Weit weg von allem – Fünf abgelegene Orte zum Entspannen
Nach den Entbehrungen der vergangenen Jahre zieht es die Leute wieder nach draußen – und die Reiselust ist größer denn je. Viele beliebte Urlaubs-Hotspots werden in dieser Saison voraussichtlich überfüllt sein. Wer ein wenig mehr Raum und Zeit für sich sucht, muss dafür gar nicht so weit reisen. Fünf abgelegene Orte, wo Ruhe und Entspannung abseits des Trubels garantiert sind.
Mitten im Nirgendwo – die Klosterzellen der Einsiedelei L‘Eremito in Umbrien
Wer durch die hügelige Landschaft Umbriens fährt und an der Einsiedelei L‘Eremito eincheckt, landet in einer anderen Welt. Die Zimmer sind Klosterzellen: Einzelbett, Stuhl, Schreibtisch, Fenster – fertig. Die Einsiedelei L‘Eremito ist auf umweltbewusste Einzelreisende spezialisiert, die sich in der Abgeschiedenheit selbst finden und ihre Gewohnheiten und Routinen für ein paar Tage ablegen wollen. Handy-Empfang hat man zwischen den 700 Jahre alten Natursteinmauern natürlich keinen. Das drei Hektar große Grundstück liegt in einem Naturschutzgebiet und lädt zu einsamen Spaziergängen ein, eine kleine Kapelle zu Andacht und Meditation.
Luxus für sinnsuchende Individualisten
Gekocht wird vegetarisch und vegan, die Zutaten wie Obst und Gemüse kommen aus dem eigenen Garten. Auch Brot, Nudeln, Kuchen und Konfitüren sind nach traditionellen Rezepten hausgemacht. Während der Malzeiten, die bei Kerzenschein und knisterndem Kaminfeuer im Refektorium eingenommen werden, wird geschwiegen. Der Luxus wartet an anderer Stelle: Die Bettwäsche ist aus gesponnenem Hanf gearbeitet und von Hand bestickt. Wer mit Blick auf die Hügel Umbriens Yoga übt oder zu den gregorianischen Chören im Dampfbad schwitzt, der braucht ohnehin nichts mehr.
Abgeschiedenes Landschaftshotel in den Bäumen – im Treehotel in Schwedisch Lappland
Haben Sie als Kind auch davon geträumt, einmal in einem Baumhaus zu übernachten? Das Treehotel bietet im Wald beim lappländischen 600-Seelen-Örtchen Harads gleich sieben originelle Zimmer und Lodges an. Mit dem Baumhaus, wie wir es aus Kindertagen kennen, haben diese Designunterkünfte wenig gemein. In vier bis sechs Metern Höhe schweben etwa ein Ufo, ein Cubus aus Glas, ein Vogelnest oder ein Bungalow – jede Unterkunft hat ihren ganz eigenen Charakter.
Einsame Baumhäuser, totschick und originell
Das 34 Quadratmeter große Zimmer „Biosphere“, dessen Fassade mit 340 Vogelhäuschen gespickt ist, möchte einen Beitrag zum Erhalt der schwedischen Vogelpopulation leisten. Von der Dachterrasse aus genießen die Gäste einen Rundumblick in den Wald. Niemand muss nachts vom Baum klettern, wenn er mal muss: Wie die anderen Treehotel-Zimmer verfügt auch Biosphere über eine Verbrennungstoilette und ein nachhaltiges Wassersystem, das drei Liter Wasser zum Händewaschen bereit hält. Das bislang neuste Zimmer, „The seventh Room“, besticht durch Panoramafenster, eine Sauna und einen Kamin, dessen Feuer sich unter einer bestimmten Temperatur entzündet. Soviel Finesse hat ihren Preis: Für eine Nacht im Designbaumhaus muss mit 1200 Euro gerechnet werden.
Ganz weit weg – Wadi Rum, die Wüste Jordaniens
Kinogänger kennen die jordanische Wüste Wadi Rum aus Filmen wie „Dune“, „Red Planet“ und natürlich „Star Wars“. Die roten Dünen wurden 2011 ins UNESCO Welterbe aufgenommen. Während am nachtschwarzen Himmel die Milchstraße funkelt, wärmen sich die Gäste am knisternden Lagerfeuer und genießen köstliche Speisen aus der Beduinenküche.
