Von historischen Fachwerkhäusern und malerischen Gassen: Die schönsten Altstädte Deutschlands
Sie erzählen Geschichten von längst vergangenen Tagen: Altstädte beeindrucken durch ihre historische Architektur und verzaubern Besucher mit ihrem Charme. Wir stellen die schönsten Altstädte Deutschlands vor, die zu einer Reise in die Vergangenheit einladen.
Wer über kopfsteingepflasterte Marktplätze schlendert, durch verwinkelte Gassen streift und dabei kunstvolle Fachwerkhäuser bewundert, dürfte sich vermutlich im historischen Stadtkern einer deutschen Stadt befinden. Deutschland beherbergt zahlreiche Orte, die weniger durch Betonbauten der Brutalismus-Architektur und mehr traditionsreiche mittelalterliche Gebäude geprägt sind.
Heidelberg: Die älteste Universitätsstadt Deutschlands
Seit 1386 wird an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg gelehrt, womit sich die Stadt den Titel als „älteste Universitätsstadt Deutschlands“ redlich verdient hat. Malerisch eingebettet zwischen den zwei bewaldeten Hügeln Königstuhl und Heiligenberg, die zu Wanderungen und Spaziergängen einladen, besticht Heidelberg auch durch seine Natur und Uferpromenaden. Historische Plätze, prächtige Barockgebäude und verwinkelte Gassen prägen die Altstadt. Highlights wie die Karl-Theodor-Brücke, die den Neckar überspannt, und das majestätisch über der Stadt thronende Heidelberger Schloss dürfen nicht fehlen.
Freiburg: Altstadt mit Bächle
Wer im Breisgau unterwegs ist und einen Abstecher in eine schöne Altstadt machen will, fährt am besten nach Freiburg. Große Teile der Stadt wurden zwar während des zweiten Weltkriegs zerstört, in den letzten Jahrzehnten jedoch nach historischem Vorbild neu errichtet. Der Freiburger Münster, eine Stadtpfarrkirche mit romanischen und gotischen Stilelementen, sowie die kleinen, künstlich angelegten Bächle, die sich durch die Gassen ziehen, sind Wahrzeichen der Stadt. Diese mittelalterlichen Wasserläufe schaffen ein angenehmes Klima und bieten nach einer langen Städtetour ein erfrischendes Fußbad.
Erfurt: Das Glanzstück Thüringens
Wer einmal über die mit Fachwerkhäusern bebaute Krämerbrücke geschlendert ist und anschließend ein Eis von Goldhelm an der Gera gegessen hat, weiß: Erfurt ist eine wunderschöne Stadt. Thüringens Hauptstadt beeindruckt aber nicht nur mit der längsten durchgehend mit Häusern bebauten Brücke Europas, sondern auch mit seinem imposanten Dom und der daran angrenzenden Severikirche. Der zentral gelegene Domplatz, Schauplatz von Märkten und Volksfesten, zieht Touristen magisch an. Von hier aus führen schmale Gassen zu grünen Oasen wie dem Park „Klein-Venedig“ oder zum historischen Fischmarkt mit dem neogotischen Rathaus. Erfurt eignet sich perfekt für einen Wochenendtrip und lässt sich bequem zu Fuß erkunden.
Marburg: Mit dem Aufzug in die Oberstadt
Marburg kann man nicht verfehlen. Denn schon von weitem erkennt man die hessische Stadt an der Lahn an ihrem Schloss, das in fast 300 Metern Höhe liegt. Nicht weit darunter, ebenfalls in beachtlicher Höhe, befindet sich die Marburger Altstadt, die aufgrund ihrer Lage auch Oberstadt genannt wird. Dort oben geht es stets bergauf und bergab – durch enge Gassen und über steile Treppen. Sich zwischen den historischen Fachwerkhäusern und auf der mit Restaurants und Cafés gesäumten Barfüßerstraße zu bewegen, kann also durchaus anstrengend sein. Wenigstens der Aufstieg zur Oberstadt selbst geht aber ganz schnell, nämlich mit dem Aufzug. Zwei Oberstadt-Aufzüge mit insgesamt vier Kabinen führen hinauf zur historischen Altstadt.
Lübeck: Traditionsreiche Altstadt von Wasser umgeben
1987 wurde die Lübecker Altstadt mit ihren rund 1.800 denkmalgeschützten Gebäuden zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt – nicht ohne Grund. Gotische, barocke und klassizistische Fassaden prägen das vielfältige Stadtbild. Das Buddenbrookhaus, einst im Besitz der Großeltern von Thomas Mann, ist nur ein Beispiel für die prachtvollen Bauten. Die Altstadt liegt auf einer Insel und ist über das Burgtor und das Holstentor, Lübecks wichtigstes Wahrzeichen, zu erreichen. Eine Bootstour auf der Trave bietet eine einzigartige Perspektive auf die Stadt.
Quedlinburg: Vielfältige Baukunst im Harz
Auch im Harz gibt es schöne Altstädte, die mit mittelalterlicher Architektur und verwunschenen Gassen ihre Besucher verzaubern: zum Beispiel Quedlinburg. Seit 1994 gehört die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe und blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Hier stehen unter anderem 2.100 Fachwerkhäuser mit bunten Fassaden, eine Vielzahl von Häusern im Jugendstil und die Stiftskirche St. Servatii, ein „architektonisches Meisterwerk der Romanik“. Diese vielfältige Baukunst allein sorgt dafür, dass sich ein Besuch der Stadt an der Borbe lohnt.
Trier: Die älteste Stadt Deutschlands
Prächtige Bürgerhäuser, charmante Plätze und gotische Kirchen – all das und viel mehr findet man in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Die einzigartige Mischung aus römischem Erbe und mittelalterlicher Architektur zieht geschichtsinteressierte Besucher an, besonders das Wahrzeichen, die Porta Nigra. Die Stadt erzählt Geschichten der Vergangenheit, ist aber auch heute noch äußerst lebendig: Kulturelle Veranstaltungen und eine Vielzahl an Geschäften, Restaurants und Cafés sorgen für Trubel inmitten der wunderschönen Altstadt.
Bamberg: Biertradition im Süden Deutschlands
In Bamberg wird nur Bier getrunken? Von wegen. Die Stadt weist neben einer langen Biertradition und zahlreichen Brauereien auch eine Altstadt mit etwa 2.400 aufwendig verzierten Fachwerkhäusern auf. Dieser weitgehend unversehrt erhaltene historische Stadtkern der Stadt wurde 1993 sogar als UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe anerkannt. Er enthält eine einzigartige Mischung aus mittelalterlicher und barocker Architektur, dazu gehört beispielsweise das Alte Rathaus und der Domplatz. Zudem gibt es in Bamberg ebenso wie in Erfurt ein „Klein-Venedig“. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Fischersiedlung, in der heute alljährlich im August die Sandkerwa, Bambergs größtes Volksfest, gefeiert wird.