Die 10 größten Städte der Welt
Die Metropolen dieser Welt werden immer größer. Mittlerweile leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land und der Trend wird sich weiter fortsetzen. Wir stellen die derzeit größten Städte der Welt vor.
Das Leben in der Stadt ist die wohl wichtigste Lebensform der Zukunft. Bis zum Jahr 2030 sollen über 5 Milliarden Menschen in Städten wohnen. Urbanisierung heißt das Phänomen, das die Menschen aus ländlichen Gebieten in die urbanen Zentren zieht. Die Gründe sind vielfältig. Man unterscheidet zwischen natürlichem Zuwachs durch einen Geburtenüberschuss innerhalb der Städte und Zuwanderung, die unter anderem durch die Suche nach Arbeitsplätzen bedingt ist. Wenn besonders viele Menschen dicht zusammenleben, sorgt das auch für Herausforderungen: Umweltprobleme, Ungleichheit oder infrastrukturelles Chaos herrschen in fast jeder riesigen Metropole.
Zwar ist der Prozess der Urbanisierung in Europa mittlerweile weitgehend ausgebremst. Vor allem in Asien und Afrika steigen die Bevölkerungszahlen der Städte aber weiterhin rasant an. Das spiegelt sich auch in unserer Liste wider. 7 der 10 größten Städte der Welt liegen in Asien. Bei den Zahlen handelt es sich um Schätzungen der Vereinten Nationen für das Jahr 2021 aus dem Bericht World Urbanization Prospects 2018. Sie umfassen alle Einwohner der jeweiligen Metropolregionen.
1. Tokio
Die japanische Hauptstadt Tokio ist mit insgesamt 37,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Welt. Sie ist nicht nur Regierungssitz, sondern auch kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Inselstaats. Neben New York und London gilt sie als wichtigster Finanzplatz der Welt. Vor Ort findet man nicht nur etliche fantastische Sushi-Restaurants, sondern unter anderem auch die Hauptsitze der Wirtschaftsgiganten Honda, Sony und Mitsubishi. Im Stadtgebiet selbst kann es ziemlich eng werden. Die Bevölkerungsdichte ist mit über 15.000 Einwohnern pro Quadratkilometer extrem hoch. Zum Vergleich: In Hamburg leben nicht mal 2.500 Einwohner pro Quadratkilometer. Experten prognostizieren für die kommenden Jahre allerdings einen leichten Rückgang der Bevölkerungszahlen Tokios.
2. Delhi
Die zweitgrößte Stadt der Welt liegt im Norden Indiens. Im Ballungsraum Delhis leben satte 31,2 Millionen Menschen. Er schließt die indische Hauptstadt Neu-Delhi mit ein. Bekannt ist die Megastadt unter anderem für ihre altertümliche Architektur. Sehenswürdigkeiten wie die Freitagsmoschee (Jama Masjid) oder das Rote Fort, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, sorgen dafür, dass sich innerhalb denr Menschenmengen auch noch einige Touristen tummeln. Neben den schönen Seiten der Stadt werden Besucher aber auch mit Armut und einer extrem hohen Luftverschmutzung vor Ort konfrontiert. Die Vereinten Nationen prognostizieren weiterhin ein starkes Bevölkerungswachstum. Mit einer erwarteten Einwohnerzahl von knapp 39 Millionen könnte Delhi im Jahr 2030 Tokio als größte Stadt der Welt abgelöst haben.
3. Shanghai
Indiens Nachbar China hat auch einige gigantische Metropolen zu bieten. Die größte davon ist mit insgesamt 27,8 Millionen Einwohnern Shanghai. Die ostchinesische Stadt ist nicht nur der größte Wohnort, sondern auch ein wichtiger Finanz- und Handelsplatz der Volksrepublik. Nicht ohne Grund: Der Hafen Shanghais ist der größte Containerhafen der Welt. Wer nach noch mehr Superlativen sucht, findet eines in der Skyline des Bezirks Pudong. Dort befindet sich der Shanghai Tower – mit 632 Metern Höhe das zweithöchste Gebäude der Welt.
4. São Paulo
Die Suche nach der viertgrößten Stadt der Welt führt uns erstmalig raus aus Asien und nach Südamerika, genauer gesagt nach Brasilien. Im Ballungsraum São Paulos leben insgesamt 22,2 Millionen Menschen. Die Stadt ist weder Regierungssitz Brasiliens (die Hauptstadt ist Brasilia) noch touristisch so gefragt wie Rio de Janeiro. Dafür ist sie umso bedeutender als Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum. Die Kehrseite der Medaille: Die Schere zwischen Arm und Reich ist riesig. Zwar ist São Paulo die reichste Stadt Lateinamerikas, die Armut ist aber überall sichtbar. Illegale Favelas liegen direkt neben verglasten Bürotürmen. Zehntausende Menschen sind obdachlos. Diese krassen Gegensätze findet man in den meisten Megastädten, doch nur selten so ausgeprägt wie hier.
