Ikea in Kopenhagen: Nachhaltige Wege durch die Stadt
Die dänische Hauptstadt Kopenhagen hat sich schon immer ehrgeizige Ziele gesetzt: Zum Beispiel die Klimaneutralität bis 2025. Dazu tragen Ideen wie der neue Ikea City Store bei. Es geht um die nachhaltige Verwandlung von öffentlichem Stadtraum.
Seit geraumer Zeit schon zieht es das schwedische Möbelhaus mit City- und Planungs-Stores in die Innenstädte. Dort sitzen zahlungskräftige Kunden ohne Autos. Die suchen exklusivere und individuellere Möbel als das Billy-Regal und den monströsen Pax-Schrank. In Kopenhagen haben die Schweden nun vorgestellt, was ihnen als Möbelhaus der Zukunft vorschwebt: Aus dem ehemals funktionalen Blechkasten in der Vorstadt wird der schicke City Concept Store. Inklusive Dachgarten, Restaurants, Fahrradläden.
Ein Ikea-Shop mitten in der Stadt
Das Einrichtungshaus soll in der Nähe des Hauptbahnhofs entstehen, mitten in einem sehr belebten Stadtviertel mit wenigen Grünflächen. „IKEA Kopenhagen wird eine völlig neue Erfahrung für die Kopenhagener sein. Es ist viel mehr als nur ein Einrichtungshaus. Sie werden Inspiration und Liefermöglichkeiten bis an die Haustür finden“, verspricht Jette Jørgensen von der Ingka Group, die IKEA betreibt.
Hinter dem architektonischen Konzept steht die Architektin Dorte Mandrup mit ihrem Architekturbüro in Kopenhagen. Sie hat das Design des neuen Möbelhauses als Gegenentwurf zum klassischen blau-gelben Geschäft entwickelt. Die weiße, organische und wellenförmige Fassade ist mit Grünpflanzen bedeckt und wirkt fast wie ein Stoffvorhang. Parkplätze für Hunderte von Fahrrädern, IKEA Cargo-Bikes für die Kunden und ein einfacher Zugang für Fußgänger sind Teil des Konzepts.
Dachpark für den Plausch unter Anwohner und Kunden
Highlight des Möbelhauses ist ein Park auf dem Dach: Statt wie sonst im Restaurant zu schnöden Köttbullar-Bällchen können sich Besucher nur 20 Meter über der belebten Straße zum Essen treffen. „Mit dem Dachpark wollen wir der lokalen Gemeinschaft eine grüne Lounge zurückgeben und sowohl intime Ruheplätze als auch Gelegenheiten für spontane Treffen schaffen“, sagt Dorte Mandrup.
Der 150 Meter lange Dachgarten soll zudem Teil einer neuen Route für Fußgänger aus dem Süden Kopenhagens in die Innenstadt werden. Auf ihrem Weg genießen die Spaziergänger nicht nur viele verschiedene Pflanzen und Sträucher, sondern auch eine unvergleichliche Aussicht auf Kopenhagen.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität
Ikea folgt damit nicht nur den Kunden, sondern auch dem Trend, in der Stadt öffentlichen und bepflanzten Raum zu schaffen – beispielsweise durch begehbare Dachflächen. In Kopenhagen gelingt das auch mit Copenhill: An dieser Stelle haben wir die neue Müllverbrennungsanlage der dänischen Hauptstadt vorgestellt, deren Dach auch als Skipiste taugt. Mit solchen Ideen könnte es Kopenhagen gelinden, schon in vier Jahren die erste klimaneutrale Stadt der Welt sein.