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Die Skyline von Frankfurt am Main
In Frankfurt am Main stehen 17 der 18 höchsten Wolkenkratzer in Deutschland. Foto: Getty Images

Wolkenkratzer in Deutschland – so hoch baut die Bundesrepublik

Dubai, Shanghai, Hongkong – und New York natürlich. Diese Städte fallen einem ein, wenn man an Wolkenkratzer denkt. In Deutschland kommt einem die Hochhaussilhouette in Frankfurt am Main in den Sinn. Dort stehen immerhin die elf höchsten Gebäude Deutschlands. Sonst sind Wolkenkratzer in Deutschland rar gesät. Doch das soll sich ändern.

Der Commerzbank Tower (259 Meter) von Foster + Partners, der Messeturm (256 Meter) und der Wolkenkratzer Westendstraße 1 (208 Meter) führen die Liste der höchsten Wolkenkratzer in Deutschland an. Sie stehen alle in Frankfurt (Main). Insgesamt verfügt die Mainmetropole über eine Skyline von 37 Gebäuden, die die 100-Meter-Marke überragen. Es folgen Berlin mit elf, Köln mit neun und München mit sechs Gebäuden über 100 Meter. Von einem Wolkenkratzer ist allerdings erst die Rede, wenn eine Höhe von 150 Meter überschritten wird. Erlaubt sei ein Vergleich: Wolkenkratzer-Weltmeister ist bislang Shenzhen in China: Dort strecken sich 96 Gebäude weit über 200 Meter hinaus in den Himmel. Der höchste Wolkenkratzer der Welt ist der Burj Khalifa in Dubai mit einer Höhe von 828 Metern.

Frankfurt/Main – die Fachwerkstatt wird zur Hochhausstadt

Schon in den 1920er-Jahren wuchsen am Main erste Häuser in den Himmel. Wenn auch nur auf 35 Meter, wie der Mousonturm und das IG-Farben-Haus. Nicht, dass die Frankfurter dem besonders Bewunderung schenkten. Ihr Stolz gehörte vielmehr der historischen Altstadt mit ihren engen, verwinkelten Gässchen. Nachdem Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg die Innenstadt zerstörten, gähnten überall Baulücken. Banken siedelten sich an, das Wirtschaftswunder kurbelte den Neubau an – und aus der größten Fachwerkstadt Deutschlands wurde die Hochhausstadt. Das erste Gebäude, das mit seiner Höhe von 116 Metern die Spitze des gotischen Doms überragte, war der AfE-Turm.  Das 1972 eingeweihte und von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität genutzte Hochhaus ist jedoch schon wieder abgerissen worden. Der Grund: Von Anbeginn an war das für nur 2.500 Studierende konzipierte Gebäude überlastet. Von den sieben Fahrstühlen waren meist nur fünf fahrbereit. Immer wieder blieb einer stecken. An den noch funktionierenden Liften kam es nicht selten zu Wartezeiten von mehr als 15 Minuten.

Der Commerzbank Tower in Frankfurt am Main ider höchste Wolkenkratzer in Deutschland. Foto: Adobe Stock____
Der Commerzbank Tower in Frankfurt am Main ider höchste Wolkenkratzer in Deutschland. Foto: Adobe Stock

Die deutschen Twin-Towers in Frankfurt

Die markante Frankfurter Hochhaus-Skyline war vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren entstanden. 1986 wurden auf einen ausladenden viergeschossigen Sockelbau die 155 Meter hohen Doppeltürme der Deutschen Bank Zentrale in Frankfurt errichtet. Ursprünglich war dieser Stahlbetonkomplex mit der verspiegelten Glasfassade als Hotel der amerikanischen Hyatt-Kette geplant. Die Deutsche Bank hat es im Rohbau übernommen. Heute spricht man von den Zwillingstürmen auch als „Green-Towers“, weil sie nach ihrer Sanierung 2011 nahezu CO2-neutral sind. Inzwischen türmen sich in Deutschlands nirgendwo so viele Wolkenkratzer auf engem Raum wie im Frankfurter Bankenviertel. Von den 18 deutschen Wolkenkratzern finden sich dort 17 – die Nummer 18 steht in Bonn. Der 162 Meter hohe Turm am Rheinufer beherbergt die Zentrale des Logistikkonzerns Deutsche Post AG. Beim Emporis Skyscraper Award kam der 2000-2002 von Helmut Jahn errichtete Post Tower unter 350 nominierten Gebäuden auf den zweiten Platz.

Die Höhenangst der Berliner

Die Berliner Hochhaussilhouette – sofern man überhaupt davon sprechen mag – ist eher diffus. Weitläufig ist die deutsche Hauptstadt und flach. Das mag zum einen daran liegen, dass Berlin auf Sand gebaut ist – kein idealer Baugrund für Hochhäuser also. Vor allem aber wollte man nicht hoch bauen, zumal es über lange Zeit keinen Bedarf gab. Das 103 Meter hohe Europa-Center neben der Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in der City West wurde 1963 errichtet und war das erste Gebäude in Berlin, das die 100-Meter-Marke toppte. 1980 folgte mit 125 Metern das Park Inn am Alexanderplatz. Bis dato ist es das höchste als Hotel genutzte Gebäude Deutschlands.

