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Glücklicher Vater trägt seine Tochter auf den Schultern vor einem Haus mit Solarpanelen. Das Mädchen hält eine kleine Windturbine
Null-Emissions-Häuser sollen zu einer deutlichen Verbesserung der CO₂-Bilanz des Bausektors beitragen. Foto: Getty Images/Moment RF

Null-Emissions-Häuser: Die Zukunft des nachhaltigen Bauens?

Was den Klimaschutz angeht, ist im Bausektor noch Luft nach oben. Die Branche ist für 37 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Ein Konzept, das Besserung verspricht, ist das Null-Emissions-Haus. Was steckt dahinter?

Es gibt Menschen, die wegen der drohenden Klimakatastrophe ihren Kinderwunsch aufgeben. Der Gedanke dahinter: Jedes neu geborene Kind beschleunigt mit den eigenen Emissionen zusätzlich den Klimawandel. Ob sie damit wirklich an der richtigen Stellschraube drehen, ist zumindest diskutabel.

Fest steht: Ein Verzicht an anderen Stellen wäre wesentlich effektiver. Beim Bau und Betrieb vieler Häuser zum Beispiel entstehen viel mehr klimaschädliche Emissionen, als die meisten Menschen in einem Leben je verantworten könnten. Und auch das auf einer sehr stark vereinfachten Rechnung basierenden Argument, dass es bei einer wachsenden Bevölkerung ja mehr Häuser braucht, rechtfertigt nicht jeden umweltsündenden Betonklotz, der das Licht der Welt erblicken darf. 

Die gute Nachricht: Ebenso wie man einen Menschen umweltbewusst erziehen kann, lässt sich auch ein Gebäude nachhaltig gestalten. Hinter einem Null-Emissions-Haus zum Beispiel steckt das ambitionierte Ziel, dass sowohl beim Bau als auch beim Betrieb keinerlei klimaschädliches CO₂ freigesetzt wird. Müssen wir also gar nicht so sehr verzichten, wie befürchtet?

Null-Emissions-Haus: ein ganzheitliches Konzept

Zwar existiert bisher kein allgemeingültiger Standard, das Konzept vom Null-Emissions-Haus sieht aber allgemein vor, dass ein Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus – vom Bau über den Betrieb bis hin zum Rückbau – CO₂-neutral bleibt. Damit das gelingt, werden unter anderem nachhaltige Baustoffe wie Holz oder recycelte Materialien verwendet und deren Wiederverwendbarkeit bei einem möglichen Abriss direkt mit eingeplant. Im Betrieb werden moderne Technologien wie Photovoltaik und Wärmepumpen, die eine CO₂-freie Energieversorgung gewährleisten können, genutzt. Dämmungsmaßnahmen und intelligente Gebäudetechnik, zum Beispiel zur Optimierung der Besucherströme, können zusätzlich den Energiebedarf senken. Wie genau all das in der Praxis umgesetzt wird, variiert jedoch.

Null-Emissions-Haus in Hamburgs Hafen City

Eines der Vorreiterprojekte im Bereich emissionsfreier Häuser soll in der Hamburger HafenCity errichtet werden. Nach den Plänen des Architekturbüros Heinle Wischer und Partner entsteht dort ein sechsstöckiges Bürogebäude in modularer Holzbauweise nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. In einem Material-Pass werden dabei alle eingesetzten Baumaterialien und Verbindungen detailliert aufgelistet. Die einzelnen Bestandteile lassen sich so jederzeit identifizieren und nach einem möglichen Abriss einfach wiederverwenden. Unter anderem wird deshalb das Holz nicht etwa verleimt, sondern verzapft. Für den Keller und das Erdgeschoss wird ein spezieller Leichtbeton mit Stahl aus Recycling-Schrott verwendet. Zusätzlich sollen begrünte Fassaden das Stadtklima verbessern und Photovoltaikmodule auf dem Dach zur Stromversorgung beitragen. Die Architekten sehen ihr Null-Emissions-Haus als „Pionier und Vorbild für CO₂-neutrales Bauen“.

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Ressourcenpositive Woodscraper in Wolfsburg

Noch weiter geht das Architekturbüro Partner und Partner mit seinem Entwurf für die Wolfsburger Woodscraper. Die zwei Wohngebäude in Holzhybridbauweise sollen sogar ressourcenpositiv werden, also mehr Ressourcen erzeugen, als sie verbrauchen. Dies könnte durch den Einsatz von Materialien wie Holz und Stroh gelingen, die mehr CO₂ speichern, als beim Bau und der Nutzung der Gebäude ausgestoßen wird. Ebenso wie beim Null-Emissions-Haus in der HafenCity, planen die Architekten in Wolfsburg eine zirkuläre Nutzung der Baumaterialien. Durch vorelementierte Bauteile könnten die Holzhäuser sich deshalb nach Belieben zurück- und umbauen lassen. Für eine klimaneutrale Energieversorgung sorgen Photovoltaik, Geothermie und eine Sanitärabluft-Wärmerückgewinnung. Das ambitionierte Konzept wurde im Jahr 2021 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

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Ist der flächendeckende Bau von Null-Emissions-Häusern möglich?

Sowohl das Null-Emissions-Haus in Hamburg als auch die Woodscraper in Wolfsburg zeigen vielversprechende Ansätze für eine klimaneutrale Gebäudeplanung. Ob sie flächendeckend nachgeahmt werden können, ist aber fraglich. Eine der größten Hürden sind dabei wohl die hohen Investitionskosten. Sowohl die modernen Technologien zur Energiegewinnung als auch die nachhaltigen und – zumindest bisher noch – selten verwendeten Materialien gehen in der Regel ordentlich ins Geld und sind Gründe dafür, warum wir nicht ohnehin schon längst nachhaltiger bauen. Zwar können sich solche Kosten im Laufe der Zeit amortisieren, aber der hohe Anschaffungswert schreckt ab.

Andererseits: Wäre es nicht skurril, wenn eine Gesellschaft zwar auf Kinder verzichtet, aber nicht bereit ist, ein paar Extra-Pfennige in die Hand zu nehmen, um das Klima und damit den eigenen Lebensraum zu schützen?

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