden die Arbeiten am Haus 1978 schließlich eingestellt. 

Versuche, die Ruine nach Ende der Sowjetunion in den 1990er-Jahren zum Geschäftszentrum umzubauen, scheiterten. Seit 2020 wird über einen Abriss des Gebäudes diskutiert.

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