Smart Home: Leben im vernetzten Zuhause
Wenn Haushaltsgeräte, Haustechnik und andere Elektrogeräte miteinander vernetzt sind, wird aus einem Zuhause ein Smart Home. Smart-Home-Geräte versprechen mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Über den Trend vom „intelligenten Zuhause“.
Morgens wirst du sanft vom ersten Tageslicht geweckt, wenn deine smarte Jalousie pünktlich zum Sonnenaufgang hochfährt. Während du müde in die Küche stapfst, brüht deine smarte Kaffeemaschine bereits frischen Kaffee und aus einem WLAN-Lautsprecher erklingt deine Lieblingsplaylist. Nach einem ausgiebigen Frühstück lässt dein Saugroboter die Krümel vom Boden verschwinden. Was für ein entspannter Start in den Tag!
Miteinander vernetzte Technologien können einem das Leben erleichtern. In einem Smart Home werden Abläufe automatisiert, die normalerweise mehrere Handgriffe erfordert hätten. Die intelligenten Anwendungen lassen sich alle über eine App via Smartphone, Tablet oder Sprachbefehl steuern. Neben mehr Komfort soll ein Smart Home auch für mehr Sicherheit sorgen und Energie sparen.
Immer mehr Menschen machen aus ihrem Zuhause ein Smart Home. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom besaßen 2021 bereits 41 Prozent der 1.296 Befragten zuhause vernetzte Geräte. 10 Prozent mehr als 2019.
Welche Smart-Home-Systeme werden unterschieden?
Es wird zwischen offenen und geschlossenen Smart-Home-Systemen unterschieden. Bei offenen Systemen können auch Geräte von unterschiedlichen Herstellern miteinander kommunizieren. Sie sind darüber hinaus alle von einer Plattform aus steuerbar. Nutzer haben den Vorteil, dass sie eine größere Auswahl bei den verschiedenen Anwendungen haben und diese leicht zu bedienen sind.
Allerdings kann es zu Kommunikationsproblemen zwischen den Geräten kommen, da sie nicht immer ideal aufeinander abgestimmt sind. In geschlossenen Systemen hingegen können nur Geräte des jeweiligen Anbieters verwendet werden. Nutzer sind bei der Auswahl ihrer Geräte also etwas eingeschränkt, haben dafür aber Anwendungen, die optimal miteinander funktionieren.
Das Smart Home über Kabel oder Funk vernetzen?
Beim Übertragungsweg können sich Nutzer zwischen Kabel oder Funk entscheiden. Bei den meisten Smart-Home-Anwendungen handelt es sich um Funklösungen, die nachträglich in ein Zuhause integriert werden. Der Vorteil hierbei liegt darin, dass die Geräte bei einem Umzug einfach abgebaut und mitgenommen werden können. Der Nachteil: Sie funktionieren durch die drahtlose Übertragung etwas langsamer und unzuverlässiger.
In einem Neubau werden smarte Anwendungen bereits häufig mitgedacht und entsprechende Verkabelungen direkt in Wände oder Decken integriert. Das Kabel-System ist wartungsärmer als eine Funklösung, aber auch teurer.
Generell gilt: Damit ein Smart Home wirklich intelligent und effizient ist, sollte es die Möglichkeit geben, alle Anwendungen miteinander zu verknüpfen. Die Produkte müssen also kompatibel sein, damit sie miteinander kommunizieren können.
Smart-Home-Geräte: Welche smarten Anwendungen sind besonders beliebt?
Laut der Bitkom-Studie sind Smart-Home-Geräte der Beleuchtung am beliebtesten. 29 Prozent der Befragten nutzen sie in ihrem Haushalt. Mit den Anwendungen lassen sich Lampen bequem von jedem Ort aus ein- oder ausschalten und dimmen, ob von der Couch oder von unterwegs. Auf dem zweiten Platz landen Geräte zur Videoüberwachung, gefolgt von Alarmanlagen. Ein Smart Home lässt sich von seinen Bewohnern auch von unterwegs aus überwachen. Die intelligente Alarmanlage schickt Benachrichtigungen per App, wenn Türen oder Fenstern aufgebrochen wurden. Und auch Rauch- und Wassermelder informieren bei Gefahr den Nutzer.
Darüber hinaus werden auch smarte Rollläden und Markisen, Staub- oder Rasenmähroboter sowie smarte Heizkörper und Thermostate genutzt.
Wie hilft ein smartes Thermostat beim Energiesparen?
Die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden immer relevanter. Eine smarte Heizung lässt sich nicht nur unterwegs per App steuern – die smarten Thermostate können sich an die Beschaffenheit des Hauses, den Tagesrhythmus der Bewohner und an das Wetter anpassen. So regulieren sie beispielsweise automatisch nach unten, wenn die Sonne scheint.
Auch können Nutzer individuelle Heizprofile für jedes Zimmer erstellen. Sie entscheiden, welche Heizung, zu welcher Uhrzeit, wie stark heizen soll. Ein intelligentes Thermostat erkennt auch, wenn ein Fenster im Raum geöffnet wurde und kann daraufhin die Heizung drosseln. Laut Stiftung Warentest lassen sich mit smarten Thermostaten fünf bis acht Prozent Energie einsparen. Es gibt allerdings einen Haken: Die Stromrechnung könnte teurer werden. Denn die smarten Geräte müssen sich mindestens im Standby-Modus befinden, wenn sie jederzeit einsatzbereit sein sollen. Je nach Größe der Wohnfläche erhöht sich der Stromverbrauch so auf 3 bis 19 Prozent.
Welche neuen Smart-Home-Trends erwarten uns 2022?
Geräte verschiedener Hersteller lassen sich zunehmend vernetzten und über eine Plattform steuern. In diesem Herbst soll mit Matter ein neuer Smart-Home-Standard kommen. Matter soll die smarten Geräte herstellerübergreifend vernetzten und eine gemeinsame Plattform für alle Smart-Home-Systeme schaffen.
Mit Astro hat Amazon im vergangenen Jahr seinen ersten Hausroboter entwickelt. Der kleine Roboter fährt auf Rädern in der Wohnung umher, kann den Bewohnern automatisch folgen und erfasst seine Umgebung mit Mikrofon und Kamera. Mit letzterer kann er auch einzelne Bewohner des Hauses erkennen und ihnen über seinen Bildschirm individuelle Informationen anzeigen, wie ihren Terminkalender oder Erinnerungen. Seine Hauptaufgabe liegt aber in der Überwachung des Zuhauses. Er informiert Nutzer darüber, ob alles in Ordnung ist und auch niemand eingebrochen ist.
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Der Hausroboter ist zurzeit nur in den USA verfügbar, ob und wann er nach Deutschland kommt, ist bisher nicht bekannt. Das ist vielleicht aber gar nicht so schlimm. Denn ohne Arme und Hände kommt er noch nicht an die Traumvorstellung eines Hausroboters ran, der für uns lästige Pflichten, wie putzen oder Wäsche zusammenlegen, übernehmen kann. Aber wer weiß – auch das könnte in Zukunft möglich werden.