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Silhouetten eines Vaters und Kindes vor einem Aquarium mit leuchtenden Quallen und tiefblauem Hintergrund
Das Quallenhaus im Monterey Bay Aquarium in Kalifornien ist eine der spektakulärsten Ausstellungen weltweit. Foto: Monterey Bay Aquarium

Unterwasserwelten: 5 nachhaltige und schöne Aquarien weltweit

Die Ozeane bedecken mehr als 70 Prozent unseres Planeten, doch ihre Tiefen bleiben für viele ein unergründetes Mysterium. Wie gut, dass es ebenso nachhaltige wie schöne Aquarien gibt, die uns das Unentdeckte zumindest ein bisschen näherbringen können.

Nur wenige Menschen sind jemals mit Walhaien getaucht, haben einen Rochen aus nächster Nähe durch das Wasser gleiten sehen oder sind einem echten Tiefseebewohner begegnet. Genau deshalb faszinieren Aquarien seit Jahrhunderten: Sie bringen das Wunder der Meere an die Oberfläche und ermöglichen uns, in die beeindruckende Unterwasserwelt einzutauchen – ganz ohne Sauerstoffflasche.  

Aquarien mit Verantwortung: Erlebnis und Naturschutz 

Weltweit gibt es rund 315 öffentliche Aquarien, die uns die Schönheit der Meere mit ihren schillernden Fischschwärmen, mystischen Tiefsee-Kreaturen und majestätischen Meeresriesen näherbringen. Doch nicht jedes Aquarium ist gleich. Während einige mit riesigen Becken und Panoramascheiben beeindrucken, locken andere mit interaktiven Erlebnissen oder außergewöhnlicher Architektur. Darüber hinaus sind viele Aquarien nicht nur Touristenattraktionen, sondern auch wichtige Forschungs- und Schutzzentren für marines Leben: Sie nehmen verletzte Tiere auf, betreiben nachhaltige Programme und leisten wertvolle Arbeit in der Umweltbildung. 

Aquarien stehen aber auch in der Kritik. Vor allem die Haltung von Delfinen, Orcas und Belugawalen gilt als nicht artgerecht. In vielen Ländern, darunter 13 der 27 EU-Mitgliedstaaten, ist sie bereits verboten. Moderne Aquarien, wie das Monterey Bay Aquarium oder das Oceanário de Lisboa, verzichten bewusst auf Delfinarien und setzen stattdessen auf Naturschutz und nachhaltige Bildungsprogramme. 

Diese fünf der schönsten und faszinierendsten Aquarien der Welt stehen für eine neue Generation der Aquaristik, die Erlebnis mit Artenschutz verbindet.

1. Oceanário de Lisboa, Portugal 

Das Oceanário de Lisboa zählt zu den größten Indoor-Aquarien Europas und bietet eine faszinierende Reise durch die Weltmeere. Im Mittelpunkt steht ein 5 Millionen Liter fassendes Becken, das verschiedene Ozeanökosysteme nahtlos miteinander verbindet. Besucher können hier eine beeindruckende Vielfalt von Meeresbewohnern beobachten, darunter Haie, Rochen, Mondfische und bunte Rifffische. 

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Engagement für den Ozean: 

Das Oceanário setzt auf Bildungsprogramme und Umweltprojekte, die jährlich Tausende von Schülern für den Meeresschutz sensibilisieren. Es unterstützt zudem zahlreiche Forschungsinitiativen, insbesondere zum Schutz von Haien und Korallenriffen. 

Besonderheit: 

Das Oceanário verzichtet bewusst auf die Haltung von Walen und Delfinen. Sein innovatives Design ermöglicht eine naturgetreue Nachbildung von Meeresregionen, sodass sich verschiedene Ökosysteme scheinbar nahtlos verbinden – ein einzigartiges Konzept in der Aquaristik. 

2. Nausicaá – Centre National de la Mer, Frankreich 

Mit 17 Millionen Litern Wasser ist Nausicaá in Boulogne-sur-Mer das größte Aquarium Europas. Besucher können sich auf zwei spektakuläre Rundgänge begeben: „Reisen in die Hochsee“, mit einem riesigen 10.000-Liter-Becken, und „Küste und Menschen“, das die Verbindung zwischen Mensch und Ozean thematisiert. 

Silhouetten einer Familie, die vor einem Aquarium sitzt und einen Rochen sowie schwimmende Fische betrachtet____
Im größten Aquarium Europas Europas liegt der Fokus auf dem Schutz der Meere. Foto: P.Ledez

Engagement für den Ozean: 

Nausicaá betreibt europaweite Forschungsprojekte zur Erhaltung von Haien und Rochen und unterstützt Initiativen zur Wiederherstellung von Korallenriffen. Zudem setzt es auf interaktive Bildungskonzepte, um Besucher für den Schutz der Meere zu sensibilisieren. 

