Aufzüge in aller Welt: Elevador de Santa Justa (Lissabon)
In der portugiesischen Hauptstadt verbindet er die Unterstadt mit der Oberstadt: Der über 100 Jahre alte "Elevador" befördert noch immer Einheimische wie Touristen vom zentralen Viertel Baixa in den höhergelegenen Stadtteil Chiado.
Die Hügellage von Lissabon stellte die Bewohner der Stadt seit jeher vor Probleme. Am 1. Juni 1882 wurde deshalb der von französischen Eltern in Porto geborene Ingenieur Raoul Mesnier de Ponsard beauftragt, sich eine mechanische Überbrückung des Höhenunterschieds zu überlegen.
Bis der Elevador de Santa Justa, auch Elevador do Carmo genannt, wirklich fuhr, verging allerdings noch einige Zeit: Seit dem Jahr 1898 wurde er erbaut und am 10. Juli 1902 schließlich eingeweiht. Ponsard war Lehrling von Gustave Eiffel - und das sieht man der markanten neugotischen Konstruktion aus Stahl und Gusseisen im Herzen Lissabons auch an.
Insgesamt ist der Aufzug 45 Meter hoch, 30 Meter befördert er seine Passagiere in die Höhe. Die beiden Kabinen sind innen mit Holz vertäfelt und mit Glasscheiben und Messingbeschlägen ausgestattet, sie bieten jeweils 24 Personen Platz. Ein Stockwerk über dem oberen Ausgang sind die zwei originalen Liftmaschinen im Betrieb zu sehen. Nochmals ein Stockwerk darüber liegt ein Café mit eindrucksvoller Aussicht über die Stadt: Der Blick reicht von dort aus über die Viertel Baixa und Chiado, die Festungsanlage Castelo de São Jorge sowie den Fluss Tejo.
Langjährige Bauarbeiten am oberen Ausgang machten ein Verlassen des Elevadors zum Largo do Carmo hin allerdings lange unmöglich, in dieser Zeit wurde er nur als Aussichtsplattform genutzt. Erst seit der Wiedereröffnung des Verbindungssteges im Dezember 2005 kann der Aufzug wieder befahren werden. Heute ist der Elevador der letzte noch funktionierende vertikale Aufzug im städtischen Raum der portugiesischen Hafenmetropole. Der ursprüngliche Antrieb, eine Dampfmaschine, wurde schon 1907 durch Elektromotoren ersetzt. *(Quelle: de.wikipedia.org)*