Covestro-Headquarter: New Work an der B8 Höhe Leverkusen
Abschied vom Einzelbüro, Kommunikation auch nach dem Kantinengang – in der Welt der Angestellten beim Chemiekonzern Covestro verändert sich einiges. Für diese neue Arbeitswelt schaffen die Architekten von Henn in Leverkusen einen Campus, der symbolisch für New Work steht.
Zukunft, Innovation und Kreislaufwirtschaft: Nicht weniger als die Unternehmensgrundsätze soll der neue Campus des Kunststoffherstellers Covestro widerspiegeln. Deshalb versteht sich der Entwurf der Architekten von Henn als Beschleuniger für den Wandel des gesamten Unternehmens.
Neue Covestro-Zentrale symbolisiert den Wandel des Unternehmens
Der neue Campus soll die Forschungs-, Entwicklungs- und Verwaltungsabteilungen von Covestro zu einer einzigen zusammenhängenden Einheit verbinden. Das Ensemble umfasst ein hybrides Büro- und Laborgebäude, ein Technikum/Pilotanlage und den neuen Hauptsitz. Nun ist in einer ersten Bauphase die sechsstöckige Covestro-Zentrale fertiggestellt worden – als kühne Präsenzankündigung des Unternehmens. In späteren Bauphasen sollen das doppel-Z-förmige Hybridgebäude mit Büros und Laboren sowie das Technikum entstehen.
Covestro will sich neu ausrichten
Das Besondere am Campus ist nicht so sehr die kühne und offene Architektur, sondern eher das kommunikativ-gestalterische Konzept dahinter. Leverkusen ist traditioneller Sitz von Covestro, das früher einmal dem Chemiegiganten Bayer gehörte. Das Unternehmen fertigt Kunststoffe, Rohstoffe für Lacke, Kleb- und Dichtstoffe und Chemikalien wie Chlor, Natronlauge oder Wasserstoff. Rund 3.850 Mitarbeitende aus Verwaltung, Forschung und Produktion arbeiten für Covestro in Leverkusen, rund 700 von ihnen sind im Headquarter direkt an der B8 tätig.
Das fertige Gebäude mit rund 42.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche steht nun für das neue Unternehmen: Das vergangene (Corona-)Jahr lief für Covestro nicht gut, deshalb will sich das Unternehmen neu ausrichten. Rund 1700 Stellen sollen weltweit wegfallen, davon rund 900 in Deutschland, berichtet das Manager Magazin.
Architektur spiegelt die Bewegung im Covestro-Headquarter
Nun spielt die neue Firmenzentrale in Leverkusen bei der Neuausrichtung der Arbeitsstrukturen eine wichtige Rolle: Denn fließende Übergänge und freitragende Treppen über alle Geschosse rund um das Atrium vermitteln die Bewegung, die künftig in den administrativen Prozessen stattfinden soll. Außerdem bestimmen Austausch und Kommunikation künftig die Arbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen, die sich früher selten in die Quere kamen.
Denn die Angestellten, die bislang in Einzelbüro arbeiteten, sollen nun in Großraumbüros an rund 700 festen Arbeitsstationen und an temporären oder informellen Arbeitsinseln und Begegnungsstätten arbeiten. Nach Ansicht der Architekten sollen die visuellen und physischen Verbindungen zwischen Räumen, Abteilungen und Menschen – zufällige Begegnungen ermöglichen, die zu unerwarteten und innovativen Lösungen führen. Wir dürfen gespannt sein.
Die Architekten von Henn haben übrigens auch den Gasteig in München saniert.