Eingezäunter Central Park gewinnt Hochhaus-Preis
Immer visionär, manchmal utopisch: Wie in jedem Jahr hat auch 2016 das US-Magazin eVolo futuristische Hochhaus-Entwürfe ausgezeichnet. Eingereicht wurden Ideen für vertikale Städte, sensorische Türme und Wolkenkratzer, die die Luft säubern. Wir zeigen die drei Gewinner.
Das US-amerikanische Architektur- und Design-Magazin eVolo kürt seit 2006 jedes Jahr die Gewinner seiner Skyscraper Competition, eines Wolkenkratzer-Wettbewerbs. Ausgezeichnet werden dabei zukunftsweisende, konzeptuelle Hochhausentwürfe. In diesem Jahr waren 489 Entwürfe aus der ganzen Welt eingereicht worden, 24 von ihnen wurden prämiert: Neben 21 "lobenden Erwähnungen", etwa für ein modular veränderbares Krankenhaus, einen Luftsäuberer für verschmutzte Städte und einen Regen-Stimulator, wählte die Expertenjury folgende Gewinner:
Platz 1: Yitan Sun und Jianshi Wu (USA) für New York Horizon
Der Siegerentwurf ist zwar kein Hochhaus im eigentlichen Sinne, in jedem Fall aber ein Hingucker: Die beiden Architekten wollen den Central Park in New York durch eine Grabung absenken und in den entstehenden Wänden Wohnraum schaffen. Weil die Fassaden zugleich halbverspiegelt wären, würde bei den Besuchern des Parks der Eindruck einer endlosen Landschaft entstehen.
Platz 2: Hadeel Ayed Mohammad, Yifeng Zhao und Chengda Zhu (USA) für The Hive
"Hive" ist das englische Wort für "Bienenstock", und genau so sieht der zweitplatzierte Entwurf auch aus: Wie die Honiglieferanten auf dem Weg zu den Waben, so schwirren hier Drohnen um einen Wolkenkratzer. Eine Heimat und Ladestation für die unbemannten Flugzeuge, die in Zukunft zum Warentransport eingesetzt werden sollen, klingt allerdings ein wenig wie die Fantasie eines dystopischen Romanautors.
Platz 3: Valeria Mercuri und Marco Merletti (Italien) für Data Tower
Dem weltweit rasant zunehmenden Datenverkehr begegnet ein Entwurf aus Italien. Die beiden Architekten wollen Türme mit Servern auf Island errichten. Wegen der niedrigen Temperaturen und Winde dort müssten Rechenzentren kaum gekühlt werden. Außerdem liefert die Insel durch ihre Geothermie stets die nötige Energie. Und nicht zuletzt liegt das Land strategisch günstig: nämlich zwischen Nordamerika und Europa.
Mehr dazu samt Bildern unter evolo.us, n-tv.de, ingenieur.de und architecturaldigest.com.