U-Bahn-Netz in Bangalore wird um fast 150 Kilometer erweitert
Die Straßen der indischen IT-Metropole Bangalore platzen aus allen Nähten. Eine umfangreiche Erweiterung des Metronetzes soll Abhilfe schaffen – dazu leistet Schindler einen wichtigen Beitrag.
Bangalore, die drittgrößte Stadt Indiens und Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka, hat in den letzten Jahren eine starke Veränderung durchgemacht: Ihre Einwohnerzahl ist innerhalb von zwanzig Jahren von 5,5 Millionen auf 11,5 Millionen angestiegen.
Immer mehr Menschen wollen in der Metropole leben und arbeiten, denn sie hat sich zum Zentrum der zivilen und militärischen Luft- und Raumfahrtindustrie Indiens sowie zu einem der wichtigsten IT-Zentren des Landes entwickelt. Das Problem: Die lokale Infrastruktur kann mit dem Bevölkerungswachstum der Stadt nicht mithalten.
Die Straßen in Bangalore sind so voll, dass es auf der Service Road täglich zu lautstarken Staus kommt. Autos, Motorräder und Mopeds drängen sich hektisch aneinander vorbei, denn jede Woche sind hier bis zu zwei Millionen Autofahrer unterwegs, darunter etwa 100.000 IT-Mitarbeiter. Damit die Straßen entlastet werden und die Pendler sicher und stressfrei zur Arbeit kommen, baut Bangalore jetzt sein U-Bahn-Netzwerk aus – mit Unterstützung von Schindler.
Namma Metro bekommt umfassende Erweiterung
Seit 2011 ist die Namma Metro (zu Deutsch: „Unsere Metro“ ) bereits in Betrieb. Seit ihrer Eröffnung wurde sie mehrfach erweitert und umfasst aktuell 73 Kilometer Schienen. Doch das Bahnnetz besteht derzeit nur aus zwei Linien, der violetten und der grünen. Das soll sich jetzt ändern.
Bis 2026 soll das U-Bahn-Netz auf über 170 Kilometer erweitert werden. Dafür werden drei neue Linien geschaffen, die die IT-Zentren mit dem Flughafen und der verkehrsreichen Outer Ring Road verbinden und so die Straßen der Stadt entlasten. Gleichzeitig wird eine bessere Anbindung an wichtige Industrie- und Bildungszentren geschaffen.
Schindler lieferte und installierte 120 Aufzüge in der ersten Phase des Bauprojekts. In der zweiten Phase wurden zudem 140 Fahrtreppen für die neue Yellow Line, sowie 40 Fahrtreppen für die Pink Line installiert, die für den reibungslosen Transport von 370.000 zusätzlichen Passagieren pro Tag sorgen.
Entgegen einer klassischen U-Bahn, die unter der Erde fährt, bewegt sich die Metro in Bangalore fast vollkommen auf Hochbahnstrecken. Rund 90 Prozent des Metro-Verkehrs befindet sich über der Erde – deswegen müssen die Pendler stets zu den U-Bahn-Gleisen hinauf- oder hinuntersteigen. Die Fahrtreppen und Aufzüge von Schindler erfüllen also eine äußerst wichtige Funktion.
Phase 3 offiziell genehmigt
Obwohl der Ausbau noch nicht abgeschlossen ist, sind bereits weitere Neuerungen geplant. Im August 2024 hat die indische Zentralregierung den Phase-3-Ausbau der Metro offiziell genehmigt. Nach der Fertigstellung im Jahr 2029 wird Bangalore über ein 220,20 Kilometer langes aktives U-Bahn-Netz verfügen – und ist damit 147 Kilometer länger als heute.
Zudem hat die Bangalore Metro Rail Corporation Limited (BMRCL) mit Probefahrten auf der drei Kilometer langen Strecke 3C der Green Line zwischen Nagasandra und Madavara begonnen.
Vertrauen in Schindler
A. S. Shankar, Executive Director von Namma Metro wünscht sich, dass die Erweiterung des U-Bahn-Netzwerks einen positiven Beitrag zum Stadtverkehr leistet. „Wir schätzen, dass wir 25 bis 50 Prozent aller Pendler dazu bewegen können, vom Auto auf die U-Bahn“, sagt er. Zudem wird erwartet, dass die Erweiterung der Metro den CO₂-Ausstoß reduziert und zur wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt, indem sie neue Arbeitsplätze schafft und Investitionen in den bislang weniger erschlossenen Stadtteilen fördert.
Für Schindler hat sich Shankar unter anderem aufgrund der räumlichen Nähe zum Werk in Pune entschieden, die eine lokale Produktion erlaubt. Auch die Werte, für die Schindler steht, nämlich Sicherheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, waren für Shankar ein wichtiger Faktor. Die Arbeitsmoral von Schindler verkörpern beispielsweise die Servicetechniker. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz, um sicherzustellen, dass die Aufzüge und Fahrtreppen in Betrieb bleiben sowie alles reibungslos funktioniert – und das mit Stolz. „Ich helfe den Menschen, sich in Bangalore zurechtzufinden. Das gibt mir Sinn und Freude“, sagt Teamleiter Arunkumar Haridas.