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Erde im Weltall, Sonnenlicht wird durch Satelliten mit Solarpanels gesammelt und weitergeleitet.
Wird es bald möglich sein, den Energiebedarf auf der Erde mit Solarenergie aus dem All zu decken? Bild: ESA - A. Treuer

Solarenergie aus dem All – Welches Potenzial steckt in der Weltraum-Technologie?

Wie wäre es, wenn Solarenergie unabhängig von Wetter und Tageszeit eingefangen und überall auf der Erde genutzt werden könnte? Forschende aus aller Welt wollen nach den Sternen greifen – und Solarstrom aus dem All nutzen.

Die Nutzung von Solarenergie gehört seit Jahren zu den vielversprechendsten Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel. Doch während Solarpaneele auf Dächern und Freiflächen längst zum Stadtbild gehören, rückt nun eine bahnbrechende Vision in den Fokus: Solarenergie aus dem All. Wissenschaftler und Ingenieure weltweit arbeiten daran, Sonnenenergie direkt im Weltall zu sammeln und sie als Strom zur Erde zu übertragen. Klingt nach Science-Fiction? Vielleicht – aber die Technologie könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung spielen.

Wie funktioniert Solarenergie aus dem All?

Der Grundgedanke ist einfach, die Umsetzung jedoch hochkomplex: Im Weltraum, jenseits der Erdatmosphäre, können Solarpaneele ungehindert Sonnenlicht einfangen – 24 Stunden am Tag, ohne Wettereinflüsse und ohne Nacht. Der gewonnene Strom wird dann über Mikrowellen oder Laser zur Erde übertragen, wo spezielle Empfangsstationen die Energie auffangen und ins Stromnetz einspeisen.

Strahlende Energieübertragung mit violettem Lichtstrahl, der aus dem Himmel auf eine futuristische Stadtlandschaft trifft.____
Solarenergie, die im All gewonnen wird, gelangt kontaktlos über hochfrequente Funkwellen zur Erde. Dort fangen große Empfangsantennen die Energie auf und speisen sie als Strom ins Netz ein. Bild: Airbus

Dieser Ansatz bringt neben der kontinuierliche Energiegewinnung weitere entscheidende Vorteile, beispielweise trifft das Sonnenlicht im Weltall mit voller Intensität auf die Solarpaneele, da weder Atmosphäre noch Wolken es abschwächen. Zudem profitieren alle Länder gleichermaßen von der Solarenergie und Länder mit wenig Sonnenstunden erfahren keinen Nachteil.

Der Stand der Technologie

Während das Konzept von Solarstrom aus dem All seit den 1960er-Jahren diskutiert wird, machen aktuelle Entwicklungen die Umsetzung greifbarer. Unternehmen wie die japanische „Mitsubishi Heavy Industries“ oder Start-ups wie das US-amerikanische „Solaren“ arbeiten an Prototypen für weltraumgestützte Solarkraftwerke. Auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat mit dem Programm „SOLARIS“ ein Projekt gestartet, um die Technologie in Europa voranzutreiben.

Ein Meilenstein wurde 2023 erreicht, als Forschende des California Institute of Technology (Caltech) erstmals erfolgreich Solarenergie aus dem All zur Erde übertrugen. Dieser Durchbruch zeigt, dass die Theorie tatsächlich praktikabel ist – und der Wunsch, die Technologie zu nutzen, ist ebenfalls da. Im November 2024 gab Island bekannt, als erstes Land der Welt künftig Strom aus dem All beziehen zu wollen. Eine Kooperation der isländischen Klimainitiative „Transition Labs“ zusammen mit dem britischen Startup „Space Solar“ soll ermöglichen, dass bis 2030 das erste Solarkraftwerk im All in Betrieb gehen und bis zu 3.000 Haushalte mit Strom versorgen kann. Doch trotz der vielversprechenden Entwicklungen bringt die neue Technologie auch Herausforderungen mit sich, die noch gelöst werden müssen.

Herausforderungen und Hürden

Die größte Herausforderung liegt in den hohen Kosten. Der Bau und Start von Solarkraftwerken ins All ist mit Milliarden-Investitionen verbunden. Gleichzeitig sind innovative Technologien nötig, um die Energieübertragung effizient und sicher zu gestalten. Ein weiteres Thema ist die Weltraumschrott-Problematik. Schon heute umkreisen unzählige Trümmerteile die Erde und gefährden Satelliten sowie Raumstationen. Zusätzliche Solarkraftwerke könnten das Problem verschärfen.

Raumansicht der Erde mit Weltraummüll und Satellitenteilen im Orbit, dargestellt vor einem schwarzen Hintergrund des Weltalls.____
Von den zehntausenden Satelliten, die um die Erde kreisen, funktionieren viele nicht mehr. Die Menge an Schrottteilen, die die Menschen im Weltall hinterlassen, wird immer größer. Bild: Adobe Stock / Christoph Burgstedt

Auch Fragen zur Sicherheit der Energieübertragung stehen im Raum. Mikrowellen oder Laserstrahlen könnten theoretisch die Atmosphäre beeinflussen oder unkontrolliert Schäden anrichten. Hier sind umfangreiche Tests und Sicherheitsmaßnahmen notwendig.

Das Potenzial von Solarstrom aus dem All

Trotz aller Hürden ist das Potenzial der Technologie enorm. Weltweit steigt der Energiebedarf stetig, während gleichzeitig der Druck wächst, fossile Energieträger durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Solarenergie aus dem All könnte einen entscheidenden Beitrag zur Lösung dieser Herausforderungen leisten.

Besonders für abgelegene Regionen, in denen der Zugang zu Energie bisher schwierig ist, oder für Länder mit wenig Sonnenlicht könnte die Technologie eine neue Ära einläuten. Denkbar wäre auch, dass weltraumgestützte Solarkraftwerke in Krisensituationen, etwa nach Naturkatastrophen, schnell Energie bereitstellen könnten.

Weltraum-Solarstrom und die Energiewende

In der Diskussion um die Energiewende könnte Solarenergie aus dem All eine bedeutende Rolle spielen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese Technologie in den nächsten Jahrzehnten Solaranlagen auf der Erde ersetzen wird. Stattdessen wird sie als Ergänzung zur bereits etablierten Photovoltaik-Technologie betrachtet.

Solarpark bei Sonnenuntergang, Solarmodule auf grüner Wiese, reflektieren Licht vor blauem Himmel.____
In nächster Zeit wird man wohl kaum auf reguläre Photovoltaikanlagen verzichten können. Bild: Adobe Stock / Björn Wylezich

Auch die Zusammenarbeit von Staaten und Unternehmen wird entscheidend sein, um die finanziellen und technologischen Hürden zu überwinden. Doch trotz der Herausforderungen lohnt es sich, diese Vision weiter zu verfolgen. Denn sie könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft sein.

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