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Die „Dutch Mountains“ sollen in den kommenden Jahren im niederländischen Eindhoven erbaut werden – und mit Höhenmaßen von 130 und 100 Metern einen neuen Maßstab in Sachen Holzhochhausbau setzen. Foto: Studio Marco Vermeulen
Die „Dutch Mountains“ sollen in den kommenden Jahren im niederländischen Eindhoven erbaut werden – und mit Höhenmaßen von 130 und 100 Metern einen neuen Maßstab in Sachen Holzhochhausbau setzen. Foto: Studio Marco Vermeulen

Warum immer mehr Holzhochhäuser gebaut werden – und wo

Überall auf der Welt entstehen imposante Wohn- und Bürokomplexe, die vorrangig mit Holz gebaut werden. Doch sie haben auch Nachteile.

Moderne Holzwerkstoffe und innovative Bautechnik haben dazu beigetragen, dass beim Hochhausbau weniger Stahl und Beton Verwendung finden, als je zuvor. Zahlreiche Holzhochhausprojekte weltweit markieren den Trend, den diese Entwicklung gesetzt hat. Gerade für dicht bebaute Städte bieten sich Holzhochhäuser an, um zusätzlichen Wohn- und Arbeitsraum in der Höhe zu schaffen.

Warum werden immer mehr Holzhochhäuser gebaut?

Die Gründe dafür, mit Holz hoch zu bauen, liegen auf der Hand:

  1. Holz ist leichter als beispielsweise Stahl und bietet eine gleiche Tragfähigkeit.

  2. Zudem erreicht es eine hohe Wärmedämmung.

  3. Mit Beton haben moderne Holzmaterialien gemein, dass sie dieselbe Druckfestigkeit besitzen.

  4. Und grünes Baumaterial hat es natürlich eine positive Ökobilanz. Beim Bauen mit Hölzern können Projekte CO2-neutral realisiert werden.

Hochhäuser aus Holz: Die Nachteile

Den großen Nachteil, den der Hausbau mit Holz mit sich bringt, ist die penible Planung. Denn anders als beim Bauen mit Beton können keine nachträglichen Bohrungen und Korrekturen innerhalb der Bauphase mehr vorgenommen werden, da das Verspachteln bei Holz nicht mehr möglich ist. Das heißt, dass die Pläne der Architekten erst abgenommen werden können, wenn tatsächlich ein komplett schlüsselfertiges Gebäude auf dem Papier entstanden ist.

Aktuell noch gewichtiger ist allerdings der in jüngerer Vergangenheit gravierend gestiegene Preisfür Baumaterialien. Insbesondere am Holzmarkt haben die Preise stark angezogen.

Holz-Hybrid-Hochhaus setzen sich durch

Den Preisen zum Trotz erleben in den vergangenen Jahren Bauteile aus Brettschichtholz und Sperrholz einen spürbaren Boom. Gerade im Bereich von Hybridkonstruktionen (Stahlkerne in Verbindung mit Holz-Beton-Verbundstoffen) kommen Hölzer zum Einsatz, die zuvor weniger Beachtung in der Architektur fanden. Echte Pionierarbeiten sind daher die Holzhochhäuser, die in der ersten Generation in Kanada oder in Norwegen entstanden sind.

In Deutschland wurde die Idee, mit Holz in die Höhe zu bauen im Sommer 2011 erstmals aufgegriffen. Die Architekten von Huber & Sohn entwarfen einen mehrgeschossigen Bau, der im oberbayrischen Aibling realisiert werden konnte. Der erste Achtgeschosser in Holzbauweise war lange Zeit mit seinen 25 Metern Höhe der höchste in Deutschland.

Längst ziehen nationaler und internationale Markt gleichauf. So sind weltweit zahlreiche neue Bauprojekte geplant. Von ihren angedachten Höhenmaßen sollen sie die bisher entstandenen Holzhochhäuser sogar überragen

Die drei höchsten Holzhochhäuser der Welt

Mjøstårnet – das aktuell höchste Holzhochhaus der Welt

Mit 85,4 m Höhe ist es offiziell das höchste Holzgebäude der Welt. Mjøstårnet bedeutet übersetzt „der Turm des Sees Mjøsa“. Foto: Mjøstårnet
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Mit 85,4 m Höhe ist es offiziell das höchste Holzgebäude der Welt. Mjøstårnet bedeutet übersetzt „der Turm des Sees Mjøsa“. Foto: Mjøstårnet

Das aktuell höchste Holzhochhaus weltweit steht im norwegischen Brumunddal. Am Ufer des Mjøsa wurde in gerade einmal zwei Jahren das knapp 85,5 Meter hohe Mjøstårnet errichtet. Auf seinen 18 Geschossen vereint das Haus neben Hotelzimmern und 33 Wohnungen auch Büros, ein Restaurant und einen Veranstaltungssaal. Für den Entwurf zeichnete das Planungsbüro von Voll Arkitekter verantwortlich.

Hoho Wien – das weltweit zweithöchste Holzhochhaus

  • 84 Meter misst das HoHo Wien – das zweithöchste Holzhaus der Welt. Foto: cetus Baudevelopment u kito at
    84 Meter misst das HoHo Wien – das zweithöchste Holzhaus der Welt. Foto: cetus Baudevelopment u kito at
  • Beim Hoho Wien wurde nicht nur Außen mit Holz gebaut – auch die Innenräume wurden mit dem Baustoff errichtet. Foto: cetus Baudevelopment u kito at
    Beim Hoho Wien wurde nicht nur Außen mit Holz gebaut – auch die Innenräume wurden mit dem Baustoff errichtet. Foto: cetus Baudevelopment u kito at
  • Foto: cetus Baudevelopment u kito at
    Foto: cetus Baudevelopment u kito at

Die Nummer 2 in der Holzhochhaus-Weltrangliste nimmt das HoHo Wien ein, das 2020 im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt seiner Bestimmung übergeben wurde. Verteilt auf 84 Metern Höhe finden sich hier 24 Geschosse. Die teilen sich ein Hotel, ein FitnessstudioRestaurants und Apartments. Der Baustoff Holz durchzieht auch die Innenräume und Decken des Hochhauses. Entworfen hat es das Architekturbüro Rüdiger Lainer + Partner.

