Fünf Tipps zum Tag des offenen Denkmals
Für Liebhaber vertikaler Mobilität gibt es tolle Möglichkeiten, längst etablierte Ikonen des Hochbaus zu besichtigen. Am Tag des offenen Denkmals zum Beispiel. Der findet dieses Jahr am 9. September 2018 statt. Dann öffnen rund 7500 Denkmäler in mehr als 2700 Kommunen ihre Pforten.
Am Tag des offnen Denkmals sind bundesweit einige spannende Denkmäler zu besichtigen. Darunter sind einige, die ansonsten der Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Fünf Beispiele für herausragende Hochbauten stellen wir heute vor. Aber Achtung: Bei vielen Denkmälern muss man sich rechtzeitig anmelden. Infos und Anmeldekontakte finden sich auf der Website der Veranstalter.
Mannesmannhochhaus in Düsseldorf
Der erste Tipp führt nach Düsseldorf. Paul Schneider von Esleben realisierte dort 1954 ein elegante Hochhaus für die Mannesmann AG. Gediegene Bescheidenheit der 50er-Jahre strahlt der Bau aus, der mit seiner Schmalseite Richtung Ufer weist. Das Hochhaus war ein Experiment in der damaligen Zeit. Nach US-amerikanischem Vorbild entwarf der Architekt ein Stahlskelett um einen Betonkern herum.
Sowohl die Bauweise, als auch die verwendeten Materialien waren in Deutschland neu. Das Mannesmannhochhaus gilt architekturhistorisch als eines der wichtigsten Hochhäuser im Nachkriegs-Deutschland. Heute ist es Sitz des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
Historischer Bücherturm in Hannover
Der Historische Bücherturm in Hannover beherbergt die erste Turmbibliothek Deutschlands. Die Unterbringung von Büchern in einem Turmmagazin war zur damaligen Zeit eine Besonderheit und genauso neu wie die gesamte Turmkonstruktion. Das zehngeschossige Gebäude wurde von 1929 bis 1931 als Stahlskelettbau mit Eisenbetondecken errichtet.
Dank der vorgeblendeten roten Klinkerfassade gilt der Magazinturm als wichtiger Repräsentant der "roten Backstein-Moderne" in Hannover. Stilistisch gehört es zur expressionistischen Architektur. In den 90er-Jahren wurde der Bücherturm grundlegend saniert.
RBB-Fernsehzentrum in Berlin
Das RBB-Fernsehzentrum steht dort, wo vor 90 Jahren das Fernsehen entwickelt wurde. Die komplexe Anlage wurde von 1965 bis 1970 nach Plänen von Robert Tepez errichtet. Sie besteht aus dem Hochhaus am Theodor-Heuss-Platz und dem Flachbau mit drei würfelförmigen Produktionsstudios, dem technischen Zentrum sowie dem Aktualitätenstudio. Als weithin sichtbarer Orientierungspunkt gehören diese Gebäude in ihrer knappen, funktionalen Gestaltung zu den herausragenden Bauten der 60er-Jahre in Berlin.
Radisson Blu Hotel in Hamburg
Die Architekten Jost Schramm und Gerd Pempelfort entwarfen dieses Hotelhochhaus in Hamburg. Von 1969 bis 1973 wurde es, zeitgleich mit dem CCH, dem ersten Kongresszentrum Deutschlands, errichtet. Das 27-geschossige Hochhaus besteht aus sieben gegeneinander verschobenen Segmenten. 2009 wurde das das höchste Denkmal der Hansestadt umfangreich renoviert. Das darin untergebrachte Hotel bietet seinen Gästen 556 Zimmer und Suiten, mehrere Veranstaltungsbereiche und eine exklusive Dachterrasse.
Das Corbusier Haus in Berlin
Zum Schluss noch einmal Berlin: Für die Internationale Bauausstellung 1957 schuf der Architekt Le Corbusier (eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris) von 1956 bis 1958 die Unité d'habitation Typ Berlin. Das Hochhaus sollte das Wohnen der Zukunft zeigen. Auf 17 Geschossen beherbergt das Gebäude 530 Wohnungen in unterschiedlichen Größen. Ähnliche Typen finden sich in den französischen Städten Marseille und Nantes.