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Die römische Stadt Baiae, die vor rund 1.700 Jahren im Golf von Neapel versank, ist heute das größte Unterwassermuseum der Welt. Foto: Alamy
Die römische Stadt Baiae, die vor rund 1.700 Jahren im Golf von Neapel versank, ist heute das größte Unterwassermuseum der Welt. Foto: Alamy

Abgesoffen: 5 versunkene Städte rund um den Globus

Statt hoch hinaus geht es heute hinab in die Tiefen des Meeres. Wir präsentieren fünf Städte, die (wahrscheinlich) den Fluten der Ozeane zum Opfer fielen.

Eines ist leider jetzt schon sicher: Es wird in der Zukunft weitere versunkene Städte geben, die in dieser Liste auftauchen können. Denn der Meeresspiegel steigt. Nach neuen Berechnungen um bis zu einen Meter innerhalb der nächsten 100 Jahre.

Bald schon werden Teile der indonesischen Millionenmetropole Jakarta dauerhaft unter Wasser stehen. Aktuell sorgen noch Pumpen dafür, dass dies nicht passiert. Aber nicht immer ist ein Anstieg des Meeresspiegels verantwortlich für das Versinken einer Stadt. Seismische Aktivitäten, starke Regenfälle oder der Bau eines Staudamms verursachten ebenso den Untergang einst blühender Metropolen.

Baiae – Unterwassermuseum in Italien

Baiae ist ein weltberühmter Ort für Taucher, eine römische Stadt, die vor rund 1.700 Jahren unter der Wasseroberfläche verschwand. Heute sind die Ruinen im Golf von Neapel das größte Unterwassermuseum der Welt. Es gibt ständig neue Entdeckungen und Enthüllungen. Denn Baiae war auch ein Ort des Lasters und berühmt für einen hedonistischen Lebensstil. Der römische Dichter Ovid bezeichnete Baiae als geeigneten Ort für Liebesspiele. Und der Philosoph Seneca nannte die versunkene Stadt ein „Rasthaus der Laster“. Es war zudem ein Ort der Promis, der Reichen und Schönen, an dem sich „erwachsene Männer wie Jugendliche benahmen“.

Bis heute machen Taucher in der versunkenen Stadt Baiae neue Entdeckungen. Foto: Alamy____
Bis heute machen Taucher in der versunkenen Stadt Baiae neue Entdeckungen. Foto: Alamy

Die meisten Ruinen liegen rund 400 Meter von der heutigen Küstenlinie entfernt und sind erstaunlich gut erhalten. Und immer noch sind etliche Siedlungen, Häuser, Bäder zu entdecken oder nur grob bekannt. Bekannt ist hingegen, weshalb Baiae unterging. Es lag nicht am wilden Leben seiner Bewohner, sondern am steigenden Meeresspiegel in Kombination mit den seismischen Aktivitäten in der Region. Unter dem Golf von Neapel befindet sich ein Supervulkan, die Phlegräischen Felder. Diese heben und senken den Meeresboden und könnten irgendwann einen der größten Vulkanausbrüche aller Zeiten auslösen.

Vineta – Wahrheit oder Mythos?

Bei Vineta ist bis heute nicht ganz klar, ob die Stadt überhaupt existierte. Der Sage nach ging Vineta bei einem Sturmhochwasser in der Ostsee unter. Doch wo das passiert sein soll, ist weiterhin unbekannt – trotz diverser archäologischer Untersuchungen. Das Atlantis der Ostsee bleibt ein Mythos oder Seemannsgarn. Vermutlich ist es eine Mischung aus Fakten und Fiktion. Historische Quellen berichten von einer großen Metropole an der Odermündung. Selbst mit Byzanz und China soll die Stadt Handel getrieben haben. Um 935 nach Christus erwähnt Ibrahim ibn Yaqub, ein Gesandter des Kalifen von Cordoba, den Ort zum ersten Mal.

Ausgrabungen haben eine bedeutende Handelsstadt in der polnischen Kleinstadt Wollin ausfindig gemacht. Unter anderem wurden arabische und andere ausländischen Münzen gefunden. Auch Reste von Häusern, Pfahlwerk und eine Hafen-Befestigung wurden entdeckt. Allerdings passt die Lage nur bedingt zu den Geschichten über den Untergang. Wollin liegt nicht direkt am Meer, sondern am Stettiner Haff. Bei Vineta wird aber stets von einer Stadt am Meer geschrieben. Die Suche geht also weiter, irgendwo zwischen Rügen und Wollin an der Ostsee.