Sara Kulturhus in Schweden – 20 Geschosse in Modulbauweise 

76 Meter hoch, 20 Geschosse: Das Hochhaus "Sara Kulturhaus" in Skellefteå ist Schwedens Vorzeige-Holzgigant. Foto: Sara Kulturhus____
76 Meter hoch, 20 Geschosse: Das Hochhaus "Sara Kulturhaus" in Skellefteå ist Schwedens Vorzeige-Holzgigant. Foto: Sara Kulturhus

Das Hochhaus „Sara Kulturhaus“ im schwedischen Skellefteå ragt 76 Meter in die Höhe und umfasst 20 Geschosse. Geplant wurde es vom Büro White Arkitekter. Das Kultur- und Hotelhochhauch verdankt seinen Namen der Schriftstellerin Sara Lidmann und wurde in Modulbauweise umgesetzt.

Diese Holzhochhaus-Projekte sind in Planung

Im Moment befinden sich international noch weitere Holzhochhaus-Projekte in Planung und im Bau.

„Canada’s Earth Tower“ soll 120 Meter hoch werden

  • Wände, Decken und Stützen: „Canada’s Earth Tower“ ist eines der weltweit bekanntesten Holzhochhäuser. Foto: Perkins and Will
    Wände, Decken und Stützen: „Canada’s Earth Tower“ ist eines der weltweit bekanntesten Holzhochhäuser. Foto: Perkins and Will
  • Foto: Perkins and Will
    Foto: Perkins and Will

Eines der höchsten Hybridhäuser aus Holz und Beton entsteht derzeit im kanadischen Vancouver. Bereits 2019 haben hatten die Chicagoer Architekten von Perkins and Will „Canada’s Earth Tower“vorgestellt. Dessen Turm soll an die 120 Meter hoch werden. Auf fast 32.000 Quadratmetern sollen bis zu 40 Etagen mit Büros, Geschäftsräumen, Gastronomie und Wohnungen umgesetzt werden. Das Fundament des Baus besteht gänzlich aus Beton, für Wände, Decken und Stützen wird Holz verbaut.

Das Architekturbüro Perkins and Will ist bereits erfahren im Planen von Holzhochhäusern. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Thornton Tomasetti und der Universität Cambridge wurde nach den Plänen der Architekten mittlerweile auch der 2016 entworfene „River Beech Tower“Der Holzturm in Chicago umfasst 80 Etagen.

  • Auch der Holzturm „River Beech Tower“ in Chicago stammt von Perkins and Will. Foto: Perkins and Will
    Auch der Holzturm „River Beech Tower“ in Chicago stammt von Perkins and Will. Foto: Perkins and Will
  • Foto: Perkins and Will
    Foto: Perkins and Will

Doppel-Turmbau „Dutch Mountains“ soll neuen Maßstab im Holzhochbau setzen

Die „Dutch Mountains“ sind nicht zuletzt wegen ihrer architektonischen Form ein echter Hingucker. Foto: Studio Marco Vermeulen
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Die „Dutch Mountains“ sind nicht zuletzt wegen ihrer architektonischen Form ein echter Hingucker. Foto: Studio Marco Vermeulen

Ein Griff zu den Sternen plant ebenso das Architekturbüro Studio Marco Vermeulen aus Rotterdam. Im niederländischen Eindhoven sollen unter der Führung der Architekten die „Dutch Mountains“in den kommenden Jahren realisiert werden. Dabei handelt es sich um einen Doppel-Turmbau, der Hotels, Büros, ein Geschäftszentrum und Einrichtungen für Wellness und Catering beherbergen wird. Mit Höhenmaßen von 130 und 100 Metern wollen die Entwickler der Immobilie einen neuen Maßstab in Sachen Holzhochhausbau setzen.

Auch in Deutschland entstehen neue Holzhochhäuser

Wer nach Superlativen im Skyscrapper-Bereich sucht, muss zukünftig nicht unbedingt die Welt bereisen, denn auch in Deutschland entstehen gegenwärtig architektonische Leckerbissen aus Holz. Das wohl prominenteste Beispiel darunter ist sicherlich das „Roots“-Hochhausdas bis 2023 in der Hamburger HafenCity gebaut wird73 Meter hoch wird gebaut, 16 von 20 Geschossen des Riesen entstehen in Holzbauweise.

2023 soll das „Roots“-Hochhaus in der Hamburger HafenCity fertig sein. Foto: Garbe Immobilien-Projekte, Strömer Murphy and Partners / alt/shift
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2023 soll das „Roots“-Hochhaus in der Hamburger HafenCity fertig sein. Foto: Garbe Immobilien-Projekte, Strömer Murphy and Partners / alt/shift

Nicht nur eines, sondern gleich eine ganze Reihe von Gebäuden, die in Holzbauweise ausgeführt werden, sind für den Münchner Stadtteil Riem geplant. Nach Plänen der Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Andrea Gebhard bilden mehrere Häuser mit Höhen von jeweils zwischen 45 und 60 künftig einen Boulevard des Viertels.

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