Sagrada Família – ein wunderbarer Schwarzbau
Wunder werden wahr: Nach 137 Jahren Bauzeit hat Spaniens wohl bekanntester Schwarzbau eine Genehmigung erhalten. Die Sagrada Família, ein ikonischer Bau in Barcelona, darf offiziell genehmigt zu Ende gebaut werden.
Die Vertikale erschließt niemand ohne Genehmigung. Daher führt dieser Grundsatz dazu, dass für die Errichtung von Hochbauten eine ganze Fülle von Genehmigungen notwendig ist. Auch der eigenwillige Jugendstilarchitekt Antonio Gaudí bemühte sich um eine Genehmigung, als er 1882 sein berühmtestes Bauwerk begann.
Die Kirche Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família – kurz genannt Sagrada Família. Die Bauarbeiten begannen ohne offizielle Genehmigung, was allerdings erst 2016 auffiel.
Touristenmagnet Sagrada Família
Nun ist der Glaube trotz Höhenverweises nur selten ein Thema der vertikalen Mobilität. Doch das Kirchengebäude in Barcelona ist unglaublich populär geworden. Das Vorhaben fasziniert die Menschen – unabhängig von ihrem Glauben. Heute wird der Gaudí-Bau nach Angaben der Unesco jedes Jahr von rund 4,5 Millionen Menschen besucht. Der Bau wird ausschließlich von Spenden und Eintrittsgeldern finanziert.
Das Gebäude steht kurz vor der Vollendung. Laut der Genehmigung darf das Wahrzeichen Barcelonas nicht höher als 172 Meter werden. Die 2019 erteilte Genehmigung ist für sieben Jahre gültig, denn bis 2026 soll das Bauwerk vollendet sein: Dann jährt sich auch der Todestag des Architekten Gaudí zum 100sten Mal. Er starb 1926 nach einem Straßenbahnunfall.
Der größte Schwarzbau der Türkei
Dabei ist das Gebäude nicht der einzige populäre Schwarzbau. Denn der derzeit bekannteste illegal errichtete Bau ist der Palast des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Ein Gericht stellte fest, dass die Baugenehmigung nicht rechtmäßig sei.