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Tunneleinfahrt im Gebirge
Einmal Luft anhalten? Das geht längst nicht bei allen Tunneln. Foto: Adobe Stock

Ab durch die Mitte: Die längsten Tunnel der Welt

Manch ein Tunnel will nie enden. Viele von ihnen sind technische Meisterleistungen. Wie lang ein Tunnel wirklich werden kann, verraten die folgenden Beispiele: Das sind die längsten Tunnel der Welt.

„Weißt du, was gut wär‘, Asterix“, fragt Obelix seinen Kumpanen in „Asterix bei den Briten“, als er vor dem Ärmelkanal steht: „Ein Verbindungstunnel zwischen Gallien und Britannien. Da wär‘ man auf der Reise vor Regen und Nebel geschützt.“* In der Tat – und den Weg verkürzen kann so ein Tunnel zusätzlich. So braucht die Fähre von Calais nach Dover ungefähr 90 Minuten, durch den Eurotunnel hingegen sind Reisende in weniger als der Hälfte der Zeit auf der jeweils anderen Wasserseite. Tunnel verbinden Menschen, Städte und sogar Kontinente miteinander und sind daneben auch noch beeindruckende technische Meisterleistungen. Grund genug für uns ein paar der spektakulärsten unter ihnen vorzustellen:

Längster Straßentunnel der Welt: Lærdalstunnel

Die Aussicht im Tunnel ist für gewöhnlich doch eher eintönig. Nicht so im norwegischen Lærdalstunnel, dem längsten Straßentunnel der Welt. In der 24,5 Kilometer langen Röhre erwartet Autofahrer alle sechs Kilometer ein visuelles Highlight. Der Tunnel verbreitert sich dann jeweils zu einer großen Halle, die in verschiedenen Farben und Mustern von innen angestrahlt wird. Dabei entsteht plötzlich der Eindruck als sei man in eine Unterwasserwelt eingetaucht oder fahre an einem orange-gelben Sonnenaufgang entlang. Die Strecke zwischen Lærdal und Aurland vergeht somit auch ohne Landschaftsblick wie im Flug. Eigentlicher Zweck der beleuchteten Hallen ist allerdings, dass Autofahrer auf der langen Fahrt im Dunkeln nicht so leicht ermüden. So wird die Fahrt für alle sicherer.

Beleuchtung im Lærdalstunnel____
Die beeindruckende Innenbeleuchtung im Lærdalstunnel soll Müdigkeit vorbeugen. Foto: Adobe Stock

Längste Strecke unter dem Meer: der Eurotunnel

Den ersten Vorschlag für die Unterwasserverbindung zwischen europäischem Festland und britischer Insel machte schon der Franzose Nicolas Desmaret im Jahr 1751. Bis das Bauprojekt technisch möglich war, vergingen mehr als 200 Jahre und die Ölkrise der 1970er verzögerte den Baubeginn dann nochmals ein wenig. Doch seit Anfang der 90er Jahre kommen Reisende endlich auch ohne Schiff von der nordfranzösischen an die südenglische Küste. Die Verkehrsachse, die das ermöglicht, liegt am Grund des Ärmelkanals, in einer durchschnittlichen Tiefe von 40 Metern unter dem Meeresspiegel. Sie ist der Tunnel mit der längsten Unterwasserstrecke der Welt: 37 der insgesamt 50 Kilometer liegen unter der Wasseroberfläche. Auto- oder Zugpassagiere schaffen es in rund 35 Minuten von einem ans andere Ende – sofern nichts dazwischenkommt. Ein paar Unfälle hat es im Eurotunnel nämlich bereits gegeben: Drei Mal brach Feuer im Tunnel aus und 2009 blieben gleich vier Eurostarzüge mit insgesamt mehr als 200 Passagieren im Tunnel stecken, weil vermutlich Kondenswasser die Technik lahmgelegt hatte. Zuletzt blieb 2014 ein Autozug im Tunnel liegen. Bei allen bisherigen Unfällen konnten die Passagiere zum Glück gerettet werden.

Längster Eisenbahntunnel der Welt: Gotthard-Basistunnel

Wenn man von den Tunneln am Gotthardmassiv spricht, kann schon mal Verwirrung aufkommen: Da gibt es einmal den Gotthardtunnel, der schon vor mehr als 140 Jahren gebaut wurde und durch den seitdem die Gotthardbahn fährt. Außerdem existiert der Gotthardstraßentunnel, der mit knapp 16 Kilometern Länge immerhin der viertlängste Straßentunnel der Welt ist. Den absoluten Rekord hält aber ein anderer Tunnel mit ähnlichem Namen: der Gotthard-Basistunnel. Er ist seit seiner Eröffnung 2016 der längste Eisenbahntunnel der Welt. An seinem tiefsten Punkt, etwa unterhalb des Bergs Piz Vatgira, befinden sich 2300 Meter Gestein über dem Konstrukt. Damit ist der Gotthard-Basistunnel zugleich der Tunnel mit der höchsten Gesteinsüberdeckung der Welt. Als solcher führt er über eine Strecke von 57 Kilometern durch den Gotthardmassiv – fast könnte man sagen: geradewegs, denn Steigungen kommen auf dieser Strecke in keinem nennenswerten Maß vor. Züge können darum mit deutlich höherem Tempo und deutlich mehr Fracht durch den Gotthard-Basistunnel als durch seinen Vorgänger, den Gotthardtunnel, fahren. Und das ist letztlich auch der Hauptgrund, aus dem er gebaut wurde.

