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Dynamisches Foto eines Hochgeschwindigkeitszugs bei Dämmerung, verschwommen durch die Bewegung, mit Gleisen im Vordergrund
Züge spielen eine Schlüsselrolle bei der Mobilitätswende. Um dem Flugzeug den Rang abzulaufen, müssen sie nicht nur Zuverlässigkeit und Komfort bieten, sondern auch hohe Reisegeschwindigkeiten. Foto: Adobe Stock

Bis die Schienen glühen: Die schnellsten Züge der Welt

Zugfahren ist umweltschonend, komfortabel - und verdammt schnell: Dank moderner Ingenieurskunst erreichen Bahnen heute unglaubliche Geschwindigkeiten. Das sind die schnellsten Züge der Welt.

Immer mehr Menschen geben der Bahn den Vorzug vor dem Flugzeug. Gut so. Bahnreisen sind nicht nur umweltschonender, sondern auch komfortabler. So schmiegen sich die Fahrgäste in geräumige Polster, blättern in einem Buch oder finden zur inneren Ruhe, wenn beim Blick aus dem Fenster die Landschaft vorbeizieht. Dass Bahnreisen heute viel schneller ans Ziel führen, als manche glauben, liegt an den leidenschaftlichen Ingenieuren auf der ganzen Welt, die schon lange vor der „Flugscham“ Pläne für die schnellsten Züge der Welt ausgetüftelt haben.

Der schnellste Zug der Welt: Shinkansen L0

Ihren derzeitigen Höhepunkt fanden diese Entwicklungen im Shinkansen L0. Dieser ist mit seinen 15 Meter langen Schnabel sicher keine Schönheit. Aber er brachte es bei seiner Testfahrt 2015 auf stattliche 603 Kilometer pro Stunde und wurde damit der schnellste Zug der Welt. Die ersten Kilometer absolviert der Shinkansen auf Gummirädern. Erst wenn die Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometer erreicht ist, hebt Magnetkraft den Zug an und lässt ihn ohne Reibung laufen. Die rund 1.000 Kilometer lange Strecke zwischen Peking und Shanghai könnte damit innerhalb von zweieinhalb Stunden zurückgelegt werden. Wer will da noch fliegen?

Japanischer Magnetzug auf Teststrecke mit aerodynamischem, weiß-blauem Design, bekannt für revolutionäre Magnettechnologie____
Die 15 Meter lange Nase des Shinkansen LO sorgt für möglichst geringen Luftwiderstand. Das ist vor allem in Japans vielen engen Tunneln von Vorteil. Foto: Saruno Hirobano/Wikipedia

Nur fehlt es für seinen Einsatz noch an der nötigen Infrastruktur. Erst 2027 wird der aerodynamische Schweber die 286 Kilometer lange Strecke zwischen Tokio und Nagoya in 40 Minuten bezwingen. Bis dahin dauert die Fahrt noch anderthalb Stunden.

Auf dem Weg hin zum schnellsten Zug der Welt hat auch Deutschland eine wichige Rolle gespielt. Besonders in den 1980er-Jahren lieferten sich deutsche und französiche Ingenieure ein Wettrennen auf dem Weg hin zum schnellsten Zug der Welt.

Schnellster Zug Deutschlands: Inter City Experimental ICE/V – Wettfahrt mit Frankreich

Er war die Mutter der deutschen Hochgeschwindigkeitszüge und Vorbild für den Inter City Express (ICE), den wir heute kennen. 1982 erteilte die Deutsche Bahn den Auftrag für ein Versuchsfahrzeug, den Inter City Experimental oder ICE/V. Das „V“ steht übrigens für „Versuch“. Als der Experimental 1985 seine erste Fahrt von Bielefeld nach Hamm absolvierte, kam er auf 317 Kilometer die Stunde und war damit so schnell wie kein deutscher Zug zuvor. Vom Schienenweltrekord, den bereits 1981 der französische „Train à Grande Vitesse“ (TGV) mit 380,4 Stundenkilometern aufgestellt hatte, war der Experimental Meilen entfernt. Diesen knackte er erst am 1. Mai 1988, als er die Strecke von Hannover nach Würzburg mit 406 Stundenkilometern zurücklegte. Damit ist er noch heute der schnellste Zug, der je durch Deutschland rollte.

Deutscher Intercity-Express (ICE) mit charakteristischem weißen Design, unterwegs auf Schienen zwischen Bäumen____
Auch ohne modernes, aerodynamisches Design war der Inter City Experimental der schnellste Zug, der je durch Deutschland fuhr. Foto: Marc Voß/Wikipedia

Die Freude über den Titel „schnellstes Schienenfahrzeug aller Zeiten“ hielt jedoch nicht lange an: Schon sieben Monate später legte der französische TGV nach: Er überholte den deutschen Experimental um zwei Stundenkilometer und brachte es auf 408 Kilometer die Stunde.