Beduinencamp in weiter Landschaft
Bunte Teppiche zieren die Wände und Böden der Bungalows und der „Bubbles“, wie die ulkigen Zelte im Hasan Zawaideh Camp heißen. Inmitten von Felsen und Sandbergen liegen die großzügigen Gruppenunterkünfte mit Gemeinschaftsflächen sowie gemütliche Zelte für Individualreisende, die eingemummelt in warme Wolldecken den Ausblick in diese geradezu außerirdische Landschaft genießen können. Restaurants gibt es im Wadi Rum nicht. Doch bietet das Camp Verpflegung an. Erkunden können Sie die Wüste auf einem Kamel oder bei einer Jeeptour, die von den Betreibern des Camps organisiert wird. Mit einem Preis von rund 50 Euro pro Zelt und pro Nacht ist der Aufenthalt in diesem „Beduinencamp“ unschlagbar günstig.
Ab vom Schuss – Glamping am Ayers Rock
Stellen Sie sich vor, sie schauen aus Ihrem Zelt, draußen herrscht absolute Stille. Roter Sand und rote Steine bis zum Horizont. Vor Ihnen liegt der Ayers Rock. Dieser stattliche Fels, der bei den Aborigines Uluru heißt, erhebt sich auf 348 Meter über eine Länge von drei Kilometern.
Luxus auf dem 131. Längengrad
Jedes der 17 Zeltunterkünfte ist individuell gestaltet und jeweils einem australischen Pionier gewidmet. Ja, auch im Hotel Longitude 131° schlafen die Gäste in Zelten. Aber in was für welchen! Candle-Light-Dinner mit lokalen Speisen, Massagen und erfrischende Pools bei 50 Grad Hitze – das alles hat natürlich seinen Preis. Je nach Saison und Unterkunft werden mindestens 1400 Euro pro Person und Nacht im Luxuszelt fällig. Dieses zur Gruppe der Baille-Lodges gehörende Camp steht für einen Luxus, der sich im Einklang mit Natur und Kultur befindet. Daher arbeitet die Lodge mit lokalen Einrichtungen zusammen, die Bildung, Kunst und Kultur der australischen Ureinwohner unterstützt. Hoteleigene Guides vermitteln ihr Wissen über die Kunst der Aborigines sowie über Flora und Fauna im Outback.
Völlig abgelegen im Fogo Island Inn, Neufundland, Kanada
Die Insel Fogo liegt vor der Nordküste Neufundlands in Kanada. Sie ahnen es – es gibt kaum Gegenden, die abgelegener sind. Und das Fogo island Inn ist ein Traum für Menschen, für die Wetterlagen mit Schnee, Regen, Eis und Wind während des Urlaubs keine Tragödie sind, sondern gewaltige Naturschauspiele mit Unterhaltungswert. Das außergewöhnliche, vom norwegischen Architekt Todd Saunders geplante Gebäude, hält auf hohen Stelzen den Stürmen an der windumtosten Nordküste stand. Wenn die Gäste nach einem entdeckungsreichen Tag aus den bodentiefen Fenstern blicken, werden sie Teil dieser extremen Wetterelemente.
Die sieben Jahreszeiten auf der Insel
Die Einheimischen behaupten gern, auf Fogo Island herrschen sieben Jahreszeiten, bei denen jeweils Wind und Wetter und die damit verbundenen Aktivitäten den Takt vorgeben: Die Eissaison, die Frühlingssaison, die Anlegeplatzsaison, die Sommersaison, die Beerensaison, die Spätherbstsaison und die Wintersaison. Kostenpunkt: ab 1800 Euro pro Nacht und Zimmer – jedoch inklusive aller Verpflegung. Alle Möbel und Textilien der 29 Suiten und Zimmer bestehen aus natürlichen Materialien. Hergestellt wurden sie per Handarbeit von den Inselbewohnern.