Größte Wüsten der Welt: Die Top 5 der kargsten Landschaften unserer Erde
Wüsten faszinieren durch ihre scheinbare Unendlichkeit und Extrembedingungen. Doch wer dabei nur an Sand und Hitze denkt, liegt falsch: Die größte Wüste der Welt ist eisig – mit Temperaturen oft unter -50 Grad Celsius.
Wüste ist nicht gleich Wüste. Zwar verbinden die meisten den Begriff mit einer schier endlosen Dünenlandschaft, durch die bepackte Kamele trotten, das ist aber noch nicht die ganze Wahrheit. Als Wüste verstehen wir besonders vegetationsarme oder sogar vegetationslose Gebiete auf der Erde, die entweder durch extreme Trockenheit entstanden sind – oder durch klirrende Kälte. Das spiegelt sich in ganz unterschiedlicher Form wider: Neben Sandwüsten gibt es auch Eiswüsten, Salzwüsten, Stein- und Felswüsten sowie Kieswüsten.
Alle Wüsten zusammen nehmen etwa ein Fünftel der gesamten Landfläche der Erde ein. Sie sind damit die am weitesten verbreitete Landschaftsform überhaupt. Die größte von ihnen befindet sich – wer hätte es gewusst? – am Südpol.
Platz 1: Antarktis – die eisige Gigantin
Die größte Wüste der Welt ist gleichzeitig ein Kontinent: die Antarktis. Mit einer Fläche von über 14,2 Millionen Quadratkilometern liegt sie zwar knapp, aber unangefochten an der Spitze. Obwohl sie komplett von Eis bedeckt ist, bleibt der Niederschlag minimal. Eiskristalle und Wind formen bizarre Landschaften, die kaum Leben zulassen. Wahrlich frostige Temperaturen von oft unter -50 Grad Celsius machen sie noch unwirtlicher. Ganz verlassen ist die Antarktis trotzdem nicht, denn unter anderem Pinguine und Robben fühlen sich in der Eiswüstenlandschaft bekanntlich wohl. Sie zählen zu den bekanntesten Bewohnern rund um den Südpol.
Platz 2: Arktis – Eisbären statt Pinguine
Auch die gegenüber von der Antarktis am Nordpol gelegene Arktis zählt als Wüste – und liegt mit einer Fläche von 13,9 Millionen Quadratkilometern nur knapp hinter der Antarktis auf Platz 2 der größten Wüsten der Welt. In ihrem Zentrum liegt der Arktische Ozean, ein dauerhaft gefrorenes Meer, das auch als Nordpolarmeer bekannt ist. Darüber hinaus zählen Teile von Kanada, Grönland, Russland, den USA und Norwegen zur Eiswüste im Norden. Im Gegensazt zur Antarktis sind die saisonalen Temperaturschwankungen in der Arktis deutlicher ausgeprägt, was sich in einer reicheren Tier- und Pflanzenwelt widerspiegelt. Zu den beeindruckendsten Bewohnern zählen Eisbären und Walrosse.
Platz 3: Sahara – die größte Trockenwüste der Welt
Die größte Wüste der Welt abseits der Pole ist die Sahara. Sie erstreckt sich auf etwa 9,2 Millionen Quadratkilometern über den nordafrikanischen Kontinent und hat vor allem eines zu bieten: Sand. Ihre endlosen Dünenlandschaften und Felsformationen machen sie zum Inbegriff einer Wüste. Tagsüber reichen die Temperaturen bis zu über 50 Grad Celsius, während sie in manchen Winternächten auf -10 Grad sinken können. Trotz der scheinbaren Leere gibt es aber auch in der Sahara Leben – Tiere und Pflanzen haben sich ebenso an die extremen Bedingungen angepasst wie verschiedene Nomadenvölker, die seit Jahrhunderten durch die größte Trockenwüste der Welt ziehen.
Platz 4: Arabische Wüste – Hitze und Weite
Auf dem vierten Platz der größten Wüsten der Welt folgt bereits etwas abgeschlagen die Große Arabische Wüste. Inklusive der Rub al-Chali, die als größte Sandwüste der Welt (zusammenhängend) bekannt ist, umfasst sie etwa 2,3 Millionen Quadratkilometer und bedeckt fast die komplette arabische Halbinsel. Sie ist eine Erweiterung der Sahara und ähnelt dieser klimatisch. Riesige Ölvorkommen haben aber dafür gesorgt, dass sich vor Ort viele Menschen angesiedelt haben – beispielsweise in Metropolen wie Riad, Dubai und Abu Dhabi. Wahnwitzige Projekte wie The Line könnten dazu führen, dass es zukünftig sogar noch mehr werden.
Platz 5: Wüste Gobi – rau und windig
Die fünfte unter den größten Wüsten der Welt erstreckt sich auf etwa 1,3 Millionen Quadratkilometern über China und die Mongolei: die Wüste Gobi. Sie ist für ihre abwechslungsreiche Landschaft bekannt, in der neben weitläufigen Steppen vor allem karge Stein- und Felsformationen, aber auch Dünen vorkommen. Die zwischen Sommer und Winter ganz besonders stark schwankenden Temperaturen veranlassen Nomaden seit Jahrtausenden im Rhythmus der Jahreszeiten zu leben. Sie teilen sich den Lebensraum unter anderem mit Schneeleoparden und Steinadlern. Die Wüste Gobi ist außerdem bekannt für bedeutende Fossilienfunde wie zum Beispiel die ersten gefunden Dinosauriereier überhaupt.