Open House Essen: Das Architektur-Festival im Ruhrgebiet
Alle Architekturbegeisterten sollten sich den 7. und 8. Oktober rot im Kalender markieren. An diesem Herbstwochenende öffnen sich beim Open House Essen Türen, die sonst verschlossen bleiben.
Die Einwohner Essens würden vermutlich betonen, dass sich ein Besuch der Ruhrmetropole immer lohnt – ganz besonders ist dies aber am 7. und 8. Oktober der Fall. An diesen Tagen findet bereits zum dritten Mal das Architektur-Festival Open House Essen statt. Jeweils von 10 bis 18 Uhr können Besucher architektonisch spannende Gebäude besichtigen, die für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind, darunter die Funke-Druckerei, der Gasometer und die Heilig-Geist-Kirche. Die Angebote richten sich explizit auch an all jene, die nicht vom Fach sind und einfach aus Neugier in die vielfältige Architektur Essens eintauchen wollen.
Das Programm vom Open House Essen
Die Veranstaltung findet am Wochenende des 7. Und 8. Oktober statt. Der Fokus an beiden Tagen ist jeweils auf ein anderes Stadtgebiet gerichtet. Während am Samstag der Stadtbezirk VI rund um das Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein im Mittelpunkt steht, dreht sich der Sonntag vor allem um die Innenstadt. An beiden Tagen wird es Führungen in einer Vielzahl verschiedener Locations geben. Genauere Informationen zu den Führungen und zum allgemeinen Programm gibt es nicht nur auf der Veranstaltungs-Website, sondern auch an den Infopoints vor Ort. Am Samstag finden Interessierte diesen bei der ECA-Siedlung (Ophoffstraße 12, 45309 Essen) und am Sonntag am Forum Kunst und Architektur am Kopstadtplatz. Im Forum wird es darüber hinaus auch Vorträge, Diskussionen, eine VR-Ausstellung und verschiedene Workshops geben.
Veranstaltungsorte beim Open House Essen
Der Name ist Programm, denn beim Open House Essen öffnen sich Türen, die für die Öffentlichkeit normalerweise geschlossen bleiben. Unter anderem werden dabei folgende Gebäude zu besichtigen sein:
Evangelisches Studierendenzentrum „die BRÜCKE“
Direktion der Zeche Zollverein
Forum Kunst & Architektur
Druckerei der FUNKE Mediengruppe
Gasometer
Heilig-Geist-Kirche
Konsumreform-Shop
Motel One
Waschhaus der ECA-Siedlung
Open House: Ein weltweites Konzept zum Schutz der Architektur
Das Konzept Open House stammt nicht aus Essen – allerdings ist die Stadt an der Ruhr die erste deutsche, die das Format übernommen hat. Entwickelt wurde es 1992 in London. Es geht vor allem darum, Anwohnern und sozialen Akteuren, ganz gleich ob sie Experten oder Laien sind, die Architektur ihrer Umgebung näherzubringen. Das soll zum Schutz eben jener Architektur und des kulturellen Erbes unserer Städte beitragen. Weltweit finden mittlerweile in fast 50 Städten ähnliche Veranstaltungen statt.
Im März 2023 wurde zudem das dreijährige Kooperationsprojekt Open House Europe ins Leben gerufen, an dem 11 verschiedene Kulturorganisationen teilnehmen. Im Rahmen dessen finden jährlich 12 „Open House“-Veranstaltungen in Athen, Bilbao, Brünn, Dublin, Essen, Lissabon, Mailand, mehreren Städten in Slowenien, Stockholm, Tallinn, Thessaloniki und Vilnius statt. Das Projekt soll dazu anregen, sich über Architektur auszutauschen und ihren Wert im sozialen und ökologischen Kontext in den Fokus rücken. Wie gut das klappt, können Interessierte Anfang Oktober beim Open House Essen hautnah miterleben.