
Deutscher Architekturpreis 2025: Franklin Village in Mannheim räumt ab
And the winner is: das Franklin Village in Mannheim. Das Mehrgenerationen-Wohnquartier des Berliner Büros Sauerbruch Hutton wurde mit dem Deutschen Architekturpreis 2025 ausgezeichnet. Doch was macht das Projekt besonders?
Am 18. September 2025 war es so weit: Der Deutsche Architekturpreis wurde ausgelobt. Die prestigeträchtige Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer e. V. (BAK) vergeben. Mit dem Preis würdigt die Bundesrepublik Bauwerke, die beispielhaft für Baukultur, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Relevanz stehen.
Was ist der Deutsche Architekturpreis?
Der Deutsche Architekturpreis 2025 richtet sich an Architektinnen und Architekten von in Deutschland realisierten Bauwerken oder Gebäudeensembles, deren Fertigstellung zwischen Januar 2022 und Januar 2025 erfolgte. Insgesamt 192 Projekte wurden für die aktuelle Runde eingereicht. Nicht nur Entwurf und Gestaltung, sondern ebenso die Qualität der Ausführung, der Umgang mit Ressourcen sowie der Beitrag zum öffentlichen Raum spielten bei der Bewertung eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, beispielhafte Projekte sichtbar zu machen, die innovative Lösungen für aktuelle gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen bieten.
Das Siegerprojekt: Franklin Village in Mannheim
Mit dem Franklin Village ist auf dem ehemaligen Gelände der US-amerikanischen Benjamin-Franklin-Kaserne in Mannheim ein Wohnquartier entstanden, das neue Maßstäbe im sozialen und ökologischen Wohnungsbau setzt. Beteiligt waren daran neben dem Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton die Bauherren Innovatio Projektentwicklung (Heidelberg) und Profund (Gera). Das Projekt umfasst fünf Neubauten sowie eine ergänzende Aufstockung eines bestehenden Gebäudes. Die architektonische Komposition folgt dem Prinzip einer durchlässigen Struktur mit einem begrünten Innenhof als gemeinschaftlichem Zentrum. Die Neubauten gruppieren sich um diesen zentralen Freiraum und schaffen ein städtisches, aber zugleich nachbarschaftliches Ambiente.
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Insgesamt 10.000 Einwohner sollen im Franklin Village Platz finden. Das Nutzungskonzept ist auf Vielfalt und Integration ausgerichtet. Die Wohnformen reichen von kompakten Single-Apartments über klassische Familienwohnungen bis hin zu Clusterwohnungen mit gemeinschaftlich nutzbaren Bereichen. So entsteht ein durchmischtes Quartier für Menschen mit unterschiedlichen Lebensstilen, Altersgruppen und Einkommensverhältnissen. Die Bauweise kombiniert Holzrahmenkonstruktionen mit Holz-Beton-Verbunddecken und verfolgt konsequent ökologische Ziele. Energieeffiziente Versorgungssysteme, Photovoltaikanlagen und Sharing-Angebote für E-Mobilität sind Teil des Nachhaltigkeitskonzepts.
Ein besonderes Element des Projekts ist das sogenannte Quartiersforum. Es bietet Bewohnerinnen und Bewohnern eine Vielzahl an Gemeinschaftseinrichtungen: eine Küche, eine Lounge, Coworking-Räume, Werkstätten und eine große Dachterrasse. Dieses Zentrum dient nicht nur als Treffpunkt im Alltag, sondern fördert gezielt Nachbarschaft und Teilhabe.
Die Jurybegründung
Die Jury des Deutschen Architekturpreises 2025 würdigte das Projekt Franklin Village als ein „architektonisches wie soziales Leuchtturmprojekt“. Besonders hervorgehoben wurde die „klare, unaufgeregte Sprache und kompromisslose Qualität im Holzbau“. Das Projekt überzeuge durch seine konsequente Umsetzung nachhaltiger Bauweise, ohne gestalterische Qualität einzubüßen.
In der offiziellen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen heißt es:
»Franklin Village ist mehr als ein Wohnbauprojekt – es ist ein Statement für eine zukunftsfähige Stadtgesellschaft: vielfältig, nachhaltig, schön. «
Neben dem Siegerprojekt wurden im Rahmen des Deutschen Architekturpreises 2025 noch 10 weitere Projekte mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert. Die Auswahl listet das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung auf seiner Homepage.