In Berlin gibt es weder einen Hochhausrahmenplan noch eng bebauten Hochhaus-Cluster wie Frankfurt. Vielmehr ploppen die Hochhäuser vereinzelt aus dem Häusermeer auf: wie der 120 Meter hohe Steglitzer Kreisel an der Steglitzer Schlossstraße aus dem Jahr 1980, die 125 Meter hohen und 1998 errichten Treptowers, der Bahntower oder der Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz.

Das Park Inn in Berlin neben dem Fernsehturm ist derzeit noch das höchste Gebäude in Deutschland, das als Hotel genutzt wird. Foto: Getty Images____
Das Park Inn in Berlin neben dem Fernsehturm ist derzeit noch das höchste Gebäude in Deutschland, das als Hotel genutzt wird. Foto: Getty Images

Mehr Hochhäuser für Berlin

Trotzdem existiert an der Spree bis heute kein einziges Gebäude, das auch nur annähernd an der 150-Meter-Marke kratzt. Lange Zeit fehlte der Bedarf. Steigende Immobilienpreise und Raummangel in der Innenstadt leiteten einen Wandel ein. Auch in Berlin will man künftig hoch hinaus und das Areal rund um den Alexanderplatz wird zur Dauerbaustelle. Dort entstehen gleich fünf Wolkenkratzer. Berlin’s Capital Tower am Alexa-Einkaufszentrum wird demnächst mit 150 Metern das höchste Gebäude der Hauptstadt. Die Covivo-Zwillingstürme neben dem Hotel Park Inn sollen immerhin 130 Meter erreichen, auch die Signa Holding errichtet dort einen Wolkenkratzer von 134 Metern. Allen genannten Gebäuden wird der Estrel Tower in Neukölln jedoch den Rang ablaufen: Über 45 Etagen und 176 Meter soll der sich in den Himmel strecken. Eröffnet wird im Dezember 2024.

Wolkenkratzerpläne für München – Zwillingstürme auf dem Postpaketareal

Die Münchener Skyline lebt vor allem von den 99 Meter hohen Türmen der Frauenkirche. Mit Wolkenkratzern tut man sich dort schwer, wie der 2004 errichtete O2-Tower in München Moosach zeigte. Dieser ist nach wie vor mit 146 Metern das höchste Haus in der bayerischen Landeshauptstadt. Eigentlich waren damals zwei weitere Wolkenkratzer geplant. Bürgerproteste führten allerdings zu dem Beschluss, künftig nur noch unterhalb der 100-Meter-Marke zu bauen. Erst jetzt gibt es wieder Pläne für ein Vorzeigeprojekt an der Isar: Auf dem Paketpostareal an der Friedenheimer Brücke in Neuhausen werden zwei Zwillingstürme mit jeweils 155 Metern entstehen. Erschlossen werden sie mit außenliegenden und sehr ungewöhnlichen Schrägaufzügen. Auf einem der Türme soll übrigens Münchens höchster Biergarten einziehen.

Der O2-Tower kratzt mit 146 Metern knapp an der Grenze zum Wolkenkratzer und ist derzeit noch das höchste Gebäude Münchens. Foto: Adobe Stock____
Der O2-Tower kratzt mit 146 Metern knapp an der Grenze zum Wolkenkratzer und ist derzeit noch das höchste Gebäude Münchens. Foto: Adobe Stock

So hoch baut Hamburg – das Wolkenkratzer-Projekt Elbtower

Unweit der Elbphilharmonie in der Hamburger Hafencity wächst bereits der von David Chippefield Architects geplante Elbtower in den Himmel. Natürlich wurde auch über die Pläne des 245 Meter hohen Turms gemeckert. Nicht zuletzt wegen der Kosten, die am Ende 250 Millionen Euro höher ausfallen als die zunächst veranschlagten 700 Millionen. Inzwischen sind selbst viele Kritiker von diesem eleganten Gebäude als städtebaulichen Leuchtturm überzeugt. Im bundesweiten Wolkenkratzer-Ranking wird der Büro- und Hotelturm das dritthöchste Gebäude sein – hinter dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt. Aber wer weiß, für wie lange?

Denn in Frankfurt am Main liegen die Pläne für den Millennium Tower wieder auf dem Tisch. Während man zunächst plante, ihn auf stattliche 365 Meter zu türmen, soll nun doch schon bei 288 Metern Schluss sein. Ab einer bestimmten Höhe explodieren die Kosten ohne Mehrwert für die Nutzer. Übrigens steht der Millennium Tower an der Spitze eines weiteren Rankings – er ist der am längsten geplante und immer noch nicht errichtete Wolkenkratzer: Die Jahrtausendwende liegt zwar schon mehr als zwei Jahrzehnte zurück, die Baugrube für den Millennium Tower wurde indes immer noch nicht ausgehoben. Das passiert wohl frühestens 2025.  

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