5. Mexiko-Stadt
Nur minimal kleiner als São Paulo ist Mexiko-Stadt. Die mexikanische Hauptstadt hat in ihrem Ballungsraum etwa 21,9 Millionen Einwohner. Die Metropole ist nicht nur zentral gelegen, sondern auch politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ihres Landes. Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen wie der Azteken-Tempel Templo Mayor ziehen Touristen an. Die größte und zugleich älteste Universität Lateinamerikas, die Universidad Nacional Autónoma de México, lockt Studierende. Vor Ort kann es aber auch ungemütlich werden. Mexiko-Stadt hat mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen. So gilt die Luftqualität als eine der schlechtesten der Welt. Zugleich ist die Stadt ebenso wie auch andere Teile des Landes für ihre hohe Kriminalitätsrate bekannt.
6. Dhaka
Für Platz 6 der größten Städte der Welt kehren wir zurück nach Asien – und zwar in den Südosten nach Bangladesch. Dessen Hauptstadt Dhaka bietet 21,7 Millionen Menschen ein Zuhause. Auch diese riesige Stadt fungiert als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ihres Landes. Das spricht aber nicht automatisch für eine hohe Lebensqualität vor Ort. In der renommierten „Economist“-Rangliste zu den lebenswertesten Städten weltweit, belegt Dhaka regelmäßig einen der letzten Plätze. Bleibt eine Frage: Was verbindet die Stadt mit dem allgemeinen 2012er Hipster? Die Abhängigkeit von der Naturfaser Jute. Dhaka liegt mitten in der größten Jute-Anbauregion der Welt.
7. Kairo
Die siebtgrößte Stadt der Welt ist zugleich die größte Stadt Afrikas. Stattliche 21,3 Millionen Menschen leben in Kairo. Die Metropole ist Hauptstadt sowie wirtschaftlicher und kultureller Dreh- und Angelpunkt Ägyptens. Sie liegt direkt am Nil, dem größten Fluss der Welt. Neben den vielen altertümlichen Bauten in der Stadt ziehen auch die berühmten Pyramiden und die Große Sphinx im nahegelegenen Gizeh etliche Besucher an. Dabei gilt die Stadt nicht unbedingt als völlig sicheres Reiseziel. Instabile Verhältnisse und wiederkehrende terroristische Anschläge erschütterten Kairo in den vergangenen Jahren. Ein Großteil der Bevölkerung lebt zudem in ärmlichen Verhältnissen. Der Stadtteil Imbaba etwa zählt zu den größten Slums der Welt.
8. Peking
Auf Platz 8 der größten Städte folgt Peking und damit bereits die zweite chinesische Stadt unter den Top 10 – wie sollte es bei einer Gesamtbevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen auch anders sein? Die Hauptstadt des Landes beheimatet 20,9 Millionen Menschen. Das politische Herzstück Chinas blickt auf eine dreitausendjährige Stadtgeschichte zurück. Dementsprechend groß ist das kulturelle Erbe der Metropole. Außerdem haben viele chinesische Wirtschaftsgiganten ihren Sitz in Peking. Doch es ist nicht alles gold, was glänzt: Wie viele andere Megastädte auch hat Peking mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen. Dazu zählt die Verschmutzung der Flüsse und ein dichter, gesundheitsgefährdender Smog.
9. Mumbai
Auch Indien ist doppelt in der Liste vertreten. Die Gesamtbevölkerungszahl des Landes wird schon bald die von China überholen und Indien damit zum bevölkerungsreichsten Land der Welt. 20,7 Millionen Menschen leben allein in Mumbai. Zwar werden die politischen Entscheidungen in Neu-Delhi getroffen, doch Mumbai ist das wirtschaftliche Rückgrat Indiens und zudem Finanzzentrum. Das liegt unter anderem an der Lage und dem großen Hafen der Stadt. Auch auf kultureller Ebene hat sie einiges zu bieten und beheimatet unter anderem die auch als Bollywood bezeichnete Hindi-Filmindustrie. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Überdurchschnittlich viele Menschen in Mumbai leben in Slums. Auch dadurch liegt die Bevölkerungsdichte bei über 25.000 Einwohnern pro Quadratkilometer. Dagegen wirkt selbst Tokio fast menschenleer.
10. Osaka
Japanische Städte umklammern die Rangliste der 10 größten Städte der Welt. Neben Tokio an Platz 1 ist die Stadt Osaka auf Platz 10 vertreten. Auch in deren Ballungsraum leben immerhin 19,1 Millionen Menschen. Als Küstenstadt verfügt sie über einen der größten Häfen Japans und ist dadurch wichtiges Handelszentrum des ostasiatischen Landes. Zwar gilt Osaka als Industriestadt, ist aber trotzdem für das kulturelle Treiben und ein vielfältiges Nachtleben bekannt. Wer bei Dunkelheit durch den Stadtteil Namba läuft, kann sich in einem Meer aus bunten, Japan-typischen Werbetafeln treiben lassen.