Besonderheit: 

Ein Highlight ist die Dauerausstellung über die Tiefsee, in der Besucher auf 180 m² Unterwasservulkane, hydrothermale Quellen und leuchtende Kreaturen entdecken können. Diese geheimnisvolle Welt zeigt, wie wenig wir über die Tiefsee wissen – fast wie ein anderer Planet. 

3. Two Oceans Aquarium, Kapstadt, Südafrika 

Am Schnittpunkt von Atlantik und Indischem Ozean bietet das Two Oceans Aquarium einen einzigartigen Einblick in zwei völlig unterschiedliche Meereswelten. Auf über 4.000 Quadratmetern gibt es mehr als 300 Fischarten, darunter Pinguine, Haie, Rochen und Meeresschildkröten. 

Menschen bestaunen einen riesigen Rochen in einem Aquarium mit blauem Wasser und eindrucksvollem Lichteinfall____
Wer Haie und Rochen in Südafrika aus sicherer Distanz bewundern will, ist im Two Oceans Aquarium bestens aufgehoben. Foto: Two Oceans Aquarium

Engagement für den Ozean: 

Das Aquarium betreibt eine führende Rettungsstation für Meeresschildkröten und setzt sich aktiv für den Schutz der südafrikanischen Meeresfauna ein. Zudem bietet es Tauchprogramme für Besucher an, um das Bewusstsein für den Erhalt der Ozeane zu stärken. 

Besonderheit: 

Das 2 Millionen Liter große Open Ocean Becken bietet einen atemberaubenden Blick auf Haie und Rochen. Ein weiteres Highlight ist der Living Kelp Forest, ein lebendiger Unterwasserwald, der eine der eindrucksvollsten Nachbildungen eines natürlichen Kelpwaldes weltweit darstellt. 

4. Den Blå Planet, Kopenhagen, Dänemark 

Als größtes Aquarium Nordeuropas fasziniert Den Blå Planet mit seiner futuristischen Architektur, die an einen riesigen Strudel erinnert. Die thematisch gestalteten Becken reichen von den arktischen Meeren über tropische Korallenriffe bis hin zu den nordischen Fjorden

Silhouette eines Mädchens, das einen blauen Fisch berührt, umgeben von Korallen, kleinen Fischen und einem Rochen____
Tropische Korallenriffe in Nordeuropa? Das Den Blå Planet macht es möglich. Foto: Den Blå Planet, Denmark Akvarium

Engagement für den Ozean: 

Den Blå Planet betreibt zahlreiche internationale Forschungsprojekte, insbesondere zur Erhaltung bedrohter Fischarten und zur Reduzierung von Meeresverschmutzung. Zudem setzt es auf interaktive Bildung, um Besuchern die Bedeutung des Meeresschutzes näherzubringen. 

Besonderheit: 

Das Aquarium verzichtet bewusst auf Wale und Delfine und bietet stattdessen eine beeindruckende Vielfalt an Meeresbewohnern. Besonders sehenswert ist das Ozeanbecken, in dem Hammerhaie, Rochen und Hunderte bunte Fische elegant durchs Wasser gleiten. 

5. Monterey Bay Aquarium, Kalifornien, USA 

Das Monterey Bay Aquarium liegt direkt an der Pazifikküste Kaliforniens und gilt als eine der nachhaltigsten und innovativsten Meeresausstellungen der Welt. Die Becken sind naturgetreu und wissenschaftlich konzipiert – darunter eines der ersten lebenden Kelpwald-Becken, das die Dynamik eines echten Unterwasserwaldes nachbildet. 

Blick durch große Glasfenster auf ein Unterwasser-Kelpwald-Ökosystem mit Sonnenlicht und schwimmenden Fischen____
So entspannt wie im Monterey Bay Aquarium kann man an nur wenigen Orten einen lebendigen Kelpwald erforschen. Foto: Monterey Bay Aquarium

Engagement für den Ozean: 

Das Aquarium engagiert sich stark für den Schutz von Seeottern, Haien und Thunfischen und setzt sich gegen die Überfischung ein. Es war zudem Vorreiter bei der Entwicklung des Seafood Watch-Programms, das Verbrauchern hilft, nachhaltige Fischprodukte zu wählen. 

Besonderheit: 

Das Quallenhaus ist eine der spektakulärsten Ausstellungen weltweit – Besucher können hier die filigranen Kreaturen in beleuchteten Tanks bestaunen. Ein weiteres Highlight ist die Wellensimulation, die den Eindruck vermittelt, mitten in der wilden Brandung Kaliforniens zu stehen.  

Die Zukunft der Aquarien: Erlebnis und Verantwortung 

Aquarien müssen keine Showbühnen für Delfine oder Orcas sein, um zu beeindrucken. Diese fünf Einrichtungen zeigen, dass Meereswelten spektakulär inszeniert werden können – und dabei Artenschutz, Bildung und Forschung an erster Stelle stehen. Wer einmal durch einen Kelpwald getaucht ist oder in leuchtende Tiefseewelten eintaucht, weiß: Die wahren Wunder der Ozeane brauchen keinen Applaus – sie brauchen Schutz.

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