Frag' den Liftboy: Vater Fahrstuhl?
Wie heißt es doch? Es gibt keine dummen Fragen. Rund um den Aufzug liefert das Internet jedoch jede Menge Rätsel, die sich nur mit ausreichend Erfahrung und Menschenkenntnis beantworten lassen. Unser Liftboy kennt die Abgründe der menschlichen Seele und klärt an dieser Stelle Fragen, an denen andere Ratgeber verzweifeln … In dieser Folge: Warum heißt der Paternoster eigentlich so?
Liftboy: Guten Tag, der Herr!
mischaleck: Moin!
Liftboy: Welche Etage?
mischaleck: Folgen Sie dem silbernen Fahrstuhl da vorn!
Liftboy: Wie meinen?
mischaleck: Haha, das wollte ich schon immer mal sagen. Aber: geht ja gar nicht, das hier ist ja kein... ähm, Prater...toaster?
Liftboy: Paternoster!
mischaleck: Pater...nos, …pater...noster? Aha. Heißt das eigentlich was? Klingt total seltsam. Als hätte sich das einfach nur jemand ausgedacht. Siebte, bitte.
Liftboy: Nun ja, seltsam klingt es für Sie vielleicht, weil es Latein ist. Und tatsächlich hat sich das auch jemand einmal ausgedacht. Allerdings nicht einfach nur so. Es hat etwas zu bedeuten.
mischaleck: Dann mal raus damit!
Frag' den Liftboy: na wie denn nun?
Liftboy: Es handelt sich dabei um ein sprachliches Bild, das auf die spezielle Konstruktionsweise dieses Aufzugstyps abzielt. Weil die Fahrgastkabinen im Aufzugschacht hintereinander aufgereiht sind wie Perlen an einer Kette, erinnerten sie denjenigen, der den Namen erfand, an das Pater noster, das lateinische Vater unser.
mischaleck: Häh? Das ist doch so ein Gebet oder sowas. Das verstehe ich nicht.
Liftboy: Mein Fehler. Es geht nicht um das Gebet selbst, sondern um den Rosenkranz, den man dazu benutzt. Der hieß früher auch Paternosterschnur …
mischaleck: Ach, jetzt verstehe ich! Clever!
Liftboy: Kann man so sagen. Allerdings gefällt mir die Erklärung besser, dass die Fahrgäste um ihre Sicherheit fürchten und deshalb vor dem Einstieg ein Stoßgebet zum Himmel schicken.
mischaleck: Ja wie jetzt, was ist denn nun richtig?
Liftboy: Ersteres. Die andere Erklärung habe ich mir nur ausgedacht. Denn schließlich ist diese Technik ja ein Angriff auf meinen Berufstand. Auch wenn wir inzwischen beide, nun ja, [zum alten Eisen gehören](/tod-des-paternosters).
Pling!
mischaleck: Kopf hoch, mir hat's gefallen! Und bis bald!
Liftboy: Auf Wiedersehen, der Herr!