Glamping: Wie man Zelten und Luxus vereint
Inmitten wilder Natur verweilen und dennoch den Komfort einer luxuriösen Ferienwohnung genießen – das verspricht Glamping. Was steckt hinter diesem Reisetrend? Und wie nachhaltig ist er?
Eine frische Meeresbrise weht durch das Haar, der Duft von Pinienwäldern liegt in der Luft und der Blick auf atemberaubende Steilküsten und Berglandschaften verwöhnt die von zu viel Bildschirmzeit geschädigten Augen. Urlaub in der Natur zu machen, könnte so schön und entspannend sein – wären da nicht die nervigen Stechmücken, unbequemen Isomatten und nass-kalten Zeltwände, die zum Camping eigentlich dazugehören. Eigentlich?
In den letzten Jahren hat sich ein Reisetrend etabliert, der scheinbar gekommen ist, um zu bleiben. Glamping – ein Kofferwort bestehend aus „Glamour“ und „Camping“ will die Nähe zur Natur mit dem Komfort einer luxuriösen Ferienunterkunft verbinden.
Camping-Boom in Deutschland
Im vergangenen Jahr haben so viele Menschen auf Campingplätzen in Deutschland übernachtet wie noch nie zuvor, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Über 42 Millionen Übernachtungen gab es – das ist ein neuer Höchststand und eine positive Veränderung von 5,2 Prozent im Vergleich zu 2022.
Camping liegt in Deutschland seit zehn Jahren im Trend. Jedes Jahr werden mehr Übernachtungen gebucht, mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 und 2021. Gleichzeitig hat die Pandemie den Camping-Boom in Deutschland befördert, denn aktuell werden über 18 Prozent mehr Campingplätze gebucht als im Vor-Corona-Jahr 2019. Der Wunsch danach, sich inmitten der Natur einzuquartieren, ist also größer als je zuvor – doch muss dafür Komfort eingebüßt werden? Oder stellt Glamping eine gute Alternative zu Luftmatratze und Dosen-Ravioli dar?
Glamping-Unterkünfte: Von Baumhäusern, Chalets und Tipis
Baumhäuser, Weinfässer, Strandhäuser, Tipis: Was auf Glamping-Portalen angeboten wird, hat mit Zelten nur noch wenig zu tun. Die Behausungsmöglichkeiten sind vielfältig – doch das Gefühl von Luxus verbindet sie miteinander. Dies wird beispielsweise durch viel Platz, bequeme Boxspringbetten, private Sanitäranlagen, WLAN, Frühstücksservice und teils sogar eigene Pools erreicht.
Glamping-Möglichkeiten gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt. In Deutschland sind bei Campern besonders die schleswig-holsteinische Ostsee und der Schwarzwald beliebt. Generell schlagen die Deutschen ihre Zelte am liebsten an der See und im Süden Deutschlands auf. Und auch glamourös lässt es sich hier hausen. Dafür stehen zahlreiche Lodges, Tiny Houses und Luxus-Campingplätze bereit. Wunderschöne Ausblicke auf Meer oder Gebirge sind inklusive.
Glamping – Ist das Luxus-Zelten nachhaltig?
Dass Camping an der Ostsee umweltfreundlicher ist als eine Städtereise nach Dubai, liegt auf der Hand. Entscheidend für den Nachhaltigkeitsfaktor des Glamping-Urlaubs ist dabei unter anderem die Anreise. Wer innerhalb von Deutschland „glampt“, kann zum Reiseziel beispielsweise mit Bus und Bahn gelangen – vor allem, weil man Zelt, Luftmatratze und Co. zu Hause lassen kann. Das spart im Gegensatz zur Anreise mit Flugzeug oder Auto eine Menge schädlicher CO2-Emissionen ein.
Was das Thema Ressourcenverbrauch betrifft, gibt es innerhalb der Glamping-Behausungen maßgebliche Unterschiede. Auf einigen Portalen kann man deshalb extra „Umweltfreundlich“ als Suchkategorie auswählen – und entsprechende Unterkünfte finden, die auf grünen Strom, einen niedrigen Wasserverbrauch und ein sorgfältiges Abfallmanagement achten. So kann man den Urlaub ein Stück nachhaltiger gestalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der persönliche Umgang mit der Natur. Mitten in der Natur zu sein, bedeutet auch, ihr schaden zu können, etwa durch Feuer im Wald oder zurückgelassenen Müll. Der achtsame Umgang mit der Natur, der beim Camping an erster Stelle stehen sollte, darf auch beim Glamping nicht vernachlässigt werden.