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Tiana Hilker: „Schaffen wir gemeinschaftliche Flächen, die Entfaltungsraum für die Persönlichkeit bieten, so entstehen automatisch Katalysatoren für Beziehungen der Bewohner*innen untereinander.“ © Schindler
Tiana Hilker: „Schaffen wir gemeinschaftliche Flächen, die Entfaltungsraum für die Persönlichkeit bieten, so entstehen automatisch Katalysatoren für Beziehungen der Bewohner*innen untereinander.“ © Schindler

Shared Space: Ressourcen schonend – Gemeinschaft stiftend

Wie können wir künftig ressourcenschonend Bauen? Beim Schindler ANCB-Studierendenwettbewerb fokussiert die Architekturstudentin Tiana Hilker den Kernaspekt der Ressourcenschonung mit der Frage, wie sich die durchschnittlich benötigte Fläche pro Person und somit die Bausubstanz reduzieren lässt. Dabei integriert ihr Ansatz Gemeinschaft stiftende Aspekte, die soziale Potenziale freisetzen. Für ihre Arbeit erhielt sie einen der zweiten Preise des Wettbewerbs.

Die Frage nach einem sorgsamen Umgang mit Ressourcen betrifft auch die Bauwirtschaft, zumal sie einer der großen Rohstoffverbraucher ist. Konzepte reichen von klimaschützenden Bautechniken bis hin zum Urban Mining mit der Erschließung von Materialpotenzialen aus Altbauten. Tiana Hilker, Architekturstudentin an der Technischen Universität Braunschweig, geht mit ihrem Wettbewerbsbeitrag hingegen ganz zurück bis an den Ursprung einer Bauwerksüberlegung: zur Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs.

Wie lässt sich die durchschnittlich benötigte Wohnfläche pro Person verringern?

Deutschlandweit beträgt die durchschnittlich pro Person genutzte Wohnfläche 41 Quadratmeter. In ihrem Beispielobjekt für 110 Bewohner*innen sind pro Person 35 Quadratmeter zugeteilt. Und das, obwohl ihr Entwurf den Bewohner*innen zusätzlich zu privatem Raum eine Vielzahl an Gemeinschaftsflächen für unterschiedlichste Aktivitäten bietet, die anteilig in den 35 Quadratmeter enthalten sind.

Bei Bedarf können gemeinschaftliche Flächen zu privaten Teilflächen gewandelt werden. © Schindler____
Bei Bedarf können gemeinschaftliche Flächen zu privaten Teilflächen gewandelt werden. © Schindler

Genau hierin besteht der Clou, wie Hilker sagt: „Mein Ziel war, die Balance zwischen der Intimität der eigenen vier Wände sowie gemeinschaftlicher Raumnutzung so auszutarieren, dass in Summe weniger Fläche benötigt wird, gleichzeitig aber mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen.“

Ressourcenschonendes Bauen durch Gemeinschaftsflächen

Einer der Impulse für ihren Entwurf ergab sich für die Studentin aus der Corona-Pandemie: „Im Lockdown haben wir uns auseinandergelebt. Ich fragte mich, wie wir wieder Gemeinschaft erleben können. Und das im besten Fall in dem uns räumlich nächstgelegenen Umfeld, der Wohngemeinschaft eines Hauses.“ Hilkers Ansatz: In Wohngebäuden finden Individuen mit verschiedenen Lebenshintergründen zusammen. Es entsteht die Chance, dass sich Generationen, Lebensstile und Erfahrungshorizonte ergänzen.

In einem ersten Herangehen an das Austarieren der Balance von privaten und gemeinsamen Flächen fragt die Studentin, wie das Wohnen aussehen müsste, damit es zu einem Austausch ermutigt und eine Kultur der Hausgemeinschaft entfaltet, in der jeder gebraucht wird. Hilker erklärt: „Schaffen wir gemeinschaftliche Flächen, die Entfaltungsraum für die Persönlichkeit bieten, so entstehen automatisch Katalysatoren für Beziehungen der Bewohner*innen untereinander.“

Von diesem Gedanken getragen, legt Hilker Gemeinschaftsflächen mit unterschiedlichem Nutzungspotenzial an. Als Beispiele nennt sie flexible nutzbare Gemeinschaftsräume, eine gemeinsame Werkstatt, eine Küche mit Essgelegenheit oder einen Buchverleih mit Arbeitsbereich. Dazu kommen Bereiche für Sport, Spielplätze und Flächen für Billard und Tischtennis.

Spaziergang nach Hause: Ein Pfad von Gemeinschaftsflächen

Die von der Studentin geplanten gemeinsamen Lebensräume erstrecken sich als Pfad vom Erdgeschoss über die einzelnen Etagen bis hin zu einer Dachterrasse mit viel Grün. Über Treppen und Laubengänge sind die Räume direkt miteinander verbunden, was den flüssigen Wechsel zwischen ihnen und eine schnelle Personenzirkulation erlaubt.

Gemeinschaftsflächen mit unterschiedlichem Nutzungspotenzial, zum Beispiel Bereiche für Sport, Spielplätze und Flächen für Billard und Tischtennis. © Schindler  ____
Gemeinschaftsflächen mit unterschiedlichem Nutzungspotenzial, zum Beispiel Bereiche für Sport, Spielplätze und Flächen für Billard und Tischtennis. © Schindler

Im Gegensatz zum klassischen Treppenhaus sind sie jedoch weniger Transitfläche als mehr Plätze des Austauschs. Dies wird durch zwei konzeptionelle Ideen zusätzlich gestützt: Die Gemeinschaftsräume ziehen sich über sämtliche Etagen, sodass es aus jeder Wohneinheit einen direkten Zugang zu einem von ihnen gibt. Durch Versprünge in den Etagen ergibt sich zudem eine Blickbeziehung über mehrere Ebenen. So entsteht im Gebäude das, was die Preisträgerin auch zu ihrem Entwurfstitel macht: ein „Spaziergang nach Hause“.

Wie eine neue Baukultur Ressourcen schont

Hilker: „Es entfaltet sich eine neue Form des Wohnens, welche die Beziehungen zwischen den Bewohnerinnen aber auch den Nachbar*innen und Besucher*innen fokussiert. Dieser bewusste Umgang mit dem Gemeinsamen führt die Menschen nicht nur zusammen, es lässt auch erkennen, wo Flächen nicht privat, sondern in Gemeinschaft besser zugeordnet sind.“

Und: Bei Bedarf können gemeinschaftliche Flächen zu privaten Teilflächen gewandelt werden. Verschiebbare Wände und Türen ermöglichen die flexible Abtrennung und schaffen private Inseln. So führt Hilkers Ansatz automatisch zu einer Baukultur der sozialen Gemeinschaft, die möglichst wenig Fläche benötigt und so Material bzw. Ressourcen spart.

Tiana Hilker. Credit: privat____
Tiana Hilker. Credit: privat

Tiana Hilker

Tiana Hilker studiert Architektur an der Technischen Universität Braunschweig. Nach dem Abitur legte sie vor ihrem Studienstart ein Auslandsjahr in Irland ein. Seit Oktober 2021 arbeitet sie als Praktikantin parallel zum Studium im Architekturbüro KPN Architekten in Braunschweig.

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