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Futuristische Unterwasserstation mit runden Modulen, Tauchern und blauer Tiefsee-Umgebung bei künstlicher Beleuchtung
In solchen Kapseln, den sogenannten Sentinels, könnte menschliches Leben unter Wasser zukünftig möglich sein. Abbildung: Deep

Menschliches Leben unter Wasser: Britisches Start-up plant Kolonie am Meeresgrund

Nicht wenige Experten behaupten, unsere Meere seien schlechter erforscht als der Weltraum. Das britische Start-up Deep möchte das ändern. Helfen soll eine Unterwasserkolonie in 200 Metern Tiefe, die menschliches Leben unter Wasser möglich macht.

Futuristisch wäre beim Blick auf die Entwürfe des Unternehmens Deep noch untertrieben. Viel mehr erinnern die Modelle an die Kulisse eines Science-Fiction-Epos mit Mega-Budget, der die Massen in die Kinos ziehen soll. Doch das Start-up meint es anscheinend ernst. Ein privater Investor soll bereit sein, mehrere Hundert Millionen Pfund in das Projekt zu investieren. Genaueres ist über den anonymen Großspender zwar nicht bekannt. Nichtsdestotrotz laufen die Entwicklungen an den Unterwasserhäusern bereits auf Hochtouren.

Sentinel: Ein komfortables Unterwasserhaus

Geräumige Schlafkabinen, Toiletten mit Spülung, Duschen, eine Küche und ein Gemeinschaftsraum – klingt wie der ideale Grundriss einer Großstadt-WG auf 17 Metern Länge. Die Rede ist aber von Deeps Prototypen, einer zylinderförmigen Kapsel mit einem Durchmesser von 6 Metern, die von den Ingenieuren Sentinel genannt wird. Diese soll einen komfortablen Aufenthalt in 200 Metern Tiefe und damit das Leben unter Wasser für mehrere Wochen ermöglichen. Um dem extremen Wasserdruck in dieser Tiefe standhalten zu können, ist für die Fertigung der Außenhülle der Einsatz eines speziellen Stahls geplant. Die einzelnen Bauteile werden mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt. Zusätzlich zu den anderen Räumlichkeiten beinhaltet die Behausung noch ein Forschungslabor. Ausschließlich zum Wohnen und Wohlfühlen ist die Unterwasserkolonie nämlich nicht gedacht.

Große modulare Unterwasserstation bei Nacht mit leuchtenden Fenstern, Tauchern und Meeresboden mit Pflanzen____
So könnte eine Unterwasserkolonie zukünftig aussehen. Abbildung: Deep

Leben unter Wasser im Dienste der Tiefseeforschung

Rund 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt. Gleichzeitig sind gerade mal 5 Prozent des Meeresbodens erforscht. Dass wir bisher so wenig von der Tiefsee wissen, obwohl sie den Großteil unseres Planeten ausmacht, hängt vor allem damit zusammen, dass sie äußerst unzugänglich ist. Ab 200 Metern Tiefe, also genau jenem Bereich, in dem die Unterwasserkolonie aufgebaut werden soll, ist es so unwirtlich, dass die Tiefsee dort als ähnlich lebensfeindlich gilt wie das Weltall. Kälte, Dunkelheit und der enorme Druck sorgen dafür, dass es der Mensch dort unten bisher nur für sehr kurze Zeit ausgehalten hat.

Deep möchte das ändern. In den Sentinel-Kapseln sollen Forschende bis zu 4 Wochen problemlos wohnen können. Dank der integrierten Forschungsstationen kann direkt vor Ort an einem umfangreicheren Gesamtbild über die Weltmeere gearbeitet werden. Das ist unter anderem wichtig im Hinblick auf den Klimawandel: Die Ozeane speichern immerhin 25 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen sowie über 90 Prozent der durch die Sonneneinstrahlung bedingten Wärme. Gleichzeitig produzieren sie 70 Prozent des gesamten Sauerstoffs in der Atmosphäre.

Vision: Permanentes Leben unter Wasser

Deeps Prototyp steht derzeit an einem gefluteten Steinbruch nahe der englischen Stadt Bristol. Dort soll er in einem 80 Meter tiefen See getestet werden. Innerhalb der nächsten 2 Jahre soll der erste Sentinel dann für den Einsatz im Ozean betriebsbereit sein – so die Hoffnung von Unternehmensseite. Bereits in diesem Jahr möchte das Start-up mit einem kleineren Modell starten. Im sogenannten Vanguard sollen drei Taucher immerhin bis zu einer Woche leben können.

Luftaufnahme eines Steinbruchs mit Wasserbecken, umgeben von grünen Feldern und kleinen Gebäuden im Tageslicht____
Um seine Unterwasserbehausungen zu testen, hat das Unternehmen Deep einen Steinbruch im Südwesten Englands gekauft. Foto: Deep

Man meint es also ernst mit dem Leben unter Wasser. Dem Guardian sagte Deeps CEO Mike Shackleford sogar, dass es das Ziel seines Unternehmens sei „permanente menschliche Siedlungen in allen Ozeanen der Welt zu errichten“. Ob das wirklich ein realistisches Vorhaben ist und ab wann die ersten Kolonien gegründet werden können, bleibt aber vorerst offen.

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