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Wie geht Bauen der Zukunft? Klimaforscher Professor Schellnhuber und Architekt Matthias Sauerbruch im Gespräch an der Akademie der Künste in Berlin. © Youtube
Wie geht Bauen der Zukunft? Klimaforscher Professor Schellnhuber und Architekt Matthias Sauerbruch im Gespräch an der Akademie der Künste in Berlin. © Youtube

„Das grenzt an Größenwahn“ – eine Diskussion über nachhaltiges Bauen in der Akademie der Künste

Fahrstuhl-Prank, Fiktives, Reales und Banales – im Netz werden Aufzug und Fahrtreppe zum Star, und wir zeigen in unserer Reihe #liftclip die besten Szenen. Im Liftclip dieser Woche folgen wir der Diskussion zwischen Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber und Architekt Matthias Sauerbruch über das nachhaltige Bauen.

Diesmal wird es kompliziert im Liftclip: Denn es geht um den Klimawandel und die CO2-Emissionen der Bauwirtschaft. Immerhin ist der Bausektor weltweit für 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Deshalb wird der große sogenannte CO2-Fußabdruck von Hochbauten mittlerweile berücksichtigt oder zumindest zur Kenntnis genommen. An dieser Stelle haben wir schon einige Male über entsprechende Projekte berichtet, in Kopenhagen beispielsweise.

Wie sieht das Neue Bauhaus aus?

Nun gibt es in der Akademie der Künste in Berlin eine Sektion Baukunst. Deren derzeitiger Direktor, der Architekt Matthias Sauerbruch, tauscht sich in diesem Liftclip mit dem Wissenschaftler Professor Hans Joachim Schellnhuber aus. „Gespräch über das Neue Europäische Bauhaus“ nennt sich der Beitrag. Und Schellnhuber ist der perfekte Ansprechpartner. Denn als Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat er sich lange damit beschäftigt, die Folgen auch der Bauwirtschaft auf unser Klima zu untersuchen.

Für mehr Nachhaltigkeit setzt Schellnhuber auf eine andere Art des Planens und Bauens. „Es geht darum, das Kybernetische und das Organische zusammenzubringen“, erläutert Schellnhuber. „Also das, was die Natur in Milliarden Jahren Evolution geschaffen hat, mit den stärksten Werkzeugen des Menschen zu kombinieren.“ Ziel seien Häuser und Siedlungen aus organischen Materialien, begleitet und gesteuert durch hoch entwickelte digitale Instrumente. So könne sich ein Haus autonom an die Bedürfnisse seiner Bewohner anpassen: No Tech kombiniert mit Highest Tech.

Behindern lange Bauzeiten den Wandel?

Aber Bauprojekte dauern viele Jahre, kritisiert Architekt Sauerbruch. „Wie schaffen wir es dann konkret, schon heute die nächsten Projekte ganz anders anzugehen?“ Schellnhuber antwortet: „Wir versuchen, die Erzählung zu entwickeln, wie die Menschen später leben wollen – im Einklang mit der Natur.“ Die Vision ist, das Bauhaus, also Unterkünfte für eine große Masse an Menschen – in ein nachhaltiges 21. Jahrhundert zu holen. „Das grenzt an Größenwahn – aber wir haben das durchgerechnet“, sagt der Klimaforscher.

Er verweist auf historische Entwicklungen, die lange als Spinnerei galten. Ob Abschied vom Verbrennungsmotor oder Umbau der Energiewirtschaft: Vor einigen Jahren noch hätte niemand diese Visionen ernst genommen, die heute umgesetzt werden.

Die Akademie der Künste ist eines der ältesten Kulturinstitute in Europa

Die Akademie der Künste in Berlin ist 1696 gegründet worden und gehört zu den ältesten europäischen Kulturinstituten. In der Sektion Baukunst sind internationale Mitglieder aus Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Design, Bauingenieurswesen und Baugeschichte versammelt. Die Sektion organisiert seit 2018 die Vortragsreihe „On the Duty and the Power of Architecture“ mit Werkvorträgen von Mitgliedern und Gästen.

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