
Tief hinab: Die spektakulärsten Schluchten und Höhlen in Deutschland
Höhlen mit funkelnden Tropfsteinen, Schluchten mit tosendem Wasser – geformt über Millionen Jahre. Im Zusammenspiel erschaffen die Elemente spektakuläre Landschaften. Das sind die beeindruckendsten Schluchten und Höhlen in Deutschland.
Dichte Wälder, hohe Gipfel – und eine geheimnisvolle Welt unter der Erde: Höhlen in Deutschland erzählen Millionen Jahre alte Geschichten, während Schluchten in Deutschland von der Kraft des Wassers zeugen. Wer in diese Naturwunder eintaucht, entdeckt spektakuläre Landschaften und echte Abenteuer.
Die faszinierende Welt der Höhlen in Deutschland
Jahrtausende brauchte die Natur, um die beeindruckenden Höhlen zu formen. Tropfsteine, kristallklare Seen und tiefe Kammern machen sie zu magischen Orten.

Atta-Höhle (Nordrhein-Westfalen) – Deutschlands Tropfsteinparadies
Die Atta-Höhle gehört zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Europas. Ihre filigranen Sinterfahnen und gewaltigen Stalagmiten lassen Besucher staunen. Ihre Entdeckung im Jahr 1907 war ein reiner Zufall: Steinbrucharbeiter der Biggetaler Kalkwerke stießen auf die verborgene Welt, die sich nun auf 6.670 Metern erstreckt.
Ein Fund, der noch heute zahlreiche Besucher in die westfälische Kleinstadt Attendorn zieht. Bei einer 40-minütigen geführten Tour können sie etwa 1.800 Meter der Höhle erkunden und im „Kleinen Laden“ an der Atta-Höhle anschließend ein Souvenir kaufen. Und nicht etwa irgendeins – sondern aromatischen Käse, der in der Höhle gereift ist. Die hohe Luftfeuchtigkeit in den Höhlengängen bietet optimale Bedingungen und gibt dem Käse ein unverwechselbares Aroma.

Teufelshöhle (Bayern) – Höhlenbären und Tropfsteinwelten
Mittelalterliche Burgen und Schlösser, malerische Wanderwege und etwa 1000 spektakuläre Höhlen – die Fränkische Schweiz ist nicht ohne Grund ein beliebtes Urlaubsziel. Ein besonderes Highlight ist die Teufelshöhle in Pottenstein. Sie ist nicht nur eine der größten Höhlen der Fränkischen Schweiz, sondern auch ein Ort prähistorischer Spuren. In ihren Kammern wurde das Skelett eines gewaltigen Höhlenbären entdeckt, der vor Tausenden von Jahren hier lebte. Heute führt eine 1.500 Meter lange Tour vorbei an imposanten Tropfsteinformationen und durch faszinierende Hohlräume, die Schätzungen zufolge rund 100 Millionen Jahre alt ist.
Herbstlabyrinth (Hessen) – die größte Höhle Hessens
Das Herbstlabyrinth-Adventhöhle-System wurde erst 1993 entdeckt und beeindruckt mit weißen bis durchsichtigen Sinterformationen. Der wohl beeindruckendste Teil der Höhle ist die „Knöpfchenhalle“, ein unterirdischer Dom, in dem Tropfsteine und Gesteinsformationen durch modernste LED-Technik eindrucksvoll beleuchtet werden. Neben geführten Touren gibt es hier auch Fotoworkshops und sogar Konzerte, die inmitten der Stalaktiten und Stalagmiten stattfinden. Wer sich fragt, wo der Unterschied zwischen den beiden Formationen ist: Stalaktiten hängen von der Decke einer Höhle herab, Stalagmiten wiederum wachsen vom Boden empor.
Schluchten in Deutschland – Wasser formt die Landschaft
Nicht nur unter der Erde beeindruckt Deutschland mit atemberaubenden Naturwundern. Tiefe Schluchten und Klammen sind Zeugen jahrtausendelanger Erosion. Hier rauschen Wasserfälle in die Tiefe, enge Felswände türmen sich auf – und Wanderer erleben ein unvergessliches Naturerlebnis.

Wutachschlucht (Baden-Württemberg) – der „Grand Canyon des Schwarzwaldes“
Tosende Wasserfälle, bis zu 150 Meter hohe Felswände und eine unberührte Natur machen die Wutachschlucht zu einer der spektakulärsten Schluchten Deutschlands. Besonders beliebt ist die 3-Schluchten-Tour, die durch die Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht führt und als eine der schönsten Wanderstrecken des Landes gilt.

Drachenschlucht (Thüringen) – die moosbedeckte Schlucht bei Eisenach
Tief im Thüringer Wald befindet sich die Drachenschlucht bei Eisenach – ein schmaler, fast mystisch anmutender Canyon. An manchen Stellen ist sie nur 68 Zentimeter breit, sodass sich Wanderer durch enge Felswände hindurchschlängeln müssen. Ein Steg führt durch die von sattem Moos bewachsenen Wände, während das Wasser sanft über die Steine plätschert.

Partnachklamm (Bayern) – ein Naturschauspiel aus Wasser und Fels
Durch die 700 Meter lange Partnachklamm tost die Partnach mit gewaltiger Kraft. Die bis zu 80 Meter hohen Felswände sind ein beliebtes Ziel – besonders im Winter, dann verwandeln sich die bis zu 80 Meter hohen Wände in ein zauberhaftes Eispalast-Szenario mit gigantischen Eiszapfen. Ein gut gesicherter Steig ermöglicht ein sicheres Naturerlebnis, allerdings erst wieder ab dem 11. April. Bis dahin ist die Klamm aufgrund von Eisbruch und den anschließenden Revisionsarbeiten geschlossen.
Wanderungen in Höhlen und Schluchten: Was muss man beachten?
Was Höhlen- und Schluchtenbesucher auf keinen Fall vergessen dürfen, sind die richtigen Schuhe – rutschfest und robust. Denn dort, wo es kühl und feucht ist, kann es schnell rutschig werden. Warme Kleidung empfiehlt sich ebenfalls, weil sich in den Höhlen meist das ganze Jahr über eine Temperatur zwischen 7 und 9 Grad hält.
Ob unter Tage oder durch enge Felsenschluchten – Deutschland bietet spektakuläre Naturerlebnisse. Wer sich auf eine Höhlenwanderung oder eine Tour durch eine der beeindruckenden Schluchten in Deutschland begibt, entdeckt eine Welt, die sonst verborgen bleibt.