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Historisches Kloster auf der Insel St. Georg in der Bucht von Kotor, umgeben von Zypressen und Bergen im Abendlicht
Die Klosterinsel St. Georg (Sveti Đorđe) besticht mit ihren mittelalterlichen Bauten und ist einer der bekanntesten Besuchermagneten in der Bucht von Kotor in Montenegro. Foto: Getty Images/E+

Endlich wieder Sonne: Reiseziele im Frühling in Europa

Wer es kaum erwarten kann, den Winter hinter sich zu lassen, muss sein Glück vielleicht in der Ferne suchen. Inspiration gefällig? Hier kommen ein paar Gründe, warum sich Montenegro, die Azoren und die Scilly-Inseln als Reiseziele im Frühling besonders lohnen.

Montenegro im Frühling – Mediterranes Flair ohne Touristenmassen

Viele Mittelmeerliebhaber haben Montenegro schon lange auf der Urlaubsliste. Und das merkt man vor allem im Sommer, wenn Touristenmassen in das recht kleine Land an der Adria strömen. Dabei zeigt sich das beliebte Reiseziel im Frühling von seiner schönsten Seite. Die Temperaturen liegen spätestens im Mai bei angenehmen 20 bis 25 Grad an der Küste und sind bestens dafür geeignet, die Badesaison zu eröffnen. Gleichzeitig ist es noch nicht zu heiß für Erkundungstouren durch die beeindruckenden Landschaften.

Blick auf die malerische Bucht von Kotor mit Bergen, einer Küstenstadt und einem Segelboot in der ruhigen Adria____
Teile der Bucht von Kotor zählen zum UNESCO-Welterbe. Foto: Getty Images/E+

All das kommt in der Bucht von Kotor zusammen, einem Ort, der von manchen auch als südlichster Fjord Europas bezeichnet wird. Da die mittelalterlichen Gassen der gleichnamigen Stadt zu dieser Jahreszeit noch nicht überlaufen sind, kann man dort unbekümmert schlendern. Ein Blick über die alten Stadtmauern verzaubert mit einem Panorama der Bucht, in dem sattgrün bewachsenen Berghänge in Kontrast zu den tiefblauen Ausläufern der Adria stehen. In den Restaurants der nahe gelegenen Küstenorte, die nach und nach wieder für Besucher öffnen, gibt es fangfrischen Fisch, Oliven und lokalen Wein – oft mit direktem Blick aufs Meer. 

Wer das Abenteuer sucht, wird im Landesinneren fündig. Wenn in den bergigen Landschaften der Schnee taut, sind endlich wieder Wanderungen durch den zum UNESCO-Welterbe zählenden Durmitor-Nationalpark möglich. Außerdem beginnt dank der Schneeschmelze im Mai die Rafting-Saison in der Tara-Schlucht, einer der tiefsten und längsten Schluchten Europas. 

Die Azoren im Frühling – Naturparadies und Wal-Wanderroute

Während viele europäische Reiseziele im Frühling erst noch aus dem Winterschlaf erwachen müssen, stehen die Azoren bereits in voller Blüte: Dank des milden, subtropischen Klimas lassen Azaleen und andere Rhododendron-Arten bereits ab April viele Teile der pazifischen Inselgruppe in leuchtenden Farben erstrahlen. Absolut sehenswert sind die Landschaften vor Ort ohnehin. Allen voran die Caldera Sete Cidades auf der Hauptinsel São Miguel beeindruckt Besucher mit ihren zwei unterschiedlich gefärbten Kraterseen.

Panorama des Sete-Cidades-Kratersees auf den Azoren mit smaragdgrünem und blauem Wasser, umgeben von Bergen____
Der Lagoa das Sete Cidades besteht aus zwei Teilseen, dem blauen Lagoa Azul und dem Lagoa Verde, der durch die umliegenden Nadelwälder bei Sonneschein grünlich schimmert. Foto: Getty Images/E+

Im Frühling beginnt außerdem die Whale-Watching-Season. Immerhin 24 der weltweit 80 bekannten Walarten tummeln sich vor den Azoren, was sie zu einem der besten Reiseziele überhaupt macht, wenn man Wale in ihrer natürlichen Umgebung bewundern möchte. Sogar Blauwale ziehen im April und Mai an den Inseln vorbei. Bootstouren gibt es unter anderem von den Inseln São Miguel, Pico oder Faial aus. Wer die Giganten der Ozeane nicht stören möchte, kann aber auch die Vigias – Aussichtstürme auf den Klippen, die früher im Walfang zum Einsatz kamen – für seine Beobachtungen nutzen.

Auch für Aktivurlauber haben die Azoren einiges zu bieten. Der Pico, mit 2.351 Metern der höchste Berg Portugals, lockt besonders viele Ausflügler an, ist aber bei Weitem nicht das einzige Ziel, für das man seine Trekkingschuhe einpacken sollte. Auf São Miguel lassen sich Wanderungen perfekt von einem entspannten Bad in den verschiedenen heißen Quellen der Insel abrunden. Ein wenig kühler, dafür aber perfekt zum Surfen geeignet, ist das Wasser im Ozean – und im Frühling sind die Wellen vor Ort besser als zu jeder anderen Jahreszeit.  

Die Scilly-Inseln im Frühling – Englands karibische Inselgruppe

Wer noch nie über einen Urlaub auf den Scilly-Inseln nachgedacht hat, ist nicht allein – und mitverantwortlich dafür, dass die 140 Inselchen vor der Küste Cornwalls noch immer ein Geheimtipp sind. Ganz besonders reizvoll ist das Reiseziel im Frühling. Zugegeben: Das hat einerseits praktische Gründe, da erst jetzt wieder die Fähren vom Festland aus fahren. Andererseits handelt es sich aber auch um die wärmste Enklave Englands.

Türkisblaues Wasser mit Segelbooten vor einer kleinen felsigen Insel der Scilly-Inseln in Großbritannien____
Im wahrsten Sinne des Wortes unberührt: Lediglich 5 der 140 Scilly-Inseln sind bewohnt. Foto: Getty Images/The Image Bank RF

Das durch den Golfstrom begünstigt milde Klima schafft die Voraussetzungen für eines der beliebtesten Ausflugsziele auf den Scilly-Inseln: die Abbey Gardens auf der Insel Tresco, in denen 20.000 subtropische Pflanzen wachsen und blühen, darunter Palmen, Aloen und afrikanische Lilien. Doch nicht nur die Pflanzenwelt macht die Inseln im Frühling besonders reizvoll. Ab April nisten Papageientaucher an den Küsten – ein Highlight, für das die Scilly-Inseln berühmt sind. Auch auf Begegnungen mit Robben oder Delfin-Sichtungen kann man sich bei Spaziergängen an den weißen Sandstränden von St. Mary’s, St. Martin’s oder St. Agnes sowie beim Schnorcheln im überraschend türkisblauen Wasser rund um die Inseln einstellen.

Gleichzeitig kommen Kulturliebhaber auf ihre Kosten: Zahlreiche kleine Galerien und Handwerksbetriebe öffnen nach der Winterpause ihre Türen und geben Einblicke in das Leben auf Englands abgelegenster Inselgruppe. Außerdem können sich alle Kritiker der englischen Küche auf den Scilly-Inseln eines Besseren belehren lassen. Das vom Fischfang geprägte kulinarische Angebot hat weit mehr zu bieten als nur Fish and Chips.

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