
Franklin Village Mannheim: Ein nachhaltiges Wohnquartier für alle Generationen
In Mannheim ist mit dem Franklin Village ein innovatives Wohnquartier entstanden, das ökologisches Bauen mit sozialer Vielfalt verbindet. Was macht das „Dorf in der Stadt“ so einzigartig?
Es ist nachhaltig, sozial, vielfältig und zukunftsweisend – beim Bau des Franklin Village in Mannheim wurde vieles richtig gemacht. Das Wohnquartier, das im Mannheimer Stadtteil FRANKLIN, auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee, erschaffen wurde, bekommt in Architekturkreisen gerade sehr viel Aufmerksamkeit. Und das zurecht. Das „Dorf in der Stadt“ umfasst 90 Mietwohnungen in nachhaltiger Holzbauweise und fördert darüber hinaus die Begegnungen seiner Bewohner. Wir schauen uns das Projekt einmal genauer an.
Nachhaltig durch und durch: Von Holzarchitektur bis zu E-Mobilität
Das Franklin Village gilt als Leuchtturmprojekt für den mehrgeschossigen Holzbau in Deutschland. Durch die Verwendung von Holz als Baumaterial wird ein signifikanter Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen geleistet. Die Zahlen sprechen für sich: Insgesamt wurden ungefähr 2.500 Bäume im Franklin Village verbaut. Dadurch konnten etwa 750 Tonnen CO₂ gebunden werden.

Das Holz, das hier zum Einsatz kommt, stammt aus der Region und wurde in Österreich verarbeitet – auch dabei blieb der starke Fokus auf Nachhaltigkeit erhalten. Diese ressourcenschonende und energieeffiziente Holzbauweise wurde vom europäischen Förderfonds EFRE und vom baden-württembergischen Landesministerium für den ländlichen Raum mit etwa 500.000 Euro gefördert. Insgesamt hat die Errichtung des Wohnquartiers 27 Millionen Euro gekostet.
Auch bei der Konzeptionalisierung der Freiflächen wurde ökologisch gedacht. Sie sind reich bepflanzt, sowohl mit Zierpflanzen als auch mit Kräutern, die von den Bewohnern geerntet werden können. Zudem sollen neu gepflanzte Bäume in den zukünftigen Sommern Schatten spenden und CO₂ binden. Da das Quartier auf nachhaltige Mobilitätskonzepte wie E-Mobilität und Car-Sharing setzt, sollen die verursachten Emissionen konstant gering gehalten werden. Dazu tragen auch Photovoltaikanlagen bei, die eine umweltfreundliche Energieversorgung ermöglichen.
Vielfältige Wohnformen für alle Generationen
Das Quartier bietet eine breite Palette an Wohnungstypen, darunter Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sowie Clusterwohnungen. Dieser Mix richtet sich an unterschiedliche Wohnbedürfnisse und fördert eine lebendige, generationenübergreifende Gemeinschaft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der sozialen Durchmischung und Inklusion, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Ziel des verantwortlichen Architekturbüros Sauerbruch Hutton war es, ein „Dorf in der Stadt“ zu kreieren, nach dem Vorbild einer ländlichen Gemeinde.
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Am 1. August 2023 sind die ersten Bewohner ins Quartier gezogen. Sie begegnen sich unter anderem im großzügigen Quartiersforum mit barrierefreiem Multifunktionsraum, Lounge, Co-Working-Space sowie einem Dachgarten. Diese Gemeinschaftsflächen bieten Raum für vielfältige Aktivitäten wie gemeinsames Kochen, kreative Workshops oder interkulturelle Feste und stärken somit den sozialen Zusammenhalt im Quartier. Es gibt sogar eine Werkstatt, in der die Bewohner ihre Fahrräder reparieren können und ein Regal am Quartierseingang, das als Tauschbörse genutzt wird. Diese zahlreichen Einrichtungen sowie ein eigener Quartiersverein sollen das Miteinander in der Nachbarschaft aktiv fördern.
Einbindung in den Stadtteil FRANKLIN
Das Franklin Village ist Teil des größeren Stadtentwicklungsprojekts FRANKLIN, das auf dem ehemaligen Benjamin-Franklin-Village der US-Armee entsteht. Ziel ist es, ein eigenständiges Stadtquartier mit einer Mischung aus Wohnen, urbanen Grünbereichen, Arbeitsmöglichkeiten sowie Freizeit- und Bildungsangeboten zu schaffen. Hier sollen in Zukunft bis zu 10.000 Menschen wohnen können. Stand jetzt (Januar 2025) sind es bereits über 6.800.

Mit dem Franklin Village setzt Mannheim ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen und soziales Miteinander. Das Projekt dient als Vorbild für zukunftsweisende Stadtentwicklung und zeigt, wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit erfolgreich kombiniert werden können.