Der heutige Inter City Express (ICE) tuckert übrigens mit einer reduzierten Geschwindigkeit von maximal 265 Kilometern pro Stunde über die Gleise – aus Energiespargründen.

Der schnellste Zug der Welt auf Rädern: TGV  V150

Nach seinem ersten Weltrekord im Jahr 1980, kam der „silberne Blitz“ auf einer Testfahrt im Jahr 1990 auf eine Geschwindigkeit von 515 km/h. Heute ist der TGV V150 das schnellste Rad-Schienen-Fahrzeug der Welt. Das „V“ im TGV steht nicht umsonst für Vitesse, Geschwindigkeit, die Zahl 150 für die zurückgelegten Meter pro Sekunde, die zunächst angepeilt gewesen sind.

Der 234 Tonnen schwere Zug hat nicht nur größere Räder als der herkömmliche TGV. Zudem findet der Antrieb nicht mehr nur im Triebfahrzeug statt, sondern verteilt sich auf alle Wagen und sorgt damit für mehr Beschleunigung. Am 3. April 2007 raste er schließlich mit satten 25.000 Pferdestärken zwischen Strasburg und Paris und fuhr einen Rekord von 574,8 Kilometern pro Stunde. Diese Geschwindigkeit erreichen sonst nur Magnetschwebebahnen.

TGV-Hochgeschwindigkeitszug mit kunstvollem Design auf einer Strecke, bekannt für schnelle Verbindungen in Europa____
Silberner Blitz: Der TGV V150. Foto: Picture Alliance

Im Alltagsgeschäft fährt der Hochgeschwindigkeitszug nur auf 320 Kilometer in der Stunde. Die reichen völlig aus, um die 765 Kilometer zwischen Paris und der Hafenstadt Marseille in drei Stunden und elf Minuten zurückzulegen. Über mehr als 2.700 Kilometer Strecke rollt der TGV heute. Innerfranzösische Flugstrecken machte er immer mehr obsolet.

Neuer Geschwindigkeitsrekord für konventionelle Züge: CR450

Mit dem CR450 setzt China erneut neue Maßstäbe, was das schnelle Reisen auf Schienen betrifft. Der Hochgeschwindigkeitszug des staatlichen Eisenbahnunternehmens China Railway (CR) hat bei einer Testfahrt 453 km/h erreicht und soll Passagiere mit bis zu 400 km/h durch das Land transportieren. Mit dieser Reisegeschwindigkeit übertrifft er sogar den „Harmony-Express“.

Hochgeschwindigkeitszug mit futuristischem Design auf Schienen vor einem modernen Bahngelände____
Der Betriebswiderstand wurde beim CR450 im Vergleich zu bisherigen Modellen um 22 Prozent reduziert – das ermöglicht die höhere Fahrtgeschwindigkeit. Foto: picture alliance / Xinhua News Agency | Ju Huanzong

Das hohe Reisetempo konnte durch eine Verbesserung der Aerodynamik erzielt werden. Der Luftwiderstand und das Gewicht des Zuges sind gering – genauso wie der Lärm, den er produziert. Noch im Jahr 2025 soll der neue Superzug in den Regelbetrieb gehen.

Deutsche Magnetschwebebahn? Der Transrapid fährt in China

Auch in Deutschland hätte noch der ein oder andere Rekord gebrochen werden können – und zwar mit dem Transrapid. Schnell war diese Magnetschwebebahn, und leise. Ein Wunder deutscher Ingenieurskunst – eigentlich. Allerdings hielt man den Transrapid hierzulande schon seit der Jahrtausendwende für wirtschaftlich ungünstig. Tatsächlich wären die Kosten für den Bau der Trassen gigantisch gewesen. Als bei dem großen Zugunglück 2006 auf der Versuchsstrecke im Emsland 23 Menschen starben, bedeutet das das Ende für den Transrapid. Als der Bund 2011 seine Förderung einstellte, hatte das Projekt bereits 1,4 Milliarden Euro verschlungen.

Moderner Magnetzug in Shanghai, der auf einer erhöhten Schiene fährt____
Technologie aus Deutschland: Der Transrapid wird in Shanghai auch Maglev Train genannt. Foto: Adobe Stock

In China ist der Maglev (Magnetic Levitation), wie er dort heißt, seit 2004 in Betrieb. Er verbindet die Innenstadt Shanghais mit dem 30,5 Kilometer entfernten Flughafen Pudong in weniger als acht Minuten. Auf stattliche 430 Stundenkilometer kommt der führerlose Magnetschwebezug – allerdings nur in einem kleinen Zeitfenster jeweils morgens und nachmittags. Schon nach einer Minute wird die Geschwindigkeit wieder gedrosselt, zu kurz ist die Strecke. Die meisten Fahrten absolviert er mit einer Höchstgeschwindigkeit von „nur“ 300 Stundenkilometern. Rentabel arbeitet der Zug dort übrigens auch nicht. Eine Erwähnung im Rahmen der schnellsten Züge der Welt ist ihm aber allemal sicher.

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