Asel – Verschluckt vom Edersee

Diesen Ort hat es, anders als Vineta, ganz sicher gegeben. Und es kommt gar nicht so selten vor, da tauchen die Reste wieder auf. Meist im Herbst und Winter, wenn der Edersee in Hessen kaum Wasser führt. 1914, also vor mehr als hundert Jahren, wurde der zweitgrößte Stausee Deutschlands erschaffen. 48 Meter hoch ist die Staumauer. Etwa 900 Menschen im Bereich des Stausees mussten das Gebiet verlassen, darunter aus den Orten Berich und Asel.

Die einst geflutete Steinbrücke taucht bei extremem Niedrigwasser auf. Foto: Imago____
Die einst geflutete Steinbrücke taucht bei extremem Niedrigwasser auf. Foto: Imago

Bei letzterem taucht im Sommer eine völlig intakte Steinbrücke über den Fluss Eder auf, dessen Flussbett dann ebenfalls wieder zu sehen ist. Man kann sogar noch über die Brücke, die monatelang unter Wasser steht, laufen oder radeln. Und da die Sommer immer trockener werden, ist auch die Brücke immer länger und häufiger nutzbar. Über den aktuellen Wasserstand des Stausees informiert die Homepage des Edersees.

Pavlopetri – versunkene Stadt der Antike

Die Überreste des Hafens von Pavlopetri wurden erst in den 1960er Jahren entdeckt, und manche behaupten, dass sie die Grundlage für die legendäre Geschichte von Atlantis gewesen sein könnten. Vermutlich war die Stadt bereits vor 5000 Jahren – also seit dem Ende der Jungsteinzeit und dem Beginn der Bronzezeit – besiedelt. Sie ist damit die älteste versunkene Stadt der Welt.

Vier Meter unter Wasser: Pavlopetri ist die älteste versunkene Stadt der Welt. Foto: Alamy____
Vier Meter unter Wasser: Pavlopetri ist die älteste versunkene Stadt der Welt. Foto: Alamy

Die archäologische Stätte befindet sich in der Region Peloponnes in Südgriechenland, in der Nähe eines kleinen Dorfes namens Pavlopetri, und liegt vier Meter unter Wasser. Im Jahr 2009 begann die Universität Nottingham mit aufwendigen Untersuchungen und nutzte unter anderem eine neuartige Kombination aus Archäologie, Unterwasserrobotik und moderner Computeranimation, um den Ort fotorealistisch wiederauferstehen zu lassen. Es wird angenommen, dass die Stadt einst 100.000 Quadratmeter groß war. Vermutlich fiel sie seismischen Aktivitäten und einem Anstieg des Meeresspiegels zum Opfer.

Villa Epecuén – versunkene Stadt auf dem Trockenen

Die Lagune von Epecuén in Argentinien ist wie das Tote Meer, sie hat den gleichen Salzgehalt, weil sie auf einer Saline liegt. Das mineralhaltige Wasser gilt als gesundheitsfördernd, weshalb sich 550 Kilometer von Buenos Aires entfernt ab 1922 ein mondäner Kurort entwickelte. Innerhalb weniger Jahre wurde Epecuén zum San Tropez der Pampa. „Die Hotelzimmer haben nie ausgereicht während der Saison, auch die Campingplätze waren ausgebucht, ich habe den Leuten dort Essen verkauft, Hühnchen, Milch, Lammfleisch“, erzählt der Zeitzeuge Pablo Novak.

Lange Dürreperioden, gefolgt von heftigen Regenfällen, sorgten für den Untergang des einstigen Kurorts. Foto: Adobe Stock____
Lange Dürreperioden, gefolgt von heftigen Regenfällen, sorgten für den Untergang des einstigen Kurorts. Foto: Adobe Stock

Doch der Boom nahm ein jähes Ende: Die Region litt unter langen Dürreperioden, auf die eine Regenzeit folgte. In der Dürre hatte man einen Kanal zu den Nachbarseen gebaut. Dann kam der Regen. Am 10. November 1985 bricht der Schutzdamm um Villa Epecuén – in 20 Tagen steigt das Wasser um acht Meter, die Lagune verschluckt die Stadt. Für 25 Jahre stand alles im salzigen Wasser. Mittlerweile ist das Wasser abgelaufen und man kann die einst versunkene Stadt wieder besuchen. Es herrscht Dürre. So sind die verbliebenen Ruinen von Epecuén wieder eine Touristenattraktion. Bis zur nächsten Regenzeit. 

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