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Ausstellung im MARTa: Künstler als Architekten

Was wäre (Bau-)Künstlern doch nur möglich, wenn die Statik nicht ständig dazwischenfunken würde? Dieser Frage widmet sich aktuell eine Ausstellung des MARTa in Herford, Museum des Jahres 2014. Sie zeigt Architekturutopien und visionäre Stadtentwürfe.

Vor wenigen Wochen erst wurde das MARTa im ostwestfälischen Herford von deutschen Kunstkritikern zum Museum des Jahres 2014 gewählt. Im Mai wird es erneuert Grund zum Feiern geben: das zehnjährige Bestehen des Gebäudes mit den spektakulär geschwungenen Formen.

Aktuell ist in dem Bau des US-amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry die Ausstellung "(un)möglich! Künstler als Architekten" zu sehen - und sie passt perfekt in dieses Museum, das selbst wie eine Skulptur anmutet.

Blick in die MARTa Ausstellung____
Blick in die Ausstellung © Marta Herford, Foto: Hans Schröder

Abseits von Bauvorschriften und Fragen der Realisierbarkeit sind hier die Ergebnisse ungezügelter künstlerischer Kreativität und beinahe kindlich-naiver Träume zu sehen: begehbare Raumkonstruktionen, gezeichnete Stadtutopien, kühne Architekturmodelle und Dokumentationen tatsächlich realisierter Bauten.

Der koreanische Künstler Dai Goang Chen etwa schuf eine sechs Meter hohe Skulptur, einen Lichtturm aus assymetrisch gefrästen Styroporplatten, die den Anschein eines Eisbergs erweckt. Das Werk lässt sich betreten, im Inneren offenbart sich ein höhlenartiger Raum mit Lichtspielen und akustischen Phänomenen.

Grafik von Marta Herford____
Vito Acconci / Acconci Studio: NEW WORLD TRADE CENTER © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Vom in New York lebenden Architekten und Installationskünstler Vito Hannibal Acconci ist ein Entwurf fürs New World Trade Center zu sehen, der mehr an einen löchrigen Schweizer Käse erinnert als an ein tatsächlich nutzbares Hochhaus.

Zu den ältesten der präsentierten Utopien gehört ein Aquarell des aus Böhmen stammenden Malers und Grafikers Wenzel Hablik aus dem Jahr 1919, das ein futuristisches Ausstellungsgebäude zeigt, mit versetzt aufeinander gestapelten Ebenen.

Skizze eines "unmöglichen" Turms
Wenzel Hablik: Ausstellungsgebäude © Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe

Viele andere Exponate wurden eigens für die Ausstellung geschaffen. Anhand von Zeichnungen, Modellen und computergenerierten Fotos werden die uns bekannten Raumkonzepte hinterfragt. Die Ausstellung "(un)möglich! Künstler als Architekten" ist noch bis zum 31. Mai immer dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu besuchen, im Museum MARTa in Herford. Mehr Informationen unter www.museum-marta.de.

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