Die 5 schönsten Seilbahnen in Deutschland
Spektakuläre Ausblicke plus Nervenkitzel – in einer Gondel über Abgründen zu schweben, fühlt sich fast wie fliegen an. Wir stellen quer durch Deutschland die schönsten freischwebenden Seilbahnen vor.
Eine Gondel ist die wohl schönste Art der vertikalen Fortbewegung, unglaubliche Fernblicke inklusive. 208 „echte“ Seilbahnen gibt es in Deutschland, Skilifte und Zahnradbahnen nicht mitgezählt. Die älteste ist fast 100 Jahre alt. Für Gipfelstürmer, Technik-Freaks, Naturliebhaber und Romantiker gibt es von den Alpen bis zum Harz einiges zu entdecken.
Alpen: Seilbahn Zugspitze
Naturgemäß sind die Alpen ein Ballungsgebiet für Seilbahnen: Zugspitz-, Nebelhorn- oder Wallbergbahn am Tegernsee gehören zu den bekanntesten.
Die wohl spektakulärste ist die Seilbahn Zugspitze. Sie überwindet in zehn Minuten 1.945 Höhenmeter – der größte Gesamthöhenunterschied weltweit. Die Kabine ist bis auf den massiven Boden rundum verglast, so dass nichts die freie Sicht auf das Alpenpanorama stört. Auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 Meter) erwartet Besucher ein atemberaubendes Alpen-Panorama, das man jedoch mit vielen anderen teilt. Die Zugspitze ist touristisch gut erschlossen, allein im Außenbereich des Gipfelrestaurants gibt es mehr als 800 Sitzplätze. Zum Wandern eignet sich die Zugspitze nur bedingt. Zwar führen mehrere schöne Routen hinauf, oben angekommen, gibt es aber kaum Möglichkeiten, die Bergwelt auf eigene Faust zu erkunden. Bleibt nur, die Aussicht zu genießen. Die jedoch ist grandios.
Allgäu: Nebelhornbahn
Ohne Schnaufen hoch in die Allgäuer Bergwelt führen unter anderem die Hündle-, Imberg-, Nebelhorn- oder Tegernbergbahn. Sie alle bieten spektakuläre Aussichten.
Die Nebelhornbahn bündelt gleich mehrere Superlative: Sie gehört zu den ältesten Seilbahnen (1930 gebaut), führt mit am höchsten hinaus (auf über 2.200 Meter) und hat dazu einen der eindrucksvollsten Gipfelblicke zu bestaunen. Etwa 400 umliegende Berge kann man bei guter Sicht von der Sonnenterrasse aus zählen. Natürlich gibt es dazu allerhand kulinarische Angebote. Eindrucksvoll sind die zahlreichen Wander- und Erlebniswege: Wie wäre es zum Beispiel mit einer Gipfelumrundung mit 600-Meter-Tiefblick entlang der Nebelhorn-Nordwand?
Schwarzwald: Schauinslandbahn
Auch im Schwarzwald hat man die Qual der Wahl: Belchen-Seilbahn, Feldbergbahn, Schauinslandbahn oder die 1888 erbaute Turmbergbahn in Karlsruhe sind Höhepunkte.
Mit 3,6 Kilometern ist die Schauinslandbahn die längste Gondelbahn in Deutschland. Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt, an deren Ziel Besucher mit einem Rundumblick über die Weiten des Schwarzwaldes belohnt werden. Die Bergstation liegt südwestlich des Gipfels auf 1.220 Metern Höhe. Oben angelangt, gibt es einiges zu entdecken: gut ausgebaute Wanderwege, gemütliche Gasthäuser, einen Aussichtsturm, das Museums-Bergwerk oder das Bauernhausmuseum Schniederlihof.
Erzgebirge: Fichtelberg-Schwebebahn
Die älteste Seilschwebebahn Deutschlands, 1824 in Betrieb genommen, führt in wenigen Minuten vom Kurort Oberwiesenthal auf den 1.215 Meter hohen Fichtelberg. Schon allein die Technik ist sehenswert. Der Gipfel ist von Frühling bis Herbst Ausgangspunkt für ein gut ausgebautes Netz an Wander- und Radtouren, rund 80 Kilometer stehen im Fichtelberggebiet zur Verfügung. Stärken kann man sich im Fichtelberghaus mit Aussichtsturm.
Harz: Seilbahn zum Hexentanzplatz
Das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands punktet nicht mit Höhenmetern, dafür lockt der Harz mit wildromantischen Landschaften und tiefen Schluchten. Mit der Seilbahn in Thale, Bocksberg-, Wurmberg- oder Burgbergseilbahn schwebt man einfach darüber.
Die Kabinenbahn der Seilbahn Thale Erlebniswelt führt hoch über das geheimnisumwobene Bodetal zur 428 Meter gelegenen Bergstation auf dem Hexentanzplatz. Der Blick nach unten ist dank Glasboden in den hellgrünen Kabinen frei. Auf dem Hexentanzplatz ist im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los: Mehrere Gasthäuser, der Tierpark Hexentanzplatz, eine Allwetterrodelbahn oder die Naturbühne des Harzer Bergtheaters locken Besucher. Wer den Trubel nicht mag, geht seinen eigenen Weg – mit der Bahn zurück zur Talstation oder auf einem der zahlreichen Wanderwege. Die Seilbahn ist von Januar bis Oktober geöffnet.