Eisenbahn fährt in einen Tunnel____
Der längste Eisenbahntunnel der Welt unterquert das Gotthardmassiv in der Schweiz. Foto: Adobe Stock

Tiefster Absenktunnel: Marmaray-Tunnel

Er ist sowohl der Tunnel, der am tiefsten im Wasser liegt als auch der einzige auf der Welt, der zwei Kontinente miteinander verbindet: der Marmaray-Tunnel. Als Teil des Istanbuler Eisenbahnnetzes verbindet diese Verkehrsröhre unter dem Bosporus hindurch den europäischen Istanbuler Stadtbezirk Zeytinburnu und den asiatischen Istanbuler Stadtbezirk Kadiköy miteinander. Insgesamt beträgt die Tunnellänge 13,6 Kilometer, unterseeisch verlaufen davon rund 1,4 Kilometer. Mit einer Tiefe von bis zu 60 Metern ist der Marmaray-Tunnel der tiefste Absenktunnel der Welt. Der Konstruktionsteil, der unter dem Meer liegt, besteht aus elf Bausegmenten, die mit Hilfe von Schiffen im Bosporus versenkt wurden. Ein Teil des Meeresbodens wurde für den Tunnelbau zusätzlich mit Betonsäulen verstärkt.

Längster Felstunnel der Welt: Der Päijänne-Tunnel

Durch diese Röhre gelangt zwar niemand von A nach B, doch dafür hat sie eine überlebenswichtige Funktion: Sie transportiert Trinkwasser. Der Päijänne-Tunnel ist nämlich eine Wasserleitung – und zugleich der längste Felstunnel der Welt. Über eine Strecke von 120 Kilometern läuft durch die Leitung Wasser aus dem Päijänne-See in die finnische Hauptstadt Helsinki und ihr Umland. Da die Landschaft in dieser Gegend ohnehin leicht abfällt, sind dafür keine Pumpanlagen nötig. Ungefähr auf halber Strecke wird der Fluss im Tunnel durch eine Wasserkraftanlage geleitet. Jährlich speist die Anlage rund 7,3 Gigawattstunden in das finnische Stromnetz ein.

Bau eines Tunnels____
Der Bau von kilometerlangen Tunneln ist wahrlich kein Kinderspiel. Foto: Getty Images

Längster U-Bahntunnel der Welt: Linie 3 der Guangzhou Metro

Die chinesische Stadt Guangzhou mit ihren 13 Millionen Einwohnern gehört zu den größten der Welt. So verwundert es kaum, dass die Stadt zur Beförderung all dieser Menschen auch über eins der größten U-Bahnnetze der Welt verfügt. Doch damit noch nicht genug: Die Linie 3 der Guangzhou Metro fährt auch noch durch den längsten unterirdischen Tunnel der Welt. Auf 67,3 Kilometern verbindet die Linie den Panyu-Platz mit dem Bahnhof Tianhe. Unterwegs hält die Bahn an 30 Stationen, doch das Tageslicht sehen die Passagiere erst wieder, wenn sie ausgestiegen und an die Erdoberfläche zurückgelangt sind.

Der wohl ambitionierteste Tunnel-Plan der Welt: eine Unterwasserröhre zwischen Europa und Amerika

Klingt nach Science Fiction, ist aber eine durchaus ernstgemeinte Idee: eine Verbindung zwischen London und New York, die unter dem Atlantik hindurch verläuft. Die beiden Ingenieure Ernst Frankel und Frank Davidson, ehemalige Forscher des Massachussetts Institute of Technology, sagten in einem Interview mit dem „Popular Science Magazin“ schon 2004, dass dem Projekt unter technischen Gesichtspunkten keine Hindernisse im Weg stünden. Die 5000 Kilometer lange Strecke könne mit einer Unterwasser-Schwebebahn in 55 Minuten zurückgelegt werden. Dank elastischem Stahl und im Boden verankerten Ketten, wäre die Röhre vor Wasserdruck, Strömungen und Eisbergen geschützt. Die hohe Geschwindigkeit könne der hindurchfahrende Zug durch ein Vakuum erreichen, das außerdem ein Auseinanderbrechen der Tunnelröhre verhindern würde. So ausgefeilt der Plan sich anhört, wäre da leider noch die Frage, wer ihn bezahlt. Auf 175 Millionen Dollar schätzten die beiden Forscher die Baukosten, doch der Berliner Professor für Meerestechnik Hans Amann sagte in einem Interview mit der Welt, an die Summe „kann man getrost eine Null dranhängen“. Sollte das Projekt eines Tages tatsächlich Realität werden, können sich also vermutlich auch die Zugpassagiere auf saftige Ticketpreise einstellen. Und ob sich das dann lohnt, nur um mal kurz auf der anderen Seite des Atlantiks einen englischen Tee zu trinken?

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