Michael Schumacher übers Bauen in die Höhe
Michael Schumacher ist Geschäftsführer des Architekturbüros schneider+schumacher mit Sitz in Frankfurt am Main. Er erwartet von einem Aufzug eine hohe Kabine und den Ausblick nach draußen und schwärmt für drei sehr unterschiedliche Hochhäuser.
Schumacher, Jahrgang 1957, ist gemeinsam mit Till Schneider Inhaber und Geschäftsführer von schneider+schumacher. 1988 gegründet, wurde das Büro mit der roten Info-Box in Berlin bekannt. Seit 2008 besteht das Büro aus verschiedenen Gesellschaften zu den Themen Architektur, Städtebau, Bau- und Projektmanagement, Design sowie Kinetik und Parametrik mit Büros in Österreich und China.
Nach seinem Studium der Architektur an der Universität Kaiserslautern und einem Postgraduiertenstudium in der Klasse von Peter Cook(Architekt) an der Städelschule in Frankfurt am Main arbeitete Michael Schumacher als freier Mitarbeit bei Sir Norman Foster in London.
Von 1999 bis 2000 war er als Gastprofessor an der Städelschule tätig, seit 2007 hat er eine Professur für Entwerfen und Konstruieren an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover inne. Von 2004 bis 2009 war Schumacher Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA Hessen). Er ist Mitglied im AIV, dem Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin.
Auswahl der Projekte:
Kreishaus Dieburg, 2015
Wohnhausanlage Podhagskygasse, Wien 2014
Autobahnkirche Siegerland, Wilnsdorf 2013
Erweiterung des Städel Museum, Frankfurt am Main 2012
(Quelle: schneider-schumacher.de)
3 Fragen
Worin besteht die Herausforderung beim Bauen in die Höhe?
Alles wird aufwendiger: der Transport der Menschen und Güter in die Höhe. Treppenhäuser und Schächte verbrauchen viel wiederkehrende Geschossfläche: Je höher das Haus wird, desto mehr Raum nimmt das Tragwerk ein.
Wann ist ein Aufzug in einem Gebäude gelungen?
Wenn er nicht lange auf sich warten lässt, Ausblick nach draußen bietet und eine hohe Aufzugskabine hat. So einen Aufzug gibt es nicht oft, da durch außenliegende Aufzüge kostbare Fassadenflächen verloren gehen. Eine stimmige Anzahl und Steuerung von Aufzügen ist zudem eine Herausforderung.
Welches ist Ihr persönliches Lieblingshochhaus – und warum? Da ich mich nicht entscheiden kann, nenne ich drei: Das Chrysler Building in New York von William Van Alen gehört zweifellos zu den schönsten Hochhäusern weltweit. Das Shanghai World Financial Center, "Flaschenöffner" genannt, von Kohn Pedersen Fox in Shanghai beeindruckt durch seine elegante und kluge Großform. Am schönsten schimmert unser "kleiner" Westhafen Tower in Frankfurt am Main, wenn ein paar Wolken am Himmel sind.