"Der kurze Schachtkopf macht vieles möglich"
Sie stören nicht nur das Auge. Sie sind auch der Dachnutzung im Weg, sei es bei der aktuell viel diskutierten Aufstockung von Wohngebäuden, sei es bei der Begrünung oder der Installation von Solaranlagen. Die Rede ist von Dachaufbauten, wie sie etwa für die Schachtköpfe bei Aufzügen benötigt werden. Jetzt hat Schindler eine Aufzugslösung auf den Markt gebracht, die einen kurzen Schachtkopf mit 2,42 m bietet und bereits die Aufzugsnormen EN 81-20/50 erfüllt.
Aber kommt es bei Schachtköpfen überhaupt auf einen paar Zentimeter mehr oder weniger an? Das wollten wir von Mario Kurtz, Vertriebsingenieur für Neuanlagen bei Schindler, wissen.
Herr Kurtz, was hat der kurze Schachtkopf mit 2,42 m für Vorteile?
Den Bauherren ist es zwar meistens egal, ob der Schachtkopf 2,50 m oder 2,42 m ist, aber für Architekten und Planer kann das einen entscheidenden Unterschied machen. Der Architekt ist bestrebt innerhalb der thermischen Hülle eines Gebäudes zu bleiben. Er möchte nur ungern das Dach durchbrechen.
Warum ist das so?
Weil Sie jedes Mal, wenn Sie das Dach durchbrechen, neue Schnittstellen schaffen, die dann wieder abgedichtet und gedämmt werden müssen. Das ist immer Bastelei. Daher sind alle bestrebt, die Hülle intakt zu lassen und sauber durchzudämmen. Das können Sie mit dem kurzen Schachtkopf erreichen.
Bei Deckenhöhen von 3,50 Meter brauche ich mir über so etwas aber keine Gedanken zu machen?
Das stimmt, aber das ist vor allem im Segment der Geschäftshäuser der Fall. Im Wohnungsbau haben Sie häufig Deckenhöhen von 2,30 m, im Komfortbereich 2,40 m. Da kann der Unterschied zwischen einem Schachtkopf von 2,50 m oder 2,42 m entscheidend sein.
Warum kann man die Decke nicht im obersten Geschoss einfach höher machen?
Da schieben die Bebauungspläne oft einen Riegel vor. Wenn bestimmte Gebäudehöhen nicht überschritten werden dürfen, können Sie auch nicht höher bauen.
Wie viele Gebäude betrifft das denn überhaupt? Die meisten kommen mit einem Schachtkopf von 2,90 m gut zurecht. Der alte Standard von 3,40 m stirbt dagegen aus. Es gibt aber auch Gebäude, da haben sie noch weniger Luft nach oben. Eines meiner aktuellen Projekte ist ein Schloss, das umgenutzt werden soll. Dort setzen uns denkmalgeschützte Dachkonstruktionen einen so engen Rahmen, dass wir nur den kurzen Schachtkopf von 2,42 m einsetzen können.
Welche Fälle können Sie sich noch vorstellen, in denen der kurze Schachtkopf einen entscheidenden Vorteil bietet?
Insbesondere bei Bestandsgebäuden sehe ich einen großen Vorteil. In Karlsruhe haben wir beispielsweise sehr viel Altbau. Dort möchte man bei Umbauten und Nachrüstungen sehr wenig in die Statik eingreifen. Der kurze Schachtkopf macht das in vielen Fällen möglich. *Mehr Informationen zum Schindler 3300 mit kurzem Schachtkopf finden Sie unter Schindler